Datum: 16.09.2024

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Berge, die in den Himmel ragen, blaue Gebirgsseen, saftige Almwiesen – vielleicht haben Sie Ihren diesjährigen Sommerurlaub im Gebirge verbracht. Oder aber Ihnen steht im Herbst noch ein Wanderurlaub bevor? Unsere Buchtipps holen die Berge ganz einfach auch in Ihr Wohnzimmer. Spannende Alpen-Geschichten mit Tiefgang und Witz, ein packendes Drama am Mount Everest, zugleich ein Klassiker, und beeindruckende Landschaftsbeschreibungen erwarten Sie beim Lesen dieser Romane. Es liegt an Ihnen, aus den empfohlenen Romanen Ihren ganz persönlichen Gipfelstürmer auszuwählen. Viel Freude beim Lesen!

Beste Grüße aus Leipzig

Gabi Schulze
dzb lesen

 

Artikelübersicht:


Robert Seethaler: Ein ganzes Leben

Ein ganzes Leben auf knapp 200 Seiten zu bannen, das, obwohl es relativ unspektakulär ist, auch noch stark berührt, hat etwas ganz Besonderes. Der österreichische Autor Robert Seethaler erzählt die Geschichte von Andreas Egger, eines bescheidenen und genügsamen Menschen, der Anfang des vorigen Jahrhunderts als kleines Kind zu seinem Onkel in die Berge ziehen muss. Dieser beschert ihm eine leidvolle Kindheit und schlägt ihn zum Krüppel. Als junger Mann hilft Egger beim Bau der ersten Seilbahn. Er erlebt, wie die Elektrizität und der Tourismus im Dorf Einzug halten. Er findet die Liebe seines Lebens, die jedoch nur von kurzer Dauer ist. Später wird er Soldat, gerät in Gefangenschaft und arbeitet nach seiner Rückkehr als Fremdenführer. Am Ende lässt Seethaler seinen Egger auf kein unglückliches Leben zurückschauen. Das gelingt ihm ohne viele Worte und trotzdem auf sehr bewegende und beeindruckende Weise.

Ein Buch voller Atmosphäre, das man lesen sollte.

CD DAISY (03:45 h), Ausleihe 32416

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Jarka Kubsova: Bergland

Ein Bauernhof hoch oben in den Südtiroler Bergen. Bergidylle mit auf der Alm grasenden Kühen. Bauern, die eins sind mit Natur und Tieren und nebenbei Feriengäste auf ihrem Hof beherbergen und bewirten. Eine Idylle wie sie im Buche steht. Doch diese kommt in Jarka Kubsovas Roman "Bergland" so nicht vor.
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Bergbauernfamilie im abgelegenen Tiefenthal über drei Generationen hinweg. Diese beginnt in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Rosa, die den Hof erbt und ihn trotz aller Widrigkeiten bewirtschaftet. Ihr Sohn Sepp setzt später dann mehr auf Technik in der Milchviehproduktion. Wieder eine Generation später übernimmt Hannes, Sepps Sohn, und seine Frau Franziska den Bauernhof. Um den Erhalt des Hofes zu gewährleisten, bauen sie zusätzlich auf dessen touristische Nutzung.

Eine bewegende Familiengeschichte, die zum Nachdenken anregt!

2 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 20198
CD DAISY (07:29 h), Ausleihe 57004

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Monika Helfer: Die Bagage

Am Rande eines Bergdorfes leben die Moosbruggers mit ihren fünf Kinder. Die Familie ist arm und im Dorf nennt man sie abfällig die Bagage. Als Josef im Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen wird, ist die schöne Maria den Begehrlichkeiten der Männer des Dorfes ausgesetzt, vor allem auch der des Bürgermeisters. Dann kommt Georg, ein deutscher Soldat, ins Dorf und die Gerüchteküche gärt – erst recht, als Maria schwanger wird, neun Monate nachdem Josef auf Fronturlaub war …

Sehr plastisch und spannend erzählt die Autorin die Geschichte ihrer eigenen Herkunft und die ihrer Mutter.

2 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 19617
3 Bände, Vollschrift, Ausleihe 19618
CD DAISY (04:39 h), Ausleihe 50518

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Vea Kaiser: Blasmusikpop: oder wie die Wissenschaft in die Berge kam

Stellen Sie sich ein abgeschiedenes Bergdorf in den Alpen vor. Große Bergmassive ragen in den Himmel und versperren den Blick in die Weite. So begrenzt der Lebensraum des fiktiven Bergdorfes St. Peter am Anger ist, so engstirnig und skeptisch stehen die Dorfbewohner Veränderungen und Neuem entgegen. Vea Kaiser erzählt die Geschichte einer Familie, die über drei Generationen hinweg auf kuriose Weise der Wissenschaft verfallen ist. Im Zentrum steht Johannes, ein junger bildungshungriger Mann, der gegen dieses Traditionsbewusstsein eine starke Abneigung verspürt. Er beschließt, als eine Art Geschichtsschreiber des Dorfes tätig zu sein und holt damit, so wie sein Großvater vor ihm, die moderne Welt in die Berge.

Alles in allem eine Mischung aus Satire und Humoreske mit ein bisschen Alpenblödelei und Klamauk – vor allem am Ende.

CD DAISY (14:36 h), Ausleihe 39004

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Paolo Cognetti: Acht Berge

In diesem Roman geht es um zwei Freunde, Bruno und Pietro, die als Kinder in den Sommertagen durch die Landschaft des Monte-Rosa-Massivs streifen. Während Bruno sein Bergdorf nicht verlässt, ist Pietro später als Dokumentarfilmer in der Welt unterwegs. Nach dem Tod seines Vaters kommt Pietro jedoch in das Bergdorf zurück und baut gemeinsam mit Bruno einen alten Stall, den ihm sein Vater vererbt hat, zu einer Berghütte aus. Cognettis Bergroman ist auch eine Vater-Sohn-Geschichte, die von dem schwierigen Verhältnis zwischen beiden erzählt. Als Heranwachsender befreit sich Pietro von dem charismatischen Patriarchen. Bei allen drei Männern steht jedoch die Liebe zu den Bergen und der Natur im Vordergrund. Dem Autor gelingen eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen, die die Sehnsucht des Menschen nach der Verbundenheit mit der Natur und dem einfachen Leben in den Bergen offenbaren.

Ein stilles, aber trotzdem fesselndes Buch voller Poesie und Denkanstöße!

CD DAISY (08:20 h), Ausleihe H041777

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Jon Krakauer: In eisigen Höhen: das Drama am Mount Everest

Seit einiger Zeit bieten kommerzielle Veranstalter Besteigungen des Mount Everest an. Bis zu 70.000 Dollar bezahlen die oft unerfahrenen Bergsteiger den »Bergunternehmern«, deren Job es ist, sie, oft unter Missachtung aller bergsteigerischen Vorsichtsregeln, auf den Gipfel zu bringen. Im März 1996 schloss sich der Journalist Jon Krakauer einer solchen Gruppe an, um über die Auswüchse des kommerziellen Bergsteigens zu berichten und wurde Augenzeuge der bisher größten Katastrophe am Mount Everest.

4 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 9090
CD DAISY (11:30 h), Ausleihe 7805

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Thomas Glavinic: Das größere Wunder

Wird es Jonas auf den Gipfel des Mount Everest schaffen? Und warum hat er sich überhaupt dazu entschlossen, den größten Berg der Welt zu besteigen? Abwechselnd schildert Jonas zum einen die Qualen, die Angst und den Schmerz, die die Everest-Expedition bei ihm hervorruft. Zum anderen reflektiert er während der Tour sein Leben. Vor allem seine Kindheit war nicht leicht: früher Tod des Vaters, ein geistig behinderter Bruder und eine alkoholabhängige Mutter. Später wird er von einem reichen Mafiapaten adoptiert und erbt nach dessen Tod das gesamte Vermögen. Er beginnt zu reisen, findet nirgendwo ein zu Hause, bis er eines Tages Marie trifft. Und was ist nun das größere Wunder?

Eine Geschichte wie ein Märchen, und obwohl hier und da etwas kitschig und mit einigen Maximen gespickt, ist der Roman souverän und spannend erzählt.

6 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 17097
CD DAISY (15:15 h), Ausleihe 31659

 

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