in puncto dzb lesen - 04 / 2023
Ausgabe 04 / 2023
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
dass das Leben die schönsten, wohl auch die kuriosesten Geschichten schreibt, zeigt die Nachricht eines Nutzers, der dem Verbleib eines Hörspiels nachging, das einzig in der Bibliothek des dzb lesen „überlebte“. Mehr dazu in unserem Interview!
Auch sie weiß Geschichten zu erzählen – Sylke-Kristin Deimig hat seit Dezember 1997 schon unzählige Bücher bei uns gelesen. Viele kennen ihre Stimme aus Romanen, Sachbüchern und Zeitschriften. Wie sie Sprecherin im dzb lesen wurde, über ihre Leidenschaft für Kriminalromane und was Okzitanisch ist – erfahren Sie in unserem Porträt.
Außerdem gehen wir den Geschichten nach, die das Schauspiel Leipzig in zehn Jahren Audiodeskription schreibt und verraten Ihnen, welche Geschichten Sie in der Zeitschrift „Literaturtreff“ für das Jahr 2024 finden. Und weil Weihnachten vor der Tür steht und Schenken glücklich macht, empfehlen wir Ihnen wieder einige Geschenkideen für Ihre Angehörigen und für Sie selbst.
Ich wünsche Ihnen nun – auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen – eine entspannte und glückliche Weihnachtszeit und ein friedliches neues Jahr.
Ihre Gabi Schulze
Redakteurin „in puncto dzb lesen“
Im Fokus
Der neue „Grüffelo“ ist da!
Eine kleine Maus spaziert vergnügt durch den Wald und trifft dabei auf verschiedene Tiere, die sie gern verspeisen würden. Der Fuchs, die Eule und die Schlange versuchen die Maus in eine Falle zu locken, doch diese durchschaut die Tiere und erzählt von ihrem Treffen mit dem schrecklichen Grüffelo. Wer kennt nicht dieses zum Klassiker gewordene Kinderbuch? Seit seiner Erstveröffentlichung im März 1999 steht „Der Grüffelo“ von Julia Donaldson und Axel Scheffler zu Recht in den Regalen vieler Kinderzimmer und wird immer wieder gern gelesen.
„Die Geschichte ist einfach genial. Da schafft es eine kleine, völlig hilflose Maus die anderen auszutricksen und selbst den schrecklichen Grüffelo zu verjagen“, meint Antje Mönnig, die als Kommunikationsdesignerin das Konzept für den neuen tastbaren „Grüffelo“ entwickelte. Die große Popularität des Buches war schon 2015, als im dzb lesen ein taktiles Kinderbuch auf der Grundlage dieses Originalbuches entstand, ein wichtiges Kriterium. Und auch heute noch zieht der „Grüffelo“ Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann. Grund genug, ihn acht Jahre später im neuen Gewand erscheinen zu lassen. Neue technische Verfahren in Druck- und Buchbindetechnik ermöglichen jetzt die Herstellung eines Buches, das auf mehr visuelle Attraktivität setzt und den Anspruch eines inklusiven Bilderbuches im universellen Design verwirklicht.
Was soll bleiben und was verändert werden
Doch wo setzt man bei einer Neuauflage an? Ist es das Material, das Format, das Cover oder der Einband? „Erst einmal nimmst du dir die Geschichte vor, schaust, worum es im ‚Grüffelo‘ geht und wie die Geschichte umgesetzt wurde“, erklärt Antje Mönnig. „Dann musst du überlegen, was hat sich bewährt und soll bleiben, was soll verändert werden.“ Der alte „Grüffelo“ war eines der ersten Multimaterialbücher im dzb lesen. Die tastbaren Figuren, zusammengesetzt aus verschiedenen Materialien, wurden auf dicke Pappseiten geklebt, die ein Ordner aus Plastik zusammenhielt. Heute erhält die Neuauflage einen schön gestalteten Bucheinband mit verdeckter Drahtkammbindung. Die robusten, unhandlichen Pappseiten wurden ersetzt durch dünnere, gefalzte Doppelseiten, auf denen die taktilen Figuren vor einem farbigen Hintergrundbild des Originalbuches zu sehen sind. Anke Nordmann blättert im neuen „Grüffelo“ und weist auf die gefalzten Doppelseiten hin: „Der Vorteil dieser Variante ist, dass du die Brailleschrift auf der Rückseite nicht siehst.“
Petra Büttner fährt mit der Hand über den Fuchs, zeigt auf die Schlange und macht so auf die Tiere im Buch aufmerksam. „Diese haben sich kaum verändert“, antwortet sie auf die Frage, was denn geblieben sei. „Es wurden nur wenige Materialien durch andere ersetzt.“ Sie weist auf die Eule hin und dann auf den Grüffelo, der habe Wiedererkennungswert und sei deshalb im Großen und Ganzen immer noch der gleiche – im Gegensatz zur Maus, die jetzt viel kleiner und ohne Arme und Beine dargestellt wird.
Überraschungselemente regen die Fantasie an
Um die aufwändige Gestaltung des Grüffelos zu reduzieren, kam Antje Mönnig eine Idee: Statt den Grüffelo – so wie im alten Buch – auf jeder Seite zu platzieren, werden die Tiere gezeigt, die aus Angst vor dem Ungetüm verschwinden. „Ich habe überlegt, wie ich die Fantasie der Kinder anregen und gleichzeitig bei ihnen einen Aha-Moment erzielen kann“, erzählt sie. „Das gelingt wunderbar, wenn die Tiere dabei sind zu verschwinden. In einem runden Ausschnitt sieht bzw. ertastet man also nur den letzten Teil eines jeden Tieres. Wird hier ein Lasche heruntergezogen, ist das Tier ganz verschwunden.“ Auf diese Weise kreiert Antje Mönnig tastbare Bilder, die den Text ergänzen und die Kinder zu mehr Aufmerksamkeit, Fantasie und Aktivität motivieren.
Schon während der Konzeption des Buches bespricht Antje Mönnig die Text- und Bild-Gestaltung mit Petra Büttner und Anke Nordmann aus der Relieftechnik. Gemeinsam sucht das Trio mit den Buchbinderinnen nach Lösungen für die praktikable Umsetzung des Entwurfs. „Im Fall der Laschen, die im Buch bewegt werden müssen, hat sich die Buchbinderei eine viel einfachere Konstruktion einfallen lassen, als im Entwurf angedacht war“, meint Anke Nordmann. „Die Lasche besteht jetzt nur noch aus wenigen Einzelteilen. Ihre Konstruktion wird in der gefalzten Doppelseite versteckt. Dort verkleben wir einen Rahmen, in dem die Lasche bewegt werden kann.“
Der Grüffelo besteht aus vielen Einzelteilen
Es braucht schon Beharrlichkeit, akribische Kleinarbeit und Feingefühl, wenn es darum geht, tastbare Bilder zu bauen, die die Geschichte lebendig machen. Das Material einer jeden taktilen Figur, die aus unterschiedlichen Teilen besteht, wird auf Pappe aufgezogen, gelasert und dann zusammen mit anderen Materialien auf die markierte Stelle der Seite geklebt. Die langjährigen Erfahrungen, die alle Beteiligten in der Produktion von taktilen Kinderbüchern haben, helfen, die Produktion kostengünstig zu planen, das richtige Material zu verwenden und so den Entwurf der Neuauflage zügig umzusetzen. Wichtig dafür ist, dass die vielen unterschiedlichen Arbeitsschritte genau dokumentiert werden. Jeder in der Relieftechnik und Buchbinderei weiß, welche Tätigkeit, in welcher Reihenfolge, von wem, mit welchem Material erledigt werden muss.
So hat die Produktion der Neuauflage nur ein reichliches Jahr gedauert. Die Prägung der Brailleschrift und der Druck der farbigen Illustrationen erfolgten im Haus und nur die Herstellung des Einbandes wurde außer Haus gegeben. „Das ersparte uns nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Die einzelnen Produktionsbereiche im Haus konnten dadurch effizienter und ohne große Pausen arbeiten“, erklärt Petra Büttner und Anke Nordmann ergänzt: „Es gab ja außerdem schon den ‚alten‘ Grüffelo, dadurch fiel auch ein großer Teil für die Entwicklung des Konzeptes weg.“
Nun erstrahlt der „Grüffelo“ im modernen Gewand, zur Freude aller Kinder, die unbedingt wissen wollen, wie die Maus es geschafft hat, dass der gefürchtete Grüffelo vor ihr flüchtet.
Indessen sitzen Antje Mönnig, Petra Büttner und Anke Nordmann schon an ihren nächsten taktilen Bilderbüchern. Welche das sind, wird in einem anderen Beitrag verraten.
Kurz gemeldet
Neue Version der dzb lesen-App für iOS- und Android-Geräte
Ein neues Update der dzb lesen-App ist da! Die neue Version, die sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte weiterentwickelt wurde, bringt einige Verbesserungen für Menschen mit Seh- und Lesebehinderung mit. So ist die App jetzt benutzerfreundlicher und leichter lesbar. Das Design ist in der neuen Version kontrastreicher und optisch ansprechender gestaltet, die Nutzungsoptionen optimaler strukturiert: Ein besserer Sucheinstieg über die Kategorien, eine gut gegliederte Detailansicht und die Navigation mittels Tabs am unteren Bildschirmrand erleichtern die Anwendung der App. Außerdem ist optional ein Miniplayer integriert.
Die aktuelle App-Version kann ab sofort aus dem Google Play- und Apple-Store heruntergeladen werden. Mit dem neuen Update läuft die dzb lesen-App auf Android-Geräten wieder uneingeschränkt.
Förderverein verschickt weihnachtliche Geschichten
Der Förderverein des dzb lesen „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ schickt den vielen Spenderinnen und Spendern, die das dzb lesen auch in diesem Jahr finanziell unterstützt haben, mit einer Weihnachts-CD ein herzliches Dankeschön. Die Geschichten von Michaela Khamis, Inka Wiederspohn, Sven Mattke und Günter Schoßböck virtuos gelesen, schaffen eine ganz besondere weihnachtliche Atmosphäre. Lassen Sie sich überraschen. Wer Interesse an der Zusendung der kostenfreien CD hat, kann diese per E-Mail an info@barrierefreies-lesen.de oder telefonisch unter 0341 7113-146 bestellen.
Interview
Ein Hörspiel, das im dzb lesen „überlebte“
Vor nicht allzu langer Zeit erreichte unsere Hörbibliothek eine ungewöhnliche Anfrage. Dr. Hans-Jürgen Krug war auf ein Hörspiel aufmerksam geworden, das er noch zu Zeiten der Tonband-Ausleihe in der damaligen DZB ausgeliehen und gehört hatte. Es handelt sich hierbei um die Funkbearbeitung der Erzählung „Das Geständnis“ von Brigitte Reimann, die 1960 im Aufbau Verlag erschien. Im laufenden Brigitte-Reimann-Jahr, – 2023 ist der 50. Todestag und der 90. Geburtstag der Schriftstellerin – in dem auch eine neue Brigitte Reimann-Biografie von Carsten Gansel erschien, stellte er fest, dass das Hörspiel weder in der Reimann-Bibliographie noch in einer Hörspieldatenbank aufgelistet ist. Daraufhin recherchierte er im dzb lesen und beim Rundfunkarchiv in Potsdam. Lesen Sie mehr über den Verbleib des Hörspiels im folgenden Interview mit Dr. Hans-Jürgen Krug.
Sie haben das Hörspiel „Das Geständnis“ schon einmal vor 20 Jahren gehört. Erinnern Sie sich noch daran, warum Sie sich dieses Hörbuch ausgeliehen hatten?
Ich hatte Ende der 1990er Jahre noch mit optischen Hilfsmitteln die gerade herausgekommenen Tagebücher und den ungekürzten Roman „Franziska Linkerhand“ von Brigitte Reimann gelesen. Das weitere Gesamtwerk, einschließlich der zahlreichen Briefwechsel, war dann aber mit schwindendem Sehrest so nicht mehr zu erschließen. Ich war dankbar, dass es in der damaligen DZB, großenteils noch aus DDR-Zeiten, die Hörbuch-Aufsprachen des Romans, der Erzählungen und des Briefwechsels sowie der Tagebücher gab. Dazu gehörten auch die Funkbearbeitung von „Das Geständnis“ sowie die beiden preisgekrönten Hörspiele „Ein Mann steht vor der Tür“ und „Sieben Scheffel Salz“, an die ich sonst nur auf Umwegen herangekommen wäre. In besonderer Erinnerung ist mir die 1975 entstandene Aufsprache der „Franziska“ von Dorothea Garling. Da konnte man fast schon in Tränen ausbrechen, wenn sie nur die Kapitelüberschriften las…
Aus welchem Anlass sind Sie jetzt noch einmal auf das Hörspiel gekommen?
Der Anlass war, dass dieses Hörspiel in der neuen Brigitte Reimann-Biografie von Carsten Gansel als damals vom Rundfunk abgelehnt aufgeführt ist. Es wird ein Briefwechsel zitiert, in dem die Schriftstellerin noch Anfang Januar 1960 versuchte, die politischen Bedenken der Redakteurin hinsichtlich der Bewertung von Verbrechen aus der NS-Zeit zu zerstreuen. Es blieb aber bei dieser Ablehnung. Das Hörspiel ist auch in keiner Datenbank erfasst und taucht auch nicht in der umfassenden Bibliografie und dem Werkverzeichnis von Kristina Stella auf, die sonst alle Hörspiele und DZB-Hörbücher getreulich aufgeführt hatte. Die Funkfassung dürfte es also gar nicht geben, hat aber dank der Aufnahme in den Bestand der DZB „überlebt“!
Wen haben Sie bei Ihrer Recherche kontaktiert, um mehr über den Verbleib des Hörspiels zu erfahren? Und wie erfolgreich war Ihr Kontakt?
Zunächst hatte ich im dzb lesen selbst angefragt, da ich ja aus dem akustischen Vorspann wusste, dass die Funkbearbeitung im Dezember 1964 vom Staatlichen Rundfunkkomitee der DDR der DZB in Leipzig überlassen wurde. Leider konnte ich dort erst einmal keine weiteren Angaben erfahren. Erst beim Rundfunkarchiv in Potsdam teilte man mir mit, dass das Hörspiel am Sonntag, dem 8. September 1963 bei Radio DDR I, vor genau 60 Jahren, einmal gesendet wurde und zwar von 21 bis 22 Uhr. Die Funkbearbeitung ist also nicht nur produziert, sondern mindestens einmal gesendet worden.
Mit der Kenntnis des genauen Sendetermins konnte ich gleich im digitalen Zeitungsarchiv der Berliner Staatsbibliothek nach der damaligen Programmvorschau in der „Berliner Zeitung“ recherchieren. Da stand das Hörspiel auch tatsächlich am erwarteten Platz, aber ohne Nennung des Namens von Brigitte Reimann, denn sonst hätte ich den Sendeplatz schon früher ausfindig gemacht. Bei dieser Recherche erfuhr ich auch, dass die Ausstrahlung anlässlich des Internationalen Gedenktages für die Opfer des Faschismus erfolgte, der damals alljährlich am zweiten Sonntag im September begangen wurde.
Worum geht es in der Erzählung „Das Geständnis“?
Die Erzählung basiert auf einem authentischen Fall aus der Magdeburger Staatsanwaltschaft: Im Frühjahr 1959 stellte sich ein junger Mann dem Staatsanwalt. Er hatte 1945, in den letzten Kriegstagen, als bewaffneter Hitlerjunge einen versteckten Deserteur an die Feldgendarmerie ausgeliefert. Dieser wurde noch am selben Tag erschossen. Diese Schuld hatte er 14 Jahre verdrängt, auch indem er glaubte, in seinem strebsamen Arbeitsalltag als Maschinenbauer in einem volkseigenen Betrieb seine Schuld vergessen machen zu können. Durch seine Arbeit in der FDJ, das Abitur in der Abendschule, durch literarische Zirkelarbeit und sogar im Sport entsteht so etwas wie eine vorbildliche Jugendbiografie. Erst als der junge Mann Martin zum Lehrerstudium delegiert werden soll, wird er von seiner Braut Karla gedrängt, sich mit dem alten Verbrechen den Behörden zu stellen.
Was gefällt Ihnen an diesem Hörspiel bzw. dem Roman „Das Geständnis“?
Mir gefällt, wie auch an den weiteren Texten aus dieser Zeit der 1950er und der späteren Jahre, dass die damaligen Verhältnisse, die Denk- und Verhaltensmuster geradezu physisch nacherlebbar werden. Es waren alles Menschen, die die für sie gegenwärtige Aufbruchsstimmung tatsächlich geteilt hatten. Diese Zeugnisse halte ich deshalb für so wertvoll, da in dem heute dominierenden Geschichtsbild das DDR-System leider komplett delegitimiert wird.
Sie sind Brigitte Reimann-Fan?
Ja, ich bin noch immer von der Schriftstellerin fasziniert, obwohl ihr nur eine kurze Lebensspanne von nicht einmal 40 Jahren gegeben war, die selbst meine Kinder inzwischen erreicht und schon überschritten haben. Gelesen und gehört habe ich wohl inzwischen alles, was irgendwie von ihr oder über sie verfügbar geworden ist. Meine Frau hatte mich auch zu Pilgerfahrten zu verschiedenen Archiven und Bibliotheken begleitet, um etwa unveröffentlichte Texte oder Zeitungsartikel ausfindig zu machen. Da ging es beispielsweise nach Schwarze Pumpe, nach Hoyerswerda oder nach Neubrandenburg.
Zur Person
Dr. Hans-Jürgen Krug, geboren 1953, studierte nach dem Abitur (Schwerhörigen-Oberschule Berlin-Friedrichshain) Physik an der Berliner Humboldt-Universität. Er arbeitete danach an der DDR-Akademie im Zentralinstitut für physikalische Chemie. 1983 promovierte er und nach der Abwicklung der Akademie wechselte er an die TU Berlin.
Er erblindete infolge des Usher-Syndroms und ist seit Ende der 1990er Jahre Nutzer des dzb lesen. Seinen Aufsatz „Unbekanntes Hörspiel von Brigitte Reimann im dzb lesen Leipzig“ veröffentlichte er im „Usher-Magazin“ 43 (Dezember 2023).
Porträt
Kino für die Ohren
Ihre Stimme ist klar, präzise und markant. Unzählige Hörbuchfans im dzb lesen kennen diese Stimme aus historischen Romanen, Krimis und Thrillern, Biografien, Zeitschriften und Sachbüchern. Kein Wunder! Über 25 Jahre liest Sylke-Kristin Deimig im Studio des dzb lesen. Im Dezember 1997 begann sie ihre Tätigkeit als Hörbuch-Sprecherin eher zufällig. „Ein ehemaliger Kommilitone von der Theaterhochschule rief mich an und fragte, ob ich in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde Hörbücher lesen möchte“, erinnert sich die Sprecherin. „Ja, dachte ich, warum nicht. Ich bin dann hierher zum Vorsprechen gekommen. Das hat funktioniert und seitdem bin ich da.“
Für die promovierte Theaterwissenschaftlerin und Schauspielerin, die nach der Wende ihren Job an der Theaterhochschule verlor, weil diese abgewickelt wurde, war die Arbeit als Hörbuchsprecherin ein willkommenes zusätzliches Angebot. Durch ihr Schauspiel-Studium und ihre Arbeit als Schauspielerin brachte sie beste Voraussetzungen für ihre Sprechertätigkeit mit: Routine im Sprechen, Konzentrationsvermögen, schauspielerisches Können.
Jede Menge Sprachen – der Sound der weiten Welt
Auf die Frage nach dem ersten Roman, den sie in der DZB gelesen hat, lacht sie, überlegt kurz, muss aber passen. Sie erinnert sich jedoch an einen historischen Roman, der zu ihren ersten Hörbüchern gehört. In ihm geht es um die Königin Elizabeth I. von England und ein geheimnisvolles Tagebuch, das die Legende von Elizabeths Jungfräulichkeit widerlegen könnte. Auch der Titel fällt ihr ein: „Die Spur des Einhorns“ von Patricia Finney.
Sylke-Kristin Deimig kommt ins Schwärmen und stellt weitere Bücher vor, die sie gelesen hat, zum Beispiel einen Roman, der von Tempelrittern und dem Gral handelt. Er spielt in Okzitanien, einer historischen Region in Südfrankreich um Carcassonne. „Okzitanisch ist kein Französisch in dem Sinne, sondern wird vom Katalanischen beeinflusst und dadurch auch etwas anders gesprochen. Ich habe mir extra ein Französisch-Okzitanisches Wörterbuch besorgt, damit ich einigermaßen wusste, wie ich Okzitanisch sprechen muss“, erzählt sie. „Sprachen begleiten mich ohnehin durch alle Bücher. Es sind sehr viele dabei.“ Sie zählt die Sprachen auf, die sie in den Büchern schon gelesen hat: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, aber auch Polnisch und natürlich Englisch, sogar Japanisch und Suaheli und Chinesisch.
Leidenschaft für Kriminalromane und Thriller
Eine echte Herausforderung, meint die Hörbuchsprecherin, seien Bücher mit verschiedenen Fremdsprachen im Text. Hier fallen ihr sofort die beiden Bände der Roman-Biografie „Napoleon“ von Max Gallo ein. Sie erinnert sich aber auch an ein anderes Sachbuch über Napoleon, in dem sich die Anmerkungen – zum Teil in Altfranzösisch – mit dem Haupttext in Deutsch und dem heutigen Französisch abwechseln. „Ich musste ungeheuer aufpassen, wollte ich mich nicht laufend versprechen“, erzählt die Sprecherin. Auch medizinische Sachbücher, die Sylke-Kristin Deimig in letzter Zeit sehr viel gelesen hat, bergen viele Tücken. Hier gibt es jede Menge an fremden Ausdrücken und lateinischen Wörtern. Auf solche Sachbücher muss sich auch eine versierte Sprecherin entsprechend vorbereiten. Dagegen machen ihr flüssig geschriebene Romane mit lebendigen Dialogen ungeheuer viel Spaß beim Lesen, zum Beispiel die Kriminalromane von Agatha Christie oder „Das Halsband der Königin“ von Alexandre Dumas. Begeistert ist sie auch von Jean-Christophe Grangés Kriminalromanen, die sie privat fast alle gelesen hat. Mit Freude las sie dann auch für das dzb lesen Grangés „Der steinerne Kreis“.
Dialoge und unterschiedliche Charaktere gestalten
Ein Buch mit vielen Figuren und nur einer Stimme lebendig werden zu lassen, hat für die Hörbuchsprecherin einen ganz besonderen Reiz. Hier kann sie unterschiedliche Charaktere gestalten und Dialoge sprechen. Gleichzeitig muss sie jedoch immer wieder in ihre Erzählerrolle zurück, erklärt die gelernte Schauspielerin. „Das Meer von Mississippi“ von Beth Ann Fennelly und Tom Franklin war so ein Roman, den sie erst vor Kurzem gelesen hat. Hier geht es um die Jahrhundertflut von 1927 in den USA. Die Hörbuchsprecherin fand die Geschichte selbst sehr packend, mit lebendigen Dialogen geschrieben und plastischen Figuren gezeichnet, aus denen sie „eine Menge machen konnte“. Mit kleineren Tempowechseln, kurzen Pausen und dezenter Modulation verschafft die Sprecherin den Zuhörenden immer wieder genügend Raum für eigene Vorstellungen.
„Man muss sich reinlesen …“
Sylke-Kristin Deimig erlaubt sich keine Schludrigkeiten beim Lesen. Konzentriert liest die Sprecherin, die schon im Ruhestand ist, drei Stunden am Stück. Zurzeit spricht sie „Die Löwin von Kenia“ von Lea Kampe, ein Roman über Karen Blixen und die Liebesgeschichte hinter „Jenseits von Afrika“, als Hörbuch auf. Dafür kommt sie einmal pro Woche in die Gustav-Adolf-Straße. Auf die Frage, welche Anforderungen sie bei einer Hörbuchaufnahme an sich selbst stellt, sucht sie einen kurzen Moment nach den richtigen Worten: „Man muss sich reinlesen, d. h. ein Gespür für den Autor entwickeln und versuchen, seinen Text so rund zu machen, dass selbst sperrige Sätze nicht schwierig klingen.“ Für die Zuhörenden soll die Handlung im Buch ein bisschen wie im Film ablaufen. Kino für die Ohren! Das sei das Beste, was man als Hörbuch-Sprecherin erreichen kann. Ein hoher Anspruch, dem sich Sylke-Kristin Deimig bei jedem Hörbuch stellt!
Durchgeblättert
Literaturtreff 2024: Lesegenuss für jeden Geschmack
Wie jedes Jahr an dieser Stelle geben wir die Titel bekannt, die 2024 in der Zeitschrift „Literaturtreff“ erscheinen. Enthalten sind interessante Romane und Erzählungen namhafter Autorinnen und Autoren in Fortsetzungen. Woche für Woche geht der „Literaturtreff“ im handlichen A4- und im digitalen Brailleformat an seine Leserschaft.
Welche Bücher finden Sie im „Literaturtreff“ 2024?
Vom Leben der kanadischen Ureinwohner erzählt die indigene frankokanadische Schriftstellerin Naomi Fontaine in „Die kleine Schule der großen Hoffnung“. Ihre autobiografische Hauptfigur ist eine junge Innu-Lehrerin, die nach ihrem Pädagogik-Studium zurück in das Dorf ihrer frühen Kindheit kommt, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Sie fühlt sich fremd im eigenen Land, hat Identitätsprobleme, möchte zugleich aber den jungen Innu aus ihrer Perspektivlosigkeit helfen.
Um zwei berühmte Persönlichkeiten – den Dichterfürsten Johann Wolfgang Goethe und Gustav Mahlers Frau Alma – geht es in den Erzählungen „Goethe in Karlsbad“ von Ralf Günther und „Almas Sommer“ von Lenz Koppelstätter. In letzterer verbringen Alma und ihr viel älterer Mann Gustav Mahler den Urlaub in den Südtiroler Dolomiten, wo Almas heimliche Affäre mit dem Architekten Walter Gropius auffliegt und es zur Konfrontation der beiden Männer kommt.
Fast ein Jahrhundert früher weilt Johann Wolfgang Goethe einen Sommer lang in Böhmen. Hier entdeckt er beim Spaziergang ein junges Liebespaar, das verzweifelt einen Suizid aus Liebe plant. Goethe verspricht beiden zu helfen.
In die Schweizer Berge führen zum einen Thomas Hürlimanns Roman „Der rote Diamant“ und zum anderen „Tanners Erde“ von Lukas Maisel. Hürlimann erzählt von Arthur Goldau, der in den 1960er Jahren in die streng katholische Klosterschule Maria zum Schnee geht und dort gemeinsam mit seinen Freunden nach einem wertvollen Diamanten sucht.
Auf einem kleinen Hof im Schweizer Voralpenland lebt in „Tanners Erde“ der Milchbauer Ernst Tanner und seine Frau. Beide entdecken plötzlich ein mysteriöses Erdloch auf dem Hof und weitere folgen …
Von den Bergen an die Küste gelangen wir mit dem Roadmovie „Zwei am Meer“ der französischen Autorin Fanny André. Ihre beiden Frauen, die alleinstehende Camille und deren Ex-Schwiegertochter Isabelle stürzen sich in ein Reise-Abenteuer. Nach der Beerdigung von Camilles Sohn beschließen sie, gemeinsam durch die Normandie und Bretagne zu reisen.
Hochspannung verspricht „Mutterliebe“, ein Thriller der Salzburger Autorin Rebecca Russ. Louisa, die Tochter der alleinerziehenden Nora verschwindet spurlos. Nora hütet ein Geheimnis, durch das sie ins Visier der Polizei gerät: Louisa ist nicht ihre eigene Tochter.
Um zwei Jugendliche, die ganz anders sind als ihre Gleichaltrigen, geht es in zwei weiteren Romanen des „Literaturtreffs“ 2024. Der 15-jährige Domenik in „Caretta Caretta“ von Paulus Hochgatterer lebt in einer betreuten Wohngemeinschaft in Wien und verkauft sich an Männer und Frauen. Mit einem Koffer voller Drogen reist er in die Türkei, um die geheimnisvolle Karettschildkröte zu suchen, und verliebt sich in die mitreisende Isabella.
Der 17-jährige Freudenberg inszeniert in „Freudenberg“ von Carl-Christian Elze während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste seinen eigenen Tod und nimmt eine neue Identität an.
Der „Literaturtreff“ 2024 endet mit „Sternstunde“ von Karin Kalisa, einer ganz besonderen poetischen Geschichte über den Weihnachtsstern und die siebenjährige Kim.
Jahresabonnement „Literaturtreff“ 2024 im gedruckten Braille-A4-Format: 69 Euro, im digitalen Braille-Format: 62,40 Euro
Kontakt: Telefon 0341 7113-120, E-Mail abo@dzblesen.de
Ein Jahresabonnement 202 4 gewinnen!
Schreiben Sie uns, welcher Titel aus dem „Literaturtreff“ 2024 Sie besonders interessiert und warum. Schicken Sie diesen Titel unter dem Kennwort „Literaturtreff“ 2024 per Mail (presse@dzblesen.de) oder Post (Adresse siehe Impressum) bis spätestens 7. Februar 2024 an das dzb lesen. Aus den Einsendungen verlosen wir ein Jahresabonnement.
Vorgestellt
Medibus: Wer gehört dazu?
In dieser Ausgabe setzen wir die Reihe fort, in der wir Ihnen einige Bibliotheken vorstellen, die in der Arbeitsgemeinschaft Medibus vereint sind. Seit 2004 organisiert Medibus Bibliotheken und Produzenten im deutschsprachigen Raum, welche Medien für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen herstellen. Neben der Koordination der Produktion seiner Mitglieder übernimmt der Verein auch beratende Funktionen. Vor allem aber stellt Medibus einen Zentralkatalog, der unter medibus.info abrufbar ist, zur Verfügung.
SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte
Die SBS wurde 1903 gegründet und beschäftigt heute rund 75 Mitarbeitende und rund 100 Sprecherinnen und Sprecher. Sie überträgt Medien in Brailleschrift, ins DAISY-Hörbuchformat, in Großdruck, in E-Books und in Text-Hörbücher. Letztere kombinieren Text und professionelle Sprachaufnahme. Das Medienangebot umfasst ca. 60.000 Hörbücher, 17.000 Bücher und 3.200 Musikalien in Brailleschrift, 7.300 Großdruckbücher, 9.300 E-Books, Hörfilme, tastbare Spiele und 18 Hörzeitschriften und eine Kochzeitschrift in Brailleschrift. Jährlich werden rund 600 bis 650 Bücher aufgelesen und rund 300 Braillebücher produziert.
Wir haben Dr. Flavia Kippele, der Geschäftsführerin der SBS, einige Fragen gestellt.
Was ist das Besondere an der SBS?
Die SBS setzt auf Buchformate und Distributionssysteme, die sich für möglichst viele Behinderungen eignen. Braille-Lesende haben aber nach wie vor einen besonderen Stellenwert. Das zeigt sich u.a. daran, dass die SBS im deutschsprachigen Raum der größte Braille-Produzent ist.
Bücher werden bei uns in fünf Formate übertragen: Zwei analoge Formate (neben Braille auch Großdruck) und drei elektronische Formate (Hörbücher, E-Books und Text-Hörbücher). Bei den digitalen Produkten ist es der Anspruch der SBS, dass ihre Kundinnen und Kunden mit (nur) einem Online-Player und/oder mit (nur) einer App alle elektronischen Formate selbstständig auswählen, ausleihen und abspielen können.
Eine weitere Besonderheit: Seit dem Jahr 2019 haben wir eine kleine Bibliothek in Collombey, einem kleinen Dorf in der französischen Schweiz, übernommen. „Etoile Sonore“, der Klangstern, hat sich auf spirituelle Literatur spezialisiert. Sie wird von zwei bewundernswerten Nonnen geführt und produziert Hörbücher auf Französisch.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Die Frage ist schwer zu beantworten, weil es keinen durchschnittlichen Arbeitstag gibt. Ich bin im schriftlichen, telefonischen und persönlichen Kontakt mit Mitarbeitenden, Gremien, Arbeitsgruppen oder Externen, mache dazu Vor- und Nachbereitung, treffe Entscheidungen, schreibe Konzepte und leite Projekte.
Welche spannenden Vorhaben lösen Sie zurzeit bzw. gibt es in Zukunft in der SBS?
Seit zehn Jahren bieten wir E-Books (im EPUB-Format) an. Unser neustes Format, das wir soeben lanciert haben, sind „Text-Hörbücher“, eine Kombination von E-Books und Hörbüchern. Die Funktionalitäten von „Text-Hörbüchern“ sind genau dieselben wie bei den E-Books, mit dem großen Unterschied, dass die Bücher nicht von einer synthetischen Stimme vorgelesen werden, sondern von einer menschlichen. Da das jeweilige E-Book mit dem entsprechenden Hörbuch auf Wortebene miteinander verknüpft ist, werden die vorgelesenen Wörter im Text gleichzeitig markiert. Kinder mit einer Lesebehinderung können so den Text mit den Augen verfolgen und gleichzeitig mit Menschenstimme hören. Bisher sind die Rückmeldungen positiv und wir hoffen sehr, dass viele Kinder und Jugendliche dadurch die Freude am Lesen entdecken werden.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Bibliothek?
Auch wenn es überhaupt nicht „cool“ ist: mein Büro, weil ich da am besten Arbeiten erledigen kann.
Welches Buch gehört zu Ihren Favoriten im Jahr 2023, das Sie gern empfehlen möchten?
Das ist Joachim B. Schmidt: „Kalmann und der schlafende Berg“. Das erste Buch „Kalmann“ (H060425) ist natürlich auch empfehlenswert, ist aber bereits im Jahr 2020 erschienen.
Weihnachtsspecial
Geschenkideen zum Fest
Ihnen fehlen noch einige Geschenkideen für das Weihnachtsfest? Vielleicht finden Sie ja in unseren folgenden Empfehlungen das Passende für Familie und Freunde.
Geheimnisvoll
Nicholas Blake: Das Geheimnis des Schneemanns
Schauplatz ist der herrschaftliche Landsitz Easterham Manor. Hier ermittelt Nigel Strangeways in einem rätselhaften Todesfall, der eigentlich mit einer Spukgeschichte begann. Klassische englische Detektivgeschichte mit überraschenden Wendungen und kurzweiliger Lese- und Rätselspaß für lange Winterabende! Ein Buchtipp für alle, die Miss Marple und Hercule Poirot mögen.
3 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 20619, Verkauf V011426, 43 Euro (netto)
Originell
Abreißkalender 2024
Perfekter Begleiter durchs Jahr und eine originelle Geschenkidee ist der Abreißkalender des dzb lesen. Der Kalender gibt für jeden Tag des Jahres 2024 Auskunft über Tag, Monat, Wochentag, Kalenderwoche. Er informiert aber auch über Feier- und Gedenktag, Sonnenaufgangs- und -untergangszeit, die Mondphase und den Namenstag. Zusätzlich halten die Kalenderblätter für jeden Tag einen großartigen, wegweisenden Gedanken bzw. ein Zitat berühmter Persönlichkeiten bereit.
Braille-Vollschrift und Großdruck, Aufhängung mit Ringbuchmechanik, Verkauf V011577, Preis 39 Euro (netto)
Magisch
Adventskalenderbuch: Alles, was ein Potter-Fan wissen muss
In diesem neuen Adventskalenderbuch finden Sie Wissenswertes rund um die magische Welt von Harry Potter. Jeden Tag im Dezember erfahren Sie eine Menge an kuriosen Fakten und überraschenden Querverweisen zu Harry, seinen Freunden, fabelhaften Tierwesen sowie den Hauptdarstellern und Requisiten im Film.
Mit diesem Kalenderbuch wird die Adventszeit erst so richtig zauberhaft.
Ringbuch A4, 24 perforierte Doppelseiten, Großdruck und Vollschrift, Verkauf V011816, 24 Euro (netto)
Überraschend
Felicity Pickford: Willkommen im kleinen Grand Hotel: ein Weihnachtsroman
Eine Kinderbuchautorin aus London macht sich in den Weihnachtstagen auf die Reise in ein kleines feines Hotel an der Küste der Isle of Skye. Sie ahnt noch nicht, welche Überraschungen auf sie an diesem besonderen Ort warten. Ein stimmungsvoller, warmherziger Roman, ein Wohlfühlbuch und eine Protagonistin, die jeder gern ins Herz schließt.
Großdruckbuch, 2 Bände, 386 Seiten, 17 Punkt, Ausleihe 368, Verkauf V011487, 19 Euro (netto)
Kulinarisch
Anne-Katrin Weber: Brot backen
Mehr als 25 Rezepte sorgen mit diesem Kochbuch dafür, dass Brot backen zum Kinderspiel wird. Die Autorin erklärt, wie das Prinzip Brot backen funktioniert, welches die nützlichen Helfer am Backtisch sind, mit welchen Mehlsorten man backen kann, wie man Sauerteig selbst ansetzt und wie man Teig formt und faltet.
1 Band, Kurzschrift/Vollschrift, Ausleihe 20620/20621, Verkauf V011574/V011575, 10 Euro (netto)
Musikalisch
Weihnachtliche Chormusik in Braille-Noten: „A Ceremony of Carols”
Benjamin Brittens “A Ceremony of Carols” zählt sicherlich zu den beliebtesten Chorwerken in der Weihnachtszeit. Das dzb lesen stellt nun unterstützt vom Förderverein „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ allen Musikinteressierten die Braille-Noten für den ersten Satz, „Procession“, kostenlos zur Verfügung. Wer das Stück zum Fest in der Originalfassung für Chor unisono mit Harfe oder Klavier aufführen möchte, kann die gedruckte und digitale Variante ab sofort in unserem Haus telefonisch unter 0341 7113-119 oder per E-Mail unter verkauf@dzblesen.de bestellen. Das kostenlose Angebot gilt bis zum 28.02.2024.
Nahaufnahme
Willkommen, bienvenue, welcome: 10 Jahre Audiodeskription am Schauspiel Leipzig
Show-Girls und Show-Boys tanzen auf der Bühne, wedeln mit ihren pinkfarbenen Fächern, räkeln sich in ihren Netzbodys und in den mit Strass und Glitzer belegten freizügigen Kostümen. Mit den Sounds der Goldenen Zwanziger, die eine zwölfköpfige Live-Band auf der Bühne bravourös zum Klingen bringt, beginnt der Tanz auf dem Vulkan. Das Publikum wird in den Berliner Kit Kat Club geführt, einem Ort des Vergnügens, der Sehnsüchte und der Freiheit. Hier wird gefeiert, gesungen und getanzt – unabhängig von Weltanschauung, Religion, Alter, Hautfarbe und sexueller Identität! Der Conférencier, ein Gastgeber mit diabolischem Lächeln, lädt ein, die Sorgen an der Garderobe abzugeben und verspricht dem Publikum beste Unterhaltung. Dieses lässt sich gern in den schrillen Nachtclub entführen und heizt die Stimmung mit Applaus an.
Zum Publikum gehören ca. 20 blinde und sehbehinderte Personen, begleitet von Angehörigen, die an der Premiere der Audiodeskription (AD) des Musicals „Cabaret“ teilnehmen. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der AD am Schauspiel wurden sie vor der Premiere des Musicals zu einem Podiumsgespräch mit Akteuren der Audiodeskription eingeladen. Dieses eröffnet kein geringerer als der Theaterintendant Enrico Lübbe. Er erinnert an die Anfänge des damaligen Projektes 2013 und dessen bundesweite Pilotrolle. Heute seien Audiodeskriptionen am Schauspiel Leipzig Standard. Es gibt mindestens eine Vorstellung pro Monat mit Audiodeskription, betont er und verweist auf die 30 Inszenierungen und 110 Aufführungen, die in den zehn Jahren stattfanden.
Man braucht ein festes Autorenteam
Doch wie hat alles angefangen? Der Dramaturg und Audiodeskriptionsautor Matthias Huber und die Dramaturgin Christin Ihle gehören neben Jürgen Dusel (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen), Prof. Dr. Thomas Kahlisch (dzb lesen), Renate Lehmann (Audiodeskriptionsautorin), Pernille Sonne (Performerin und Audiodeskriptionsautorin) und Sabine Meissner (Besucherin) zu den Gästen des Podiumsgespräches. Sie erinnern sich: „Man braucht Leute, die was mit dem Theater zu tun haben“, meint Matthias Huber. „Man braucht ein Team, das die Bildbeschreibungen umsetzt, ein festes Autorenteam, das die Dramaturgie unterstützt. Alle müssen einbezogen werden – Bühnentechnik, Requisiten, Tontechnik. Das war eine Herkulesaufgabe!“ Christin Ihle ergänzt: „Zum einen galt es, ins Haus zu kommunizieren, zum anderen war zu klären, wie man dieses Angebot in die Welt hinausschickt.“ Das gehe nicht ohne starke Partner wie den Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen und das dzb lesen, betonen sie. Hannah Reuter, die das Podiumsgespräch moderiert, holt an dieser Stelle die blinden Autorinnen Pernille Sonne und Renate Lehmann ins Boot und lässt beide ihre Arbeit beschreiben. „Wir sind das Korrektiv im Prozess“, sagt Renate Lehmann. „Wir überprüfen, ob die Beschreibung des Bühnengeschehens zu verstehen ist.“ Und Pernille Sonne erklärt: „Wir diskutieren viel, wie bestimmte Bilder beschrieben werden müssen. Erst wenn ich keine Fragen mehr stellen muss, ist die AD perfekt. Dann kann das blinde Publikum auch an den Stellen lachen, an denen das sehende lacht.“ Renate Lehmann fügt hinzu, dass nicht alles beschrieben werden kann. Der Fokus müsse auf dem Inhalt liegen, der möglichst objektiv sein soll.
So fühlt sich Sallys schwarzes Minikleid an
Ein Theaterstück wie „Cabaret“ mit schnell wechselnden Tanzszenen und Gesangseinlagen, mit Videoprojektionen und mehreren Spielebenen auf einer Drehbühne ist wahrlich eine große Herausforderung sowohl für die Text-Autor*innen als auch für die Live-Sprecherin Beatrix Hermens. Letztere muss gerade in dieser Inszenierung konzentriert und mit einem hohen Maß an Flexibilität das Bühnen-Geschehen beschreiben. Es gibt nur wenige Pausen, in denen das Beschriebene auf das Publikum wirken kann.
Eine, die schon so manche Vorstellung mit AD am Schauspiel in Leipzig erlebt hat, ist Sabine Meissner. Sie findet die Bildbeschreibungen für blinde Personen großartig und ist immer bei den taktilen Bühnenführungen und den Stückeinführungen dabei, erzählt sie den Gästen des Podiumsgespräches. An diesem Abend zeigt Maila Giesder-Pempelforth (Audiodeskriptionsautorin) die „Cabaret“-Kostüme, die die Gäste ertasten können. Matthias Huber beschreibt die Bühne mit dem in die Publikumsreihen hineinragenden Laufsteg, der Showtreppe, den runden Tischen und der Bar des Nachtclubs. Wenn der Conférencier mit Zylinder und Smoking über den Laufsteg tänzelt, die Nachtclub-Sängerin Sally Bowles sich im glitzernden Kostüm auf der Showtreppe bewegt und das spielfreudige Ensemble über die Bühne wirbelt, können in den Köpfen des Publikums vielfältige Bilder von Bühne und Kostümen entstehen.
Theater schaffe Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Sozialisation und es verbindet all jene, die Kultur genießen wollen, erklärt Jürgen Dusel im Podiumsgespräch. Er betont, dass blinde und sehbehinderte Menschen ein unabdingbares Recht darauf haben, gleichberechtigt am kulturellen Leben teilzuhaben. Das sei kein Akt der Wohltätigkeit. „Kulturangebote wie diese treiben die Inklusion voran und stärken zugleich die Demokratie“, meint er. Bundesweit seien inklusive Kulturangebote, wie es sie am Schauspiel Leipzig gibt, noch lange keine Selbstverständlichkeit.
Mit „Willkommen, bienvenue, welcome!“ im Ohr und starken Eindrücken entlässt das Theater seine Besucher*innen in eine milde Novembernacht. Willkommen sind sie auf jeden Fall auch zur nächsten Vorstellung.
Weitere Termine: https://www.schauspiel-leipzig.de/inklusion/audiodeskription/
Technik getestet
Neue DAISY-Geräte sind auf dem Markt
Ich möchte Ihnen hier kurz zwei relativ neue DAISY-Player vorstellen. Das ist zum einen die DAISY-Box, zum anderen der I-Speak-Reader.
DAISY-Box
Die DAISY-Box wurde von der niederländischen Firma Solutions Radio BV hergestellt. Vielleicht kennen einige von Ihnen bereits die Webbox dieser Firma. Äußerlich wirkt die DAISY-Box wie die kleine Schwester. Es ist ein Tischgerät, ca. 10 x 25 cm in den Abmessungen und mit einer Höhe von ca. 7 cm. Das ist also wirklich etwas für Zuhause und eher nicht für unterwegs. Allerdings wird die DAISY-Box mit einer Fernbedienung ausgeliefert, eine Neuerung auf dem DAISY-Player-Markt. Da sich auf der Rückseite des Gerätes zwei Stereo-Cinch-Buchsen befinden, kann man die DAISY-Box auch über die heimische Anlage laufen lassen. Aber zu den Anschlüssen komme ich später noch einmal.
Auf der Oberfläche vorn gibt es fünf rechteckige Tasten und einen runden Drehknopf, den man auch per Druck betätigen kann. Links neben dem Drehknopf befindet sich die Zurück-Taste, ganz links die Ein-/Austaste. Rechts neben dem Drehknopf gibt es zwei kleine Tasten untereinander für Auf und Ab, ganz rechts befindet sich die OK-Taste. Über dem Tastenfeld ist ein kleines Display für Menschen, die noch über einen Sehrest verfügen, nutzbar.
Ich möchte an dieser Stelle nicht die Funktionalität jeder einzelnen Taste erklären. Es gibt bundesweit Hilfsmittelberater und auch Hilfsmittel-Podcasts, die die Geräte ausführlich vorstellen. Wenn Sie sich für eine DAISY-Box oder ein anderes Gerät näher interessieren, können Sie gern auch bei uns anrufen und wir vermitteln Ihnen dann Detailinformationen. Sie finden in der Geräteverpackung auch eine recht ausführliche Bedienungsanleitung, die im DAISY- und PDF-Format auf einer CD mitgeliefert wird. Ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, dass die Bedienungsanleitung gleich auf dem Gerät zu finden ist.
Welche Anschlüsse gibt es?
Neben der DAISY-Online-Funktion, die man wie bei anderen DAISY-Geräten mit den dafür bestimmten Zugangsdaten der Bibliothek nutzen kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Bücher zu hören. Die DAISY-Box verfügt sowohl über einen Speicherkartenschlitz als auch über einen USB-Anschluss. Außerdem, und das finde ich besonders gut, kann man ein externes CD-Laufwerk anschließen und somit auch ausgeliehene CDs abspielen. Der USB-Anschluss dafür, sowie ein Schlitz für eine Micro-SD-Karte und die Reset-Taste befinden sich etwas versteckt an der Unterseite der DAISY-Box. Es können zusätzlich alle gängigen Audioformate wie mp3, wave, wma abgespielt werden und auch html-, txt- und docx-Dateien werden vorgelesen.
Um die DAISY-Box zu nutzen, muss man über einen Internetanschluss verfügen. Es gibt eine Buchse, um die Box mit einem LAN-Kabel zu verbinden, natürlich kann man sie aber auch mit einem verfügbaren WLAN verbinden. Ein Lan-Kabel ist im Übrigen im Lieferumfang inbegriffen.
Fast überflüssig zu sagen, dass die Bedienung komplett sprachgesteuert ist.
I-Speak
Das zweite, von mir zu Beginn genannte Gerät stammt von der Firma Rehan Medizintechnik. Der I-Speak-Reader ist ein DAISY-CD-Player, der ebenfalls nur wenige Tasten besitzt und damit in der Bedienung überschaubar ist. Allerdings ist mein persönlicher Eindruck, dass durch die Mehrfachbelegung von Tasten die Bedienung doch auch unübersichtlich werden kann. Wer aber viel Belletristik hört, sich in der Navigation eher auf Wiedergabe, Stopp und Pause beschränkt und keine komplexe Navigation benötigt, ist mit dem I-Speak gut bedient.
Für beide Geräte gilt, wie übrigens für alle Hilfsmittel, wenn man sie effektiv nutzen möchte: Bedienungsanleitung aufmerksam lesen und sich zumindest am Anfang intensiv mit dem Gerät beschäftigen. Ideal ist es, wenn Sie die Möglichkeit haben, sich ein Gerät für ein paar Tage auszuleihen und es zu Hause auszuprobieren.
Mein persönlicher Eindruck? Ich finde es gut, dass die Landschaft der DAISY-Player wieder etwas bunter wird, schließlich ist es die Gruppe der Nutzer ja auch. Für Hörerinnen und Hörer, die eine einfache Bedienung über Tasten bevorzugen und in erster Linie zu Hause hören, sind beide Geräte gut geeignet, wobei ich die DAISY-Box ausgereifter finde.
Noch nicht alle Hilfsmittelvertriebsstellen bieten die Geräte an. Sprechen Sie Hilfsmittelfirmen oder -Berater auf diese Geräte und ihre Bezugsmöglichkeiten an. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Markt weiter entwickeln wird.
Für mehr Informationen und alle technischen Fragen rund um die DAISY-Hörbücher stehen wir Ihnen im dzb lesen als Team LOUIS immer gern zur Verfügung unter louis@dzblesen.de oder 0341 7113-200/179/115.
Fragebogen
Sechs Fragen – sechs Antworten
Was ist Ihre Aufgabe im dzb lesen?
Mein Aufgabenfeld im dzb lesen ist sehr vielfältig. Im Auftragsbereich BIKOSAX (Barrierefreie Informations- und Kommunikationsangebote in Sachsen) prüfe ich, ob die Internetauftritte und andere digitale Angebote öffentlicher Stellen für Menschen mit Behinderung barrierefrei nutzbar sind. Als Zeitschriftenredakteurin stelle ich jeden Monat unseren „Ratgeber aktuell“ zusammen und bereite die Daten für die Braille- und Hörausgabe vor. Im Bereich Inklusives Publizieren unterstütze ich die Verlage, die den Zugang zu E-Books, Lesegeräten und Onlineshops bis 2025 barrierefrei gestalten müssen.
Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?
Im Moment prüfe ich ein Online-Portal für digitale Behördengänge hinsichtlich der Barrierefreiheit und bereite die letzte Ausgabe des „Ratgeber aktuell“ für das Jahr 2023 vor. Beim Inklusives Publizieren arbeite ich gerade in einer Arbeitsgruppe mit, welche sich mit Zertifizierungsmöglichkeiten für E-Books beschäftigt.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …
... Sport wie Bouldern, Pilates und Hula-Hoop. Den Sommer verbringe ich gern in meinem Garten und in der kälteren Jahreszeit sitze ich am liebsten an der Nähmaschine. Das Lesen guter Bücher hat bei mir das ganze Jahr Saison.
Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?
Vorausgesetzt es handelt sich um eine Urlaubsinsel: Meine Familie, ein SUP-Board und ein Kartenspiel.
Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?
„Unfog Your Mind: Perspektivwechsel für mehr Lebenslust und LeichtSinn“ von Leander Greitemann und alle Romane von Jojo Moyes.
Ihr Lebensmotto?
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)
Rätsel
Machen Sie mit und gewinnen Sie!
Wir wollen wissen: Wie heißt das Hörspiel von Brigitte Reimann, das in der Hörbibliothek im dzb lesen „überlebte“?
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 7. Februar 2024 per E-Mail (presse@dzblesen.de) oder per Post an: dzb lesen, Kennwort: Rätsel „in puncto dzb lesen“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig.
Das können Sie gewinnen: einen Taschenkalender Flexi in Brailleschrift oder Classic in Großdruck.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auflösung aus 3/2023
Die richtige Antwort lautet: Der Grüffelo
Die glückliche Gewinnerin heißt: Ria Becker. Herzlichen Glückwunsch!
Auflösung „Kalender-Quiz“ 3/2023
1a) Lissabon, 2c) Vatikanstadt, 3b) Niederlande, 4a) Spanien und Frankreich, 5c) Belgrad, 6b) Adria
Die Gewinner sind: Thorsten Wolf, Brigitte Hoffmann, Christian Rurel. Herzlichen Glückwunsch!
Impressum
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Telefon: 0341 7113-0, Fax: 0341 7113-125
info@dzblesen.de, www.dzblesen.de
Redaktion
Gabi Schulze
Telefon: 0341 7113-148
g.schulze@dzblesen.de
Abonnements, Anzeigen
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abo@dzblesen.de
„in puncto dzb lesen“ erscheint viermal im Jahr kostenfrei im Format HTML per E-Mail, online unter www.dzblesen.de und in Braille-Kurzschrift digital. Kostenpflichtig erscheint die Zeitschrift wahlweise im Format DAISY als CD (Jahresbezugspreis 11,00 €) oder zum Download in dzb lesen-App und -Katalog (9,00 €) sowie in Braille-Kurzschrift gedruckt (11,00 €). Das kostenpflichtige Abonnement gilt jeweils für ein Jahr ab Bezugsbeginn und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird. Es gelten die AGB des dzb lesen, die vollständig unter www.dzblesen.de/agb einsehbar sind. Auf Wunsch senden wir die AGB gern zu.
dzb lesen 2023
Danke Freunde!
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