in puncto dzb lesen - 03 / 2024

03 2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

was haben Bienenelfen, „Der Grüffelo“ auf Niederländisch und ein norwegischer Pianist, der in Leipzig Edvard Grieg spielt, gemeinsam? Richtig. Sie sind Themen unserer aktuellen Ausgabe. Wir nehmen Sie mit in eine flämische Bibliothek, für die wir das tastbare Kinderbuch „Der Grüffelo“ in niederländischer Sprache produzieren. Wir stellen Ihnen unseren Reliefwandkalender 2025 vor, in dem es um Pflanzen und Tiere geht, die isoliert von anderen Populationen leben und deshalb so einzigartig sind. Und wir sprechen mit Ulf Nilsen über seinen Musiklehrer in der Blindenschule und seine Tätigkeit als Organist und Pianist.

Außerdem streifen wir noch einmal gedanklich über die SightCity 2024, machen Sie mit dem Notizgerät BrailleSense bekannt und präsentieren Ihnen unsere taktilen geografischen Karten zum deutschen Autobahnnetz.

Nun wünsche ich Ihnen eine informative und unterhaltsame Lektüre.

Ihre Gabi Schulze
Redakteurin „in puncto dzb lesen“

P.S.: Und vergessen Sie nicht, am 7. September zum Tag der offenen Tür bei uns vorbeizuschauen. Zum Programm: https://www.dzblesen.de/tagderoffenentuer

Im Fokus

SightCity 2024: Ein Rückblick

Susanne Siems und Erol Sakinc vom Team LOUIS besuchten die SightCity 2024 in Frankfurt am Main. Im Interview berichten sie von ihren Eindrücken, neuen Hilfsmitteln und ihren persönlichen Favoriten.

Welche Eindrücke bleiben euch von der SightCity 2024?

Erol Sakinc: Wir haben die Stände vieler Firmen besucht und ich habe festgestellt, dass besonders ausländische Firmen sehr einfache Geräte für günstige Preise angeboten haben, z. B. Hilfsmittel nur zum Notieren. Auf dem deutschen Markt gibt es viele Kompaktlösungen, also Geräte mit vielen Funktionalitäten, wie Kompass- und Kalenderfunktion, die schwierig zu bedienen und teuer sind. Ich wünsche mir mehr einfache Geräte, die ich nutzen kann. Diese, so fand ich, liefern vor allem ausländische Firmen.

Susanne Siems: Ich finde, dass das Kap Europa deutlich besser und kompakter als das Sheraton Hotel ist. Das habe ich auch schon von anderen blinden Personen gehört. Allerdings musste ich feststellen, dass die Standnummern viel zu klein waren, so dass man diese leider nicht zur Orientierung nutzen konnte. Ich hatte auch den Eindruck, dass wenig neue Geräte und Hilfsmittel vorgestellt wurden, sondern dass man diese eher verbessert und weiterentwickelt hat. Fragt man nach den Preisen der einzelnen Geräte, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wenn ich im Lotto gewinnen würde, würde ich viele verschiedene Geräte kaufen. Die Geräte ähneln sich zwar von den Funktionen her, aber jedes einzelne Gerät hat dann doch noch etwas Spezielles, das nützlich sein kann. Da ist man schnell mit einigen Tausend Euro dabei. Zwar zahlen die Krankenkassen ein Vorlesegerät, aber schon bei einer Braillezeile sieht es schwierig aus.

An welchen Ständen von welchen Firmen war t ihr?

Erol Sakinc: Wir waren zum Beispiel bei der australischen Firma Solar Grove Solutions, die den Audiobook Player vorstellten. Das ist ein einfaches, solarbetriebenes Gerät, das Hörbücher abspielt. Dann waren wir bei Feelware und haben uns barrierefreie Haushaltgeräte angeschaut. Wir besuchten die Firma AngelEye und erfuhren mehr über deren Desktop-Reader. Das Gerät sah ein bisschen so aus wie eine Senseo-Kaffeemaschine. Wenn man einen Text darunterlegt, wird einem dieser vorgelesen.

Susanne Siems: Ich war bei Envision Glasses und bei OrCam. Bei Helptech habe ich mich beraten lassen und bei VisioBraille schaute ich mir Braillezeilen an. Die Firma Reinecker Vision GmbH hat in ihrer Reihe topolino die Kamera topolino mini entwickelt mit 10-fach optischem und 8-fach digitalem Zoom und einer Echtzeit-Videokorrektur für ein verzerrungsfreies Bild. Sie wiegt nur 350 g und ist für den schulischen Bereich gedacht. Allerdings kostet das Kamerasystem für iPad, Windows und mehr 5000 Euro. Es wird von den Krankenkassen für sehbehinderte Schüler und Schülerinnen bezahlt. Das finde ich vollkommen in Ordnung, aber bei Studenten ist es schon wieder anders, die hängen in der Luft. Deshalb unterstütze ich Erols Ansicht auch: Es müssen kleine einfache Geräte her, die bezahlbar sind.

Welches neue Gerät hat euch besonders beeindruckt und war euer ganz persönlicher Favorit?

Susanne Siems: Mein Favorit ist VoxiVision von Helptech. Das ist ein mobiles Vorlesegerät und funktioniert wie die App Seeing AI. Es hat die Größe eines Handys, und kann über drei Tasten bedient werden. Es ist für alle gut geeignet, die kein Smartphone benutzen können oder wollen. Man kann sich in Sekundenschnelle Texte vorlesen, Bilder machen, Dokumente vergrößern lassen und die Lupenfunktion nutzen. Das ist eine echte Neuheit und für ältere oder nicht so technikaffine Personen gedacht.

Erol Sakinc: Viele blinde Menschen suchen Notizgeräte, man braucht sie z. B. für unterwegs. Ich würde das Vario empfehlen. Es ist kein eigenständiges Notizgerät und wird im Hilfsmittelkatalog als Braillezeile aufgeführt. Man kann dieses an Computer oder Smartphone anschließen oder auch als Tastatur nutzen. Die Braillezeile hat sechs Brailletasten und Funktionen wie Textverarbeitung, DAISY-Funktionen, einen internen Speicher usw. Daher kann man sie auch als Notizgerät nutzen. Im Unterschied zum BrailleSense, einem noch komfortableren Notizgerät, bekommt man die Kosten dieses Gerätes von der Krankenkasse erstattet.

Welchen Trend bei welcher Produktgruppe konntet ihr beobachten?

Erol Sakinc: Bei Braillezeilen und DAISY-Playern konnte ich keinen neuen Trend entdecken. Der Victor Reader Stream, dritte Generation, ist voriges Jahr auf den Markt gekommen. Er scheint im Moment der Favorit zu sein, weil es kaum einen Konkurrenten gibt, den Milestone mal ausgenommen. Ein neues Produkt ist der solarbetriebene Audiobook Player der australischen Firma Solar Grove Solutions.

Susanne Siems: Bei Braillezeilen hatte ich schon das Gefühl, dass der Trend zu kleineren leichteren Braillezeilen geht, z. B. VisioBraille. Generell habe ich festgestellt, dass es viele kleine, mobile Geräte auf dem Markt gibt. Ich habe mich mit Vertretern von Humanware, der Firma, die die Victor Reader produziert, unterhalten und war erfreut zu hören, dass der Victor Reader Stratus für die CD-Hörerschaft auch weiterhin im Sortiment bleibt.

Erol Sakinc: Diese Entwicklung hin zu kleinen portablen Geräten ist ja nicht neu. Früher hat man große kompakte Geräte für den Arbeitsplatz entwickelt. Inzwischen baut man immer mehr portable Geräte, die kleiner und leichter werden und vor allem auch ans Internet angeschlossen werden können.

Die Firma Feelware gew ann den Publikumspreis der SightCity 2024 . Wie findet ihr die Produkte?

Erol Sakinc: Die Firma rüstet herkömmliche Haushaltgeräte, allerdings nicht jedes, mit einer Sprachausgabe bzw. taktiler Kennzeichnung nach, z. B. Waschmaschinen, Herde. Ich habe von Feelware eine Kaffeemaschine von DeLonghi gekauft, die mit tastbaren Punkten nachgerüstet wurde. Allerdings hätte ich diese auf dem kommerziellen Markt günstiger bekommen und ebenso gut bedienen können.

Susanne Siems: Feelware hat zwar den Publikumspreis der Messe erhalten, ich persönlich kann das nicht verstehen. Die Firma bietet selbst Geräte an, die sie schon nachgerüstet hat. Wer ein eigenes Gerät von Feelware umrüsten lässt, muss viel Geld bezahlen. Bei den Herden zum Beispiel wird eine akustische Stufenregelung eingebaut. Ich würde eine andere Variante für mich finden, zum Beispiel mit Markierungspunkten. Aber offensichtlich haben die Besucherinnen und Besucher der Messe anders entschieden.

Erol Sakinc: Feelware ist jedoch die einzige Firma, die sich auf Haushaltsgeräte spezialisiert hat. Natürlich ist die Umrüstung, egal ob akustisch oder in Braille, sehr teuer. Es gibt noch viel zu wenig barrierearme bzw. barrierefreie Haushaltgeräte und da Feelware die Einzigen sind, die eine Nachrüstung anbieten, können sie auch die Preise bestimmen.

Was gibt es Neues in Sachen Mobilität?

Susanne Siems: Da gibt es einen neuen Langstock, IO von der Firma whitecane. Das ist ein leichter, ergonomischer Stock aus Carbon, der einen geschwungenen Griff hat. Das Gelenk gibt bei Hindernissen kontrolliert nach. Herkömmliche Stöcke geben nicht nach und brechen meist ab. Ein Vorteil von IO ist, dass er dreigeteilt ist. Er lässt sich falten und wird durch zwei Magnete im gefalteten Zustand zusammengehalten. Nachteil ist allerdings, dass er im gefalteten Zustand etwas größer als der herkömmliche Langstock ist und deshalb nicht in jede Tasche passt und dass er 600 Euro kostet. Allerdings, wer Arthrose im Handgelenk nachweisen kann, dem bezahlt die Krankenkasse den Stock.

In welchen Geräten seht ihr schon KI integriert?

Susanne Siems: Die OrCam My Eye 2.0, eine kompakte Minikamera, die sich an jede handelsübliche Brille montieren lässt und die Zeitungen, Bücher, Schilder oder Texte auf dem Bildschirm vorlesen kann, ist wieder leicht verbessert worden. Sie wird zukünftig auch KI integrieren. Sie kann schon jetzt Gesichter, Produkte und Farben erkennen und diese Informationen per Sprachausgabe übermitteln. Envision Glasses sind schon KI-gesteuerte Smart-Brillen mit einer Kamera als Aufsatz. Sie können die Umgebung beschreiben. Oder aber sie scannen den Text und lesen nach Aufforderung zum Beispiel alle Spargelgerichte oder auch alle vegetarischen Gerichte von der Speisekarte vor. Man kann damit „diagonal“ lesen und Inhalte herausfiltern.

Vielen Dank für das Gespräch! Übrigens informieren Susanne Siems und Erol Sakinc am Tag der offenen Tür, am 7. September, 12.30 Uhr, im dzb lesen über den Umgang mit assistiven Hilfen. Sie sind herzlich dazu eingeladen.

Kurz gemeldet

Expertengespräch zum Thema E-Books

Am 24. Oktober 2024, um 17 Uhr lädt das Landeshilfsmittelzentrum Dresden (LHZ) zu einem Expertengespräch via Telefon ein. Zu Gast am Telefon sind Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor des dzb lesen, und Susanne Siems vom Team LOUIS im dzb lesen. Sie sprechen zum Thema „E-Books und weitere digitale Angebote“. Interessierte können deutschlandweit diese Veranstaltung am Telefon verfolgen. Einwahlnummer: 0351428 499 00, Konferenzraumnummer: 46028, Teilnehmer-Pin: 55624

dzb lesen bei Hilfsmittelausstellung in Berlin dabei

Am 20. November 2024 präsentiert sich das dzb lesen von 10 bis 18 Uhr mit einem Stand zur Hilfsmittelausstellung des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins (ABSV) in Berlin. Ausgestellt werden aktuelle Publikationen aus dem Verlagsprogramm, neue Bücher in Brailleschrift, Reliefkinderbücher, Kalender und Spiele. Interessierte erhalten Informationen über den Bibliotheksservice (Anmeldung, Ausleihmöglichkeiten, Download usw.), das aktuelle Zeitschriftangebot und vieles mehr. Die Mitarbeiterinnen des dzb lesen beraten sie gern und freuen sich auf reges Interesse.

Ort: ABSV, Auerbachstraße 7, 14193 Berlin

CD-Sendung mit neuem Versand- und Rückumschlag

Alle Nutzerinnen und Nutzer, die ihre Hörbücher im CD-Format erhalten, haben vor Kurzem eine Info-CD im neuen Versandumschlag erhalten. Darin informieren wir Sie, wie der Rückversand der Hörmedien mit den neuen Umschlägen zu handhaben ist. Ab September wird jeder CD-Sendung ein Rückumschlag beiliegen. Die bisherige Variante – einen Umschlag für Hin- und Rückversand zu nutzen – hat in den vergangenen Monaten immer wieder zu Problemen bei der Rücksendung der Hörmedien geführt.

„Radio dzb lesen 2024“ ist erschienen

In diesem Jahr haben die Radioexperten Martin Becker und Tabea Soergel gemeinsam mit dem Förderverein eine ganz besondere Ausgabe der „Radio dzb lesen“ auf die Beine gestellt: Denn 2024 feiern dzb lesen und der Förderverein zwei runde Jubiläen! Zeit für eine kleine Rückschau auf 130 Jahre dzb lesen und auf 20 Jahre Förderverein. Wie im letzten Jahr erhalten die Nutzer*innen eine CD per Post oder einen Link per Mail. Wer die „Radio dzb lesen“ über die App oder Blibu anhören möchte, findet sie auch im Hörbuchkatalog und kann sie sich selbst herunterladen, oder aber beauftragt den Eintrag in die Downloadliste telefonisch unter der Nummer 03417113116.
Bei Fragen, Wünschen und Anregungen schreiben Sie an info@barrierefreies-lesen.de oder melden Sie sich unter der Nummer: 03417113146.

Vormerken: „Apfel, Zimt und Todeshauch“ – ein Adventskalenderbuch

Eine packende, spannende Story, angenehmen Nervenkitzel und jede Menge weihnachtliche Atmosphäre – das garantiert das Adventskalenderbuch „Apfel, Zimt und Todeshauch“ mit einr Krimigeschichte in bester englischer Tradition um Miss Appleby und ihren Hund Cinnamon. Die alte Dame will ihrem Leben ein Ende setzen und verbackt dazu eine Giftkapsel im Plätzchenteig. Doch als die Putzfrau das Gebäck versehentlich als Spende für den Adventsbasar hält, nimmt die Geschichte eine ungeahnte Wendung. Jedes der 24 „Türchen“ (Doppelseiten, die am perforierten Falz geöffnet werden) erzählt die Krimigeschichte Tag für Tag weiter – bis zur Lösung des Kriminalfalls. Gönnen Sie sich bis zum Heiligabend weihnachtliche Vorfreude in Form spannender Unterhaltung.
Ein Adventskalender ohne Süßigkeiten, mit einer Kriminalgeschichte in Fortsetzungen und einer ordentlichen Prise schwarzem Humor. Auch wunderbar als Geschenk geeignet!

Brailleschrift und Großdruck, Bestellnummer V012225, Preis 24 Euro (netto), ab Ende Oktober erhältlich. Vorbestellungen unter 03417113119 oder verkauf@dzblesen.de.

Neue Website des Musikprojektes „Do it!“

Seit Juli 2024 stehen die ersten Kurse von „Do it!“ online auf der neuen Website des Musikprojektes https://do-it-musik.de/. Dort finden Musikbegeisterte barrierefreie Videos, in denen sie Kurs für Kurs ein Musikinstrument ohne Notenkenntnis erlernen können. Zur Auswahl stehen die Instrumente Klavier, Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang. Die Basiskurse, denen im Herbst Aufbaukurse folgen, bieten einen ersten Einstieg in das Spielen eines Instruments, geben Tipps für Gesangsbegeisterte und Hinweise zur Gehörbildung.
Das Projekt wird von der Aktion Mensch und dem Förderverein „Freunde des barrierefreien Lesens e. V.“ gefördert.

Unterwegs

Das deutsche Autobahnnetz auf taktilen Karten

Mit seinen rund 13.200 Kilometern zählt das deutsche Autobahnnetz zu den größten in Europa und weltweit. Wussten Sie, dass es in Deutschland insgesamt 120 Autobahnen mit circa 260 Autobahndreiecken und -kreuzen gibt?
Alle, die gern reisen und sich dazu auch noch für taktile geografische Karten interessieren, können sich nun auf Reliefkarten zum deutschen Autobahnnetz freuen. Sie sind vor kurzem in der Reihe Deutschlandatlas im dzb lesen erschienen. Erhältlich sind eine taktile Übersichtskarte zum deutschen Autobahnnetz, ein Begleitheft mit Informationen zum Streckenverlauf (in Braille- und Großschrift) und sechs Reliefkarten zu stark befahrenen Autobahnkreuzen im Detail.

Die Übersichtkarte

Die Übersichtskarte zum Autobahnnetz besteht aus vier Reliefkarten: Nordwest, Nordost, Südwest, Südost. Auf diesen vier Karten ist das deutschlandweite Netz der bestehenden sowie der sich im Bau bzw. Planung befindenden Autobahnen abgebildet. Des Weiteren sind die an Deutschland angrenzenden Staaten, größere Städte, Nordsee, Ostsee und Bodensee dargestellt. Jede Karte wird von einem Koordinatensystem umgeben, so dass zum Beispiel Städte oder Autobahnen mit Hilfe des Registers zu finden sind. Dieses ist ein nützliches Instrument vor allem zur Suche des jeweiligen Verlaufs der Autobahnen mit Angaben zur Seite und den Koordinaten. Hier sind aber auch die Koordinaten zu größeren Städten und den angrenzenden Staaten und Meeren angegeben. Am Schluss erklärt eine Legende die verwendeten Zeichen.

Transparente Reliefs mit Braillevollschrift auf unterlegter Karte im Maßstab von 1:1450000 (46 Euro), auch nur in Großdruck (20 Euro) bzw. im Relief (26 Euro) erhältlich.

Das Begleitheft

Das Begleitheft beschreibt den Streckenverlauf jeder einzelnen Autobahn anhand wichtiger Knotenpunkte, und zeigt die Richtung (Beginn und Ende bzw. Übergang) an. Man kann es in Braillevollschrift und Großdruck (14 Euro) bzw. einzeln, nur in Braillevollschrift (7 Euro) und Großdruck (7 Euro), erwerben.

Die Detailkarten

Es gibt sechs Detailkarten: Hamburg, Berlin, Dortmund-Duisburg-Düsseldorf, Köln-Aachen-Bonn, Frankfurt/Main-Wiesbaden-Mainz, München. Jede Detailkarte bildet die oben genannten sechs Autobahnnetze (Verkehrsknotenpunkte) im verkleinerten Maßstab von 1:250 000 ab. Auch hier werden die bestehenden Autobahnen sowie die Autobahnen im Bau und in Planung angezeigt. Wie die Übersichtskarte hat auch die Detailkarte ein Koordinatensystem. Die im Register angegebenen Koordinaten helfen, den jeweiligen Verlauf der Autobahn, aber auch Städte und Flüsse auf der Karte zu finden.

Transparentes Relief mit Braillevollschrift auf unterlegter Karte (13,50 Euro je Karte), auch nur in Großdruck (7,50 Euro) bzw. Braillevollschrift (6 Euro) erhältlich.

Die hier angegebenen Preise sind Netto-Preise. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 03417113119 oder per E-Mail unter verkauf@dzblesen.de.

Wussten Sie schon, dass …

… die bedeutendsten Fernautobahnen einstellige Nummern tragen?

… überregional bedeutsame Autobahnen zweistellig sind? Untergeordnete Zubringerautobahnen weisen drei Ziffern auf.

… es auch von Bedeutung ist, ob die Zahl gerade oder ungerade ist? Autobahnen mit geraden Nummern führen in der Regel in Ost-West-Richtung, mit ungeraden eher in Nord-Süd-Richtung. Es gibt aber auch Ausnahmen, A14 oder A72.

… die erste Autobahn Deutschlands am 6. August 1932 von Kölns Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnet wurde? Sie war nur für Pkw und Lkw zugelassen und verband Bonn und Köln.

… die A7 Deutschlands wichtigste Nord-Süd-Verbindung und mit 962 Kilometern die längste deutsche Autobahn ist? Sie führt von Flensburg über Hamburg, Hannover, Kassel, Würzburg und Ulm nach Füssen.

die kürzeste Autobahn Deutschlands die A831 ist? Sie beginnt und endet in Stuttgart. Sie hat eine Streckenlänge von insgesamt nur 2,3 Kilometern.

… Bayern über die meisten Autobahnkilometer in Deutschland verfügt? 2557 Kilometer (knapp 20 Prozent) entfallen auf dieses Bundesland. Auf Rang 2 und 3: Nordrhein-Westfalen (2261 Kilometer) und Niedersachsen (1453 Kilometer).

Im Gespräch

Ein Norweger spielt in Leipzig Edvard Grieg

Der Norweger Ulf Nilsen ist Pianist und Organist. Im Juni dieses Jahres gab er während der Edvard-Grieg-Festtage in der Leipziger Grieg-Begegnungsstätte ein Konzert. Lesen Sie im Folgenden mehr über den blinden Künstler und seine Tätigkeit. Erfahren Sie, warum er Pianist geworden ist und welche Komponisten er am liebsten spielt.

Wie kam es dazu, dass Sie nach Leipzig zu den Grieg-Festtagen kamen?

Im Februar dieses Jahres lernte ich Christoph Siems, den Geschäftsführer der Grieg-Begegnungsstätte Leipzig, kennen. Wir trafen uns in einer Kirche in Norwegen, weit draußen auf dem Land, wo sowohl ich als auch seine norwegische Frau musizierten. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und so lud er mich ein, an Griegs 181. Geburtstag am 15. Juni ein Konzert in Leipzig zu geben.

Warum sind Sie Pianist und Organist geworden?

Nun, ich wäre vielleicht Geiger geworden – aber die Tasteninstrumente haben die Geige wahrscheinlich verdrängt. Außerdem war es einfacher, eine Stelle als Organist zu bekommen, also war da wohl auch ein gewisser Pragmatismus vorhanden.

Wann stellten Sie fest, dass Sie Musiker werden wollen?

Als ich in der 4. oder 5. Klasse der Grundschule war, bekamen wir eine Schreibaufgabe. Sie lautete: „Ich selbst in 20 Jahren“. Darin beschrieb ich einen erwachsenen Ulf, der für die Musik lebt und atmet, natürlich verheiratet mit dem geigenspielenden Mädchen, in das ich damals Hals über Kopf verliebt war. Und abgesehen von der Wahl des Ehepartners, hat sich diese Zukunftsvision bewahrheitet.

Sie haben in Leipzig Stücke ihres früheren Musiklehrers gespielt. Welche Beziehung hatten Sie zu ihm?

Gunleik Bergrud war fast 50 Jahre lang eine wichtige Person in meinem Leben. Als ich im Alter von acht Jahren anfing, bei ihm Klavierunterricht zu nehmen, hatten wir eine typische Lehrer-Schüler-Beziehung, aber schließlich wurde er eine Art erwachsener Freund für mich. Dann wurden wir erwachsene Freunde, aber ich konnte ihn trotzdem gelegentlich bitten, wieder in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen und mir musikalische Ratschläge zu geben.

Welche Erfahrungen konnte er Ihnen vermitteln?

Gunleik hatte eines verstanden: was ein guter und schöner Klavieranschlag ist. Das ist vielleicht das Wichtigste, was er mir als Lehrer vermittelt hat. Wichtig war auch, dass ich den Mut hatte, die Musik in mir reifen zu lassen, und dass es Zeit braucht. Und dann interessierte er sich sehr für norwegische Volksmusik sowie norwegische Sprache und Literatur. Er teilte dies gern mit mir. Und schließlich: Er war selbst sehbehindert und unterrichtete an einer Blindenschule (die ich auch einige Jahre lang besuchte). Sehbehinderung war für ihn also eine ganz natürliche Situation, man muss damit klarkommen, aber ohne eine große Sache daraus zu machen.

Seit 1996 sind sie Organist und Kantor an der Lovisenberg-Kirche in Oslo. Können Sie uns mehr über Ihre Tätigkeit erzählen?

Es stimmt, dass ich seit 1996 in Lovisenberg tätig war, aber im November 2022 habe ich den Job gewechselt und bin jetzt in der Nordstrand-Kirche, ebenfalls in Oslo als Organist aktiv. Es war gut, nach vielen Jahren am gleichen Ort eine Veränderung zu erleben. Und hier mache ich das, was die meisten Organisten tun: Gottesdienste, Beerdigungen, Hochzeiten und Konzerte spielen. Das Einzige, was ich nicht mache, ist, Chöre zu leiten. Ich habe mich schon früh dazu entschlossen, wegen meiner Blindheit die Finger davon zu lassen und ich muss sagen: Ich habe es auch nicht vermisst!

Wie studieren Sie Stücke am Klavier bzw. an der Orgel ein? Mit Braillenoten? Lernen sie diese auswendig?

Ja, das ist genau richtig, ich verwende viel Braillenoten. Aber darüber hinaus lerne ich viel Musik nach Gehör aus Aufnahmen (CD, Youtube, Spotify etc.). Das gilt für sämtliche Pop-, Jazz- und Volksmusik, aber eigentlich auch einige Begleitungen zu Barockmusik (sog. Basso Continuo; dann geht es darum, die Basslinie zu lernen und dann darüber zu improvisieren).

Woher bekommen Sie Ihre Braillenoten?

Die meisten Noten bestelle ich in der norwegischen Blindenbücherei Tibi in Oslo. Manchmal kann ich auch auf bereits existierende Produktionen zurückgreifen und verwende teilweise Noten aus dem Ausland. So habe ich auch schon mit dem einen oder anderen Notenband aus dem dzb lesen gearbeitet.

Die Werke welcher Komponisten spielen Sie am liebsten? Und warum?

Oh, das ist schwer zu sagen. Das ist zeitweise verschieden und es gibt einen Unterschied zwischen Klavier und Orgel, wenn es um Komponisten geht, die ich bevorzuge. Aber wenn ich auf einen verweisen würde, den ich schon als Junge lieben gelernt habe und der immer noch sehr stark in mir lebt, dann wäre es Johannes Brahms. Seine Tonsprache hat auch beim Improvisator Ulf unverkennbare Spuren hinterlassen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Lesen Sie gerne?

Ja, ich lese gern – vor allem Belletristik, hauptsächlich Romane, aber auch einige norwegische und schwedische Gedichte. Mein Lieblingsgedicht stammt vom schwedischen Dichter Tomas Tranströmer und heißt „romanska bågar“. Aber ich gehe auch sehr gerne spazieren, am liebsten im Wald mit meiner Frau und meinem Blindenhund.

Vorgestellt

„Der Grüffelo“ auf Niederländisch

Anfang dieses Jahres erreichte das dzb lesen ein etwas außergewöhnlicher Auftrag. Die Luisterpuntbibliotheek in Brüssel, flämische Bibliothek für Menschen mit einer Lesebehinderung, fragte an, ob das dzb lesen zehn Exemplare des taktilen Kinderbuches „Der Grüffelo“ in niederländischer Sprache drucken könnte. Der Verlag hat den Auftrag entgegengenommen und so wird zurzeit der niederländische Text des Buches in Brailleschrift übertragen. Die Illustrationen müssen gedruckt werden und aus verschiedenen Materialien tastbar gestaltet werden. Im Herbst dieses Jahres soll der „niederländische Grüffelo“ an die Luisterpuntbibliotheek geliefert werden.
Ein guter Grund für uns über den Tellerrand hinaus zu blicken und einmal mehr über diese Bibliothek in Brüssel zu erfahren. Lesen Sie im Folgenden, was die Bibliothek so besonders macht, warum sie so viele junge Leser hat und warum sie bei uns das taktile Kinderbuch in Auftrag gegeben hat.

Die Luisterpuntbibliotheek

Die Luisterpuntbibliotheek in Brüssel wurde im Januar 2008 von der flämischen Regierung und den beiden Vorgängerbibliotheken gegründet (mit Schwerpunkt auf sehbehinderte Menschen, aber offen für die Erweiterung ihrer Zielgruppen auf Menschen mit einer Lesebehinderung). In der Bibliothek arbeiten 16 Beschäftigte, sechs im Team „Leser und Bestand“, vier im Kommunikations- und Werbeteam, vier im IT- und Innovationsteam und zwei in der Leitung.
Die Luisterpuntbibliotheek wird von der Kulturabteilung der flämischen Regierung subventioniert. Sie kann aber auch Spenden und Legate entgegennehmen.

Der Bestand der Bibliothek

Der Bestand der Bibliothek umfasst derzeit etwa 51.000 Daisy-Hörbücher und 20.000 Braille-Bücher. Daisy-Bücher werden auf CD oder online (Streaming und Download) ausgeliehen. Braille-Bücher werden auf Abruf gedruckt. Ab Anfang nächsten Jahres soll auch eine digitale Ausleihe von Braillebüchern möglich werden. In Großdruck setzt die Bibliothek nur die Bücher um, die für die „Leesjury“ (eine Kinder- und Jugendjury in vielen Bibliotheken und Schulen) nominiert sind. Darüber hinaus beginnt die Bibliothek ihren Bestand an hybriden Büchern aufzubauen. Das sind Bücher, in denen Großdruck, Brailleschrift, taktile Bilder und Audio (einschließlich der Beschreibung der Bilder) kombiniert sind.

Die Produktion der Bücher

Die Bibliothek arbeitet mit zwei flämischen Produktionszentren zusammen. Die Bücher werden dort von Freiwilligen gelesen, die einen Lesetest bestehen müssen. Die Luisterpuntbibliotheek selbst verfügt über ein Studio für die Aufnahme ihres monatlichen Spoken-House-Magazins und ihrer Werbematerialien. Darüber hinaus lädt die Bibliothek jährlich rund 60 Autorinnen und Autoren ein, ihr eigenes Buch zu lesen.

Die Ausleihe

Alle Bücher sind in einem Online-Katalog enthalten, aus dem die Nutzerschaft Bücher direkt über „Mijn Luisterpunt“ oder über eine App bestellen kann. Im monatlichen Spoken-House-Magazin findet man neben Highlights auch Neuerwerbungen von DAISY- und Braillebüchern.

Einige Fakten und Zahlen (Stand 2023)

DAISY-Hörerschaft: 8.518 Kinder und Jugendliche (bis 14 Jahre) und 9.815 Erwachsene

Online-Ausleihe über Schulen, Bibliotheken und andere Einrichtungen: 6.526 Personen

93 % der DAISY-Hörerschaft liest online über App oder DAISY-Player mit Internetzugang

7 % CD-Leser/innen machen 38 % der Ausleihe aus

174 Brailleleser/-innen

58 % der Leser/-innen sind Personen mit Legasthenie, 28 % mit einer Sehbehinderung, 3 % mit einer körperlichen Behinderung und 13 % haben eine andere Lesebehinderung

Über den Bücherservice der flämischen Bibliothek und den „Grüffelo“

Gabi Schulze war im Gespräch mit der Leiterin der Luisterpuntbibliotheek, Saskia Boets.

Was ist Ihr Job in der Luisterpuntbibliotheek?

Im April 2008 begann ich, bei Luisterpunt als Leiterin der Kommunikationsabteilung zu arbeiten. Als Leiterin der Bibliothek gestalte ich heute die Richtlinien mit und leite die Teams „Leser und Bestand“ und „Kommunikation und Werbung“. Ich kümmere mich in einer Reihe von Netzwerkorganisationen und im Bibliotheksbereich um Menschen mit Lesebehinderungen. Wir haben uns für eine Co-Direktion entschieden: Mein Kollege ist für IT, Personal und Finanzen verantwortlich.

In Ihrer Bibliothek leihen fast so viele Kinder und Jugendliche wie Erwachsene aus. Woran liegt das?

96 % der 310 öffentlichen Bibliotheken in Flandern sind Mitglieder von Luisterpunt. Dies ist das Ergebnis eines 15-jährigen Prozesses, der 2008 begann. Die Vorteile der Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken liegen auf der Hand. Für alle ist es eine Win-Win-Situation. Menschen mit Lesebehinderung können barrierefreie Bücher in einer vertrauten Umgebung finden: in der öffentlichen Bibliothek um die Ecke, die sie bereits kennen. Kinder mit Legasthenie können gedruckte Bücher ausleihen und diese mit Daisy-Büchern kombinieren. Eine Bibliothek begann sogar, gedruckte Kinderbücher, die auch in Daisy erhältlich sind, mit dem Anderslezen-Logo zu kennzeichnen. Auf diese Weise erkennen Kinder mit Legasthenie leichter, welche gedruckten Bücher in Daisy verfügbar sind. Dies inspirierte viele andere Bibliotheken, die nun auch ihre Kinderbücher kennzeichnen.
Luisterpunt erreicht als öffentliche Bibliothek für Menschen mit Lesebehinderung mehr Menschen und die Bücher in barrierefreien Formaten werden bekannter. So findet man die Daisy-Bücher (auf CD) im Katalog der örtlichen Bibliotheken. Alle Daisy-Bücher ebenso wie alle Braille-Bücher sind als „zugängliches Format“ im übergreifenden flämischen Bibliothekskatalog auffindbar.

58 Prozent ihrer Nutzerschaft sind Menschen mit Legasthenie. Welches Angebot haben Sie für diese Personen?

Auch hier haben wir ein abwechslungsreiches Büchersortiment, darunter auch Kinderbücher, vorrätig. Wir bieten Schulungen zu Legasthenie und Lesehilfen für Lehrer*innen, Erzieher*innen, Logopäd*innen und das Bibliothekspersonal an. Gemeinsam mit öffentlichen Bibliotheken informieren wir Eltern und Großeltern von Kindern mit Legasthenie. Schulen können ihre Schüler und Schülerinnen über ein Schulkonto online anmelden. Wenn sie die Schule verlassen, können sie problemlos direkt bei Luisterpunt einsteigen.
Wir haben eine spezielle Website für Kinder und Jugendliche mit Legasthenie: www.ikhaatlezen.be (Ich hasse Lesen).

Wie sind Sie auf unsere Bibliothek aufmerksam geworden und woher wussten Sie, dass wir taktile Kinderbücher herstellen?

Ich bin Mitglied des ständigen Ausschusses der IFLA-Sektion „Bibliotheken für Menschen mit Lesebehinderung“. Vor vielen Jahren habe ich dort Christiane Felsmann, die Leiterin von Bibliothek/Beratung/Verkauf im dzb lesen, kennengelernt. Christiane spricht immer leidenschaftlich über die schönen Produkte, die im dzb lesen hergestellt werden, und sie bringt oft einige zu unseren Treffen mit, um sie zu zeigen.

Warum haben Sie das taktile Kinderbuch „Der Grüffelo“ bei uns in Auftrag gegeben und nicht ein anderes?

Auch in Flandern ist der „Grüffelo“ ein beliebtes Buch, ein echter Klassiker. Darüber hinaus passt es in die Sammlung hybrider Bücher, die wir derzeit aufbauen. Wir haben auch Bücher von unseren niederländischen Kollegen gekauft.

Gibt es in Ihrer Bibliothek noch andere taktile Kinderbücher?

Bis 2023 hatten wir ausschließlich digitale Dateien im Bestand. Wir möchten aber den Bestand von Büchern mit Blindenschrift, taktilen Tafeln, Großschrift und Audio in Kombination starten. Wir haben dieses Jahr mehrere Exemplare bestehender Titel gekauft und eines in den Niederlanden und eines in Flandern mit zusätzlicher Finanzierung produzieren lassen. Wir hoffen, diesen Bestand systematisch erweitern zu können. Auf diese Weise möchten wir das Lesen der Brailleschrift bei Kindern und das gemeinsame Lesen in Familien und Schulen fördern. Die Nachfrage nach „Gemeinsam-Lesen-Büchern“ ist groß.

Kalenderblätter

Mit Bienenelfe und Drachenbaum durchs Jahr

Im September dieses Jahres erscheint im dzb lesen der neue Reliefwandkalender für das Jahr 2025 unter dem Titel „Einzigartige Pflanzen und Tiere“. Wir stellen Ihnen den Kalender vor und verraten Ihnen, warum die darin ausgewählten Pflanzen und Tiere so einzigartig auf der Welt sind.

Bienenelfe, Drachenbaum und Giraffenhalskäfer – die Tiere und Pflanzen, die für den Kalender 2025 auswählt wurden, haben phantasievolle Namen. Sie sind Organismen, die ausschließlich nur in einem begrenzten Gebiet in der Welt vorkommen. Im Laufe der Zeit passten sie sich an die spezifischen Umweltbedingungen ihres Lebensraums an. Der Kalender beschreibt in kurzen Texten (Braille- und Großschrift) die Merkmale, Lebensart und den Lebensraum der Tiere und Pflanzen – kurzum: Warum sie so einzigartig sind. Tastbar wird jedes farbige Fotomotiv durch ein darüberliegendes transparentes Folienrelief.

Format 26,5 x 33,5 cm als Ringblock mit Aufhängung, Verkauf V011979, Preis 25,90 Euro (netto)

Preisrätsel: Gewinnen Sie einen Reliefwandkalender 2025

Mit etwas Glück können Sie in dieser Ausgabe einen Reliefwandkalender 2025 gewinnen. Finden Sie für die folgenden einzigartigen Tiere und Pflanzen die richtige Beschreibung und ordnen Sie dem Namen (Zahl 1 bis 7) den richtigen Text (a bis g) zu. Schicken Sie Ihre Lösung unter dem Kennwort „in puncto Quiz“ per Mail oder Post bis spätestens 8. November 2024 an das dzb lesen (Adresse siehe Impressum). Aus den richtigen Antworten verlosen wir drei Gewinner. Viel Spaß!

(1) Giraffenhalskäfer (Madagaskar), (2) Drachenbaum (Jemen), (3) Madagaskarpalme (Madagaskar), (4) Nelson-Nasenbär (Mexiko), (5) Bienenelfe (Kuba), (6) Falkland-Dampfschiffente (Falkland-Inseln), (7) Waratah (Australien)

Sie wächst in den Wäldern und Bergen von New South Wales und ist bekannt für ihre auffälligen leuchtend roten Blütenstände. Die Pflanze ist ein Symbol für Schönheit und Stärke. (a)

Markant sind seine langgezogene und äußerst bewegliche Schnauze, die an ein gewaltiges Riechorgan erinnert. Der Allesfresser ernährt sich von Früchten, Insekten und kleinen Wirbeltieren. (b)

Die sukkulente Pflanze ist auch als Elefantenfuß bekannt. Der flaschenartige Stamm dient als Wasserspeicher. Die Äste werden ca. 1,5 m lang und sind mit 7 bis 16 mm langen Dornen bewehrt. (c)

Sie misst ca. 5 bis 7 cm und ist mit einem Gewicht von etwa 1,8 g leichter als eine Straußenfeder. Charakteristisch sind die metallisch bunt gefärbten Federn und der schnelle Flug. (d)

Der Hals besteht aus mehreren Gliedern, die es ihm ermöglichen, sich nach Nahrung umzusehen und Feinde abzuwehren. Der Körper ist schwarz, nur die leuchtend roten Deckflügel dienen der Abschreckung von Fressfeinden. (e)

Sie bewohnt ausschließlich felsige Küsten. Das Gefieder ist grau-braun schattiert. Ihren Namen verdankt sie einer markanten Fortbewegungsart. (f)

Die auf der Insel Sokotra im Indischen Ozean beheimatete Pflanze ist für ihre charakteristische Krone und ihr rotes Harz bekannt. (g)

Gelesen und empfohlen

Über Schuld, Scham und kleine Lügen

„Miracle Creek“ von Angie Kim – Empfohlen von Kristin Förster (Kommunikation und Marketing)

Die Geschichte des Romans spielt in der gleichnamigen Kleinstadt Miracle Creek in Virginia. Dort geht ein Sauerstofftank während einer HBO-Sitzung (Hyperbare Sauerstofftherapie) in Flammen auf. Dabei sterben Kitt, Mutter von fünf Kindern und der achtjährige Henry, dessen Mutter Elizabeth im Prozess wegen Brandstiftung und Mord der Explosion beschuldigt wird.
Der Prozess findet ein Jahr nach dem Unglück statt. Jeder der Beteiligten erzählt seine eigene Version der Geschichte. Die Autorin lässt die Charaktere zugleich in ihr Innerstes blicken und zeigt deren Ängste und schamvollste Geheimnisse auf. Nur so versteht man, warum jeder die Wahrheit der eigentlichen Geschehnisse ein bisschen verdreht – und man kann keinem dafür böse sein. Am Anfang habe ich jede Seite verschlungen und als es auf das Ende zuging, wollte ich nicht, dass die Seiten weniger werden, so gefesselt war ich von der Geschichte.

CD DAISY (16:37 h), Ausleihe 52996

Technik getestet

Klein, aber sehr fein: BrailleSense, ein Notizgerät nicht nur zum Brailleschreiben und -lesen

Ein Beitrag von Susanne Siems

Einem blinden Bekannten von mir wurde mal durch die Deutsche Bahn seine Braillezeitschrift nachgeschickt. Er nahm immer Zeitschriften als Zuglektüre mit, weil man die dann – ausgelesen – liegenlassen konnte. Was er nicht bedachte: Auf dem Brailleheft war ein Adressaufkleber in Schwarzschrift. Gut gemeint von der Deutschen Bahn. Ob sie das heutzutage auch machen würde? Wahrscheinlich kommt es seltener als noch vor zwanzig Jahren zu solchen Fundstücken. Kaum jemand nimmt noch ausgedrucktes Braille mit auf die Reise. Dennoch gibt es nach wie vor viele Menschen, die in unserer auditiven Welt nicht nur Hörbücher nutzen, sondern auch etwas richtig lesen möchten. Aber wer möchte schon Braillebücher mit sich schleppen und auch das ausgedruckte Protokoll der letzten Vorstandssitzung ist nicht gerade platzsparend. Da kommen die kleinen digitalen Helfer gerade richtig. Einen davon möchte ich Ihnen heute vorstellen.

Das BrailleSense 6 Mini wurde von der südkoreanischen Firma HIMPS entwickelt. Es ist ein sogenanntes Braille-Notizgerät, das mit einem Android-Betriebssystem (OS10) arbeitet und über eine 8-Punkt-Braille-Eingabe und eine 20er Braillezeile verfügt. Darüber hinaus hat es eine Sprachausgabe und man kann es sogar mit Spracheingabe steuern. Über eine USB-C-Schnittstelle kann man das Gerät an einen PC anschließen. Die eingebaute 13-Mega-Pixel-Kamera ermöglicht es, Texte zu scannen. Auch Druckfunktionen werden über USB-Schnittstellen ermöglicht.
Es würde vollkommen den Rahmen dieses Beitrages sprengen, wenn ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, das BrailleSense detailliert vorstellen würde. Dafür möchte ich auf die vielen rein technischen Informationskanäle verweisen, stellvertretend auf eine Podcast-Episode von Marco Zehe. Er hat das Gerät in einem einstündigen Beitrag ausführlich aus der Sicht eines erfahrenen Braille-Anwenders beschrieben. Den Link zur Episode finden Sie am Ende dieses Artikels.

Ein Notizgerät mit vielen Funktionen

Ich selbst nutze das Gerät seit ca. vier Monaten und bin begeistert. Es verbindet positive Eigenschaften von Android-Handy und Windows-PC. Ich kann meine E-Mails abrufen, lesen, bearbeiten, weiterleiten. Es gibt einen Terminplaner, eine Terminliste kann ich importieren, exportieren, ausdrucken. Ich kann Kontakte verwalten. Das Menü Notepad funktioniert wie ein einfacher Editor. Es gibt aber auch eine richtige Textverarbeitung, mit der ich Word-Dokumente erstellen und bearbeiten kann. Mit einem Excel-Viewer kann ich mir Excel-Tabellen zumindest ansehen.
Es ist aber nicht nur ein gutes Arbeitsgerät, sondern auch zum Hören von DAISY-Hörbüchern, Musik, Radio, Podcasts geeignet. Das BrailleSense Mini ist mit DAISY-Online verbunden, so dass man bei seiner angemeldeten Hörbücherei Bücher aus dem eigenen Konto herunterladen, abspielen und auch wieder zurückgeben kann. Hier funktioniert das BrailleSense wie andere DAISY-Hardware-Geräte: Man benötigt also für das dzb lesen-Konto zusätzlich zur Anmeldung für DAISY-Online noch das numerische Passwort für DAISY-Geräte.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, liebe Leserinnen und Leser, wozu man im Handy-Zeitalter so ein Gerät, das mit 5.000 Euro auch sehr teuer und privat nicht finanzierbar ist, braucht?
Für die Anwendung dieses Notizgerätes wird es viele individuelle Begründungen geben. Hier die meinige: Für mich, die gerade beginnt, die Brailleschrift in den Alltag zu integrieren, ist es eine gute Möglichkeit, Braille zu üben. Ich gebe Braillebuchstaben als Steuerungsbefehle ein und kann auf der kleinen Braillezeile das Lesen üben. Es ist kompakter als ein Notebook, damit habe ich es unterwegs schneller aus dem Gepäck geholt. Mir persönlich fällt es relativ schwer, mit Talkback oder VoiceOver am Handy zu arbeiten, ich müsste dort auch für vernünftiges Schreiben eine physische Tastatur anschließen. Beim BrailleSense kann ich Voll- oder Kurzschrift eingeben und erhalte die Schwarzschrift im Word-Dokument, das ich später am PC weiterbearbeiten kann.

Interesse und Geduld gehören dazu

Vier Monate sind eine sehr kurze Zeit, um so ein komplexes Gerät verstehen zu lernen, ich befinde mich mit meinem Wissen noch ziemlich am Anfang, zumal ich vorher auch keine Erfahrung mit anderen Notizgeräten wie z. B. dem Pronto oder dem Vorgänger des aktuellen BrailleSense, dem Polaris hatte. Wichtig ist, systematisch und mit Geduld zu lernen. Und eine gewisse Grundfreude daran, sich mit der Technik zu beschäftigen, weil sie selbstständiger macht, braucht es ganz sicher auch.
Wenn Sie Interesse am BrailleSense Mini haben, rufen Sie mich gern an. Gemeinsam können wir herausfinden, was für Sie wichtig ist und ich beschäftige mich dann gern mit speziellen Dingen auf dem Gerät intensiver, so dass ich Sie gut beraten kann. Hören Sie sich die ausführliche Episode von Marco Zehe an, die Sie unter folgendem Link finden: https://deutschepodcasts.de/podcast/barrierefreiheit-mit-marco/episode-8-rev

Für alle Technikfragen rund um die Angebote des dzb lesen stehe ich gemeinsam mit Liane Völlger und Erol Sakinc gern zur Verfügung, entweder unter louis@dzblesen.de oder 0341 7113 0.

Fragebogen

Sechs Fragen – sechs Antworten

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter antworten auf unsere Fragen. Diesmal: Caroline Schürer (Bibliothek)

Was ist Ihre Aufgabe im dzb lesen?

Ich arbeite im Bibliotheksteam des dzb lesen und betreue vorrangig die Leseförderung und verschiedene Projekte im Bereich Bibliotheksmarketing. Am wichtigsten sind hier die Netzwerkarbeit und der Kontakt zu unseren Nutzerinnen und Nutzern. So bin ich viel unterwegs und besuche Förderschulen und Öffentliche Bibliotheken, mit denen wir eng zusammenarbeiten und regelmäßig verschiedene Aktionen durchführen.

Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?

Wir arbeiten gerade an der Website für die Leseförderung, die wir insbesondere für unsere jüngsten Nutzerinnen und Nutzer ansprechender gestalten wollen. Außerdem steht unser Projekt „Gemeinsam digital“ in den Startlöchern und Bedarf einiger Vorbereitungen. Dazu kommt die Lesekiste für Förderschulen, der nahende Vorlesetag und Schulungen für unsere Partnerbibliotheken, die vorbereitet und durchgeführt werden wollen.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …

Nach der Arbeit im Büro bin ich gerne draußen unterwegs: im Sommer am See oder in meinem kleinen Garten. Auch die Verarbeitung von hochwertigen Lebensmitteln mag ich sehr: backen, kochen, haltbarmachen – ich verbringe viel Zeit in meiner Küche.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?

Drei Bücher, die so gut sind, dass ich sie immer wieder lesen kann.

Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?

Zwei Bücher, die ich gerade gelesen habe und empfehlen würde: von Tonio Schachinger „Echtzeitalter“ (im dzb lesen in allen Editionsformen ausleihbar) und von Karl Ove Knausgård „Das dritte Königreich“.

Ihr Lebensmotto?

Ich habe keins.

Rätsel

Machen Sie mit und gewinnen Sie!

Wir wollen wissen: In welcher Stadt hat die Luisterpuntbibliotheek ihren Sitz?

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 8. November 2024 per E-Mail (presse@dzblesen.de) oder per Post an: dzb lesen, Kennwort: Rätsel „in puncto dzb lesen“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig.

Das können Sie gewinnen: Taschenkalender 2025 in Braillekurzschrift oder Großdruck

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung aus 2/2024

Die richtige Antwort lautet: Anne Stern

Der glückliche Gewinner heißt: André Rabe. Herzlichen Glückwunsch!

Impressum

Herausgeber, Herstellung, Vertrieb

Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Telefon: 0341 7113-0
info@dzblesen.de, www.dzblesen.de

Redaktion

Gabi Schulze
Telefon: 0341 7113-148
g.schulze@dzblesen.de

Abonnements, Anzeigen

Telefon: 0341 7113-120
abo@dzblesen.de

„in puncto dzb lesen“ erscheint viermal im Jahr kostenfrei im Format HTML per E-Mail, online unter www.dzblesen.de, im Format DAISY zum Download in dzb lesen-App und -Katalog sowie in Braille-Kurzschrift digital. Kostenpflichtig erscheint die Zeitschrift wahlweise im Format DAISY als CD (Jahresbezugspreis 11,00 €) sowie in Braille-Kurzschrift gedruckt (11,00 €). Das kostenpflichtige Abonnement gilt jeweils für ein Jahr ab Bezugsbeginn und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird. Es gelten die AGB des dzb lesen, die vollständig unter www.dzblesen.de/agb einsehbar sind. Auf Wunsch senden wir die AGB gern zu.

dzb lesen 2024

Danke Freunde!

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