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Zur Geschichte des Hauses

Das dzb lesen vereint Tradition und Moderne zugleich. Am 12. November 1894 gegründet und als Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) bekannt, ist das Haus seit über 125 Jahren Bibliothek für blinde und sehbehinderte Menschen und damit die älteste deutsche Spezialbibliothek dieser Art. Im Laufe der Zeit musste sich die gemeinnützige Einrichtung immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die Änderungen im deutschen Urheberrechtsgesetz im Januar 2019 machten eine Neupositionierung und einen damit einhergehenden Namenswechsel möglich. Seit November 2019 trägt das Haus den Namen Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen – kurz dzb lesen. Der Name ist Programm: Das Zentrum ist seitdem auf dem Weg, seine Potenziale weiter auszubauen und mit passenden Angeboten neue Nutzer zu gewinnen.

Daten und Fakten

1894-1945

Nach Gründung der Institution am 12.November 1894 folgt eine Zeit des Wachstums der Bibliothek, der Ausbau von Angeboten, aber auch die Vernichtung von Beständen in Folge des 2. Weltkrieges.

  • Am 12. November 1894 wird der „Verein zur Beschaffung von Hochdruckschriften und Arbeitsgelegenheit für Blinde zu Leipzig“ als Träger der ersten öffentlichen Bibliothek für Blinde in Deutschland im Leipziger Buchhändlerhaus gegründet.
  • 1895 folgt der Anschluss einer Druckerei an die Bibliothek. Das Haus wird durch Marie Lomnitz-Klamroth geleitet (1901).
  • Ein „Verein zur Förderung der Deutschen Zentralbücherei für Blinde“ wird 1916 gegründet, ebenso eine Schwarzdruckbibliothek zum Blindenwesen im Haus.
  • 1917 gibt es 5.000 Büchertitel in Brailleschrift und 1.255 LeserInnen, 1926 hat die DZB über 3.500 ständige LeserInnen. Das Haus wird von der Weltwirtschaftskrise (1931) getroffen – es gibt Entlassungen und eine kurzzeitige Stilllegung.
  • 1934 folgt die nationalsozialistische Gleichschaltung, der Umzug in das Druckhaus „Klepzig" im Leipziger Täubchenweg (1935) und in Folge des Krieges die Zerstörung des Druckhauses mit der Vernichtung von etwa 30.000 Büchern (1943).
  • Eine Ausweichstelle wird in Döbeln bei Leipzig eingerichtet (1944).
1946-1989

Wiederaufbau und Ausbau, die Etablierung neuer Technologien und Angebote für eine wachsende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern prägen die Epoche der DZB in der DDR bis zur Friedlichen Revolution 1989.

  • 1945 übernimmt Max Schöffler die Leitung der DZB.
  • Neubeginn im Jahr 1946 mit 1.802 Bänden in der Weißenfelser Straße in Leipzig.
  • Mit Beschluss der Landesverwaltung Sachsen wird die DZB Anstalt öffentlichen Rechts (7. November 1946).
  • Der Bibliotheksbestand umfasst 1949 wieder 10.000 Bände.
  • 1947 zählt der Gesamtbestand an Musikalien über 3.300 Titel. Diesen Bestand erweitert und pflegt die DZB bis 1987, dem Jahr, in dem die DZB die Notenproduktion einstellt.
  • 1952 wird die DZB dem Ministerium für Volksbildung und 1955 dem Ministerium für Kultur in der DDR zugeordnet.
  • 1955 löst Herbert Jakob Max Schöffler als Direktor ab.
  • Seit 1954 hat die DZB ihren Sitz in Leipzig, Gustav-Adolf-Straße 7 – im Gebäude der ehemaligen „Höheren Israelitischen Schule“.
  • Im Jahr 1956 wird die Hörbücherei der DZB eingeweiht und das Haus erhält 1963 zwei zusätzliche Gebäudeteile.
  • 1976 übernimmt Prof. Dr. Siegfried Tschirner die Leitung.
  • Anfang der 1980er Jahre wird eine Abteilung Reliefherstellung im Haus aufgebaut und 1985 der erste Reliefwandkalender produziert.
  • 1988 werden mithilfe von Devisen elektronische Punziermaschinen, Drucker und Computer in der BRD eingekauft.
1990-2019

Als Staatsbetrieb in Sachsen entwickelt die DZB neue Produkte und Dienstleistungen, die sie weit über die Grenzen hinaus anbietet. Mit einer vielfältigen Auswahl an Produkten gewinnt sie mehr Nutzerinnen und Nutzer. Neue rechtliche Regelungen führen zu neuen Potenzialen und zur Umfirmierung.

  • Die DZB wird 1990 vom Freistaat Sachsen übernommen und dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstellt.
  • 1999 wird Prof. Dr. Thomas Kahlisch Direktor der DZB. Im gleichen Jahr startet LOUIS – der Service für blinde und sehbehinderte Computernutzer.
  • Seit 1. Januar 2003 ist die DZB Sächsischer Staatsbetrieb.
  • 2002 beginnt die DAISY-Ausleihe mit einer neuen Hörbuchgeneration.
  • 2003 wird das Projekt DaCapo zum Wiederaufbau der Produktion von Braillenoten ins Leben gerufen.
  • 2008 feiert man 50 Jahre Hörbücher aus der DZB.
  • 25. Juni 2008: 95 Jahre nach der Einweihung als Höhere Israelitische Schule wird dem Haus der Name des Gründers der Schule Ephraim Carlebach feierlich verliehen. Die DZB wird
  • 2009 im Wettbewerb „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet.
  • 2010 endet die Kassettenausleihe. Die CD im DAISY-Format wird eingeführt.
  • Vom 27. bis 30. September 2011 ist die DZB Veranstalter des Weltkongresses Braille 21 »Innovationen in Braille im 21. Jahrhundert« in Leipzig mit 400 Teilnehmern aus aller Welt.
  • Die Jahre 2016-2017 bringen einige Neuerungen: Die Ausleihe von Hörbüchern per Download wird eingeführt, das Beratungs- und Bibliotheksmobil „Blickpunkt Auge“ ist unterwegs, die Zusammenarbeit mit Öffentlichen Bibliotheken in der Initiative „Chance Inklusion“ startet und die Ausleihe von Hörfilmen (Audiospuren) beginnt.
  • Am 12.11. 2019 erfolgt der Namenswechsel von Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) zu Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen).
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