in puncto DZB - 02 / 2019

02 2019

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere aktuelle Ausgabe steht natürlich ganz im Zeichen des bald beginnenden Louis-Braille-Festivals in Leipzig und ist deshalb auch etwas umfangreicher als gewohnt. Sie erfahren hier unter anderem, wo überall die DZB zum Festival präsent ist. Wir interviewen die Leipziger Kabarettistin Uta Serwuschok, die Sie während des Festivals erleben können. Lesen Sie im Folgenden auch, welche inklusiven Kulturangebote im Antikenmuseum Studierende der Universität Leipzig extra für blinde und sehbehinderte Festivalgäste gestaltet haben. Dieses Angebot und noch viele andere barrierefreie Kulturaktivitäten während des Festivals finden Sie im Begleitprogramm, das ab Mitte Juni unter www.leipzig-inklusive.de erscheint und dann auch im gedruckten Format in der DZB erhältlich ist. Schon jetzt wurde es der Hörfassung der aktuellen „in puncto DZB“ beigefügt.

Was gibt es des Weiteren in dieser Ausgabe? Wir schauen über unseren Tellerrand und berichten von der SightCity 2019 und unseren Aktivitäten in Sachen taktiler Kinderbücher und Leseförderung.

Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir ein erlebnisreiches Festival in Leipzig. Kommen Sie gut durch den Sommer! Doch zunächst eine informative und unterhaltsame Lektüre!

Ihre DZB

Im Fokus

Ein Blick über den Tellerrand

Das Angebot an taktilen Bilderbüchern ist wirklich sehr klein. So klein, dass sogar betroffene Eltern ihren Kindern selbst Tastbilderbücher basteln. Für mehr und bessere Tastbilderbücher steht das DBSV-Kinderbuchprojekt „Ein Buch für jeden Tag“. Die DZB lud das Team des Projektes zu einem Erfahrungsaustausch in die DZB ein. Am Ende waren sich alle einig: Die Zusammenarbeit zwischen der DZB und dem DBSV in Sachen Leseförderung soll neuen Aufschwung erhalten. Ein Beitrag von Gabi Schulze.

Alles begann damit, dass Caroline Schürer, Bibliothekarin und verantwortlich für die Leseförderung in der DZB, nach taktilen Bilderbüchern suchte, die blinde und sehbehinderte Kinder in der DZB ausleihen können. Neben den in der DZB produzierten Tastbilderbüchern, die in den Bestand der Ausleihe aufgenommen wurden, kamen allmählich auch taktile Bilderbücher von anderen Vereinen und Büchereien hinzu. Als die Bibliothekarin vom DBSV-Projekt „Ein Buch für jeden Tag“ erfuhr, zeigte sie sich sofort begeistert und nahm Kontakt mit Eva Cambeiro Andrade und Christine Rieger, den Projekt-Koordinatorinnen, auf. „Es gibt so wenige Tastbilderbücher für blinde und sehbehinderte Kinder im Frühförder- und Vorschulalter. Dabei sind sie für die sprachliche und geistige Entwicklung der Kinder so wichtig“, erklärt sie. „Sie schulen den Tastsinn und wecken die Freude an Büchern und am Lesen. Aus diesem Grund ist es mir sehr wichtig, die ganze Bandbreite dieses ohnehin sehr begrenzten Angebots an taktilen Kinderbüchern über unsere Bibliothek anzubieten und über die Leseförderung zu vermitteln. In der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des DBSV sehe ich außerdem eine wichtige Möglichkeit, Kompetenzen auszutauschen und zu ergänzen, gemeinsame Netzwerke zu nutzen, um somit die Leselust blinder und sehbehinderter Kinder zu fördern und weiterzuentwickeln.“

Wer hat Bartolitus entführt?

Und genau das ist unter anderem auch das Ziel des DBSV-Kinderbuchprojektes „Ein Buch für jeden Tag“. Geleitet wird das Projekt von Reiner Delgado, der selbst Autor und Mitgestalter von taktilen Kinderbüchern ist. „Für die Mehrzahl der blinden und sehbehinderten Kinder im Vorschulalter gibt es kaum Bücher. Mit einem erweiterten Bücherangebot soll der Zugang zu Büchern und damit die Lesevorbereitung und –förderung verbessert werden“, erklärt Eva Cambeiro Andrade. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie ist selbst Autorin und taktile Illustratorin von einigen Tastbilder- und Mitmachbüchern. Die gebürtige Spanierin hat unter anderem einen Masterstudiengang in barrierefreier Mediengestaltung belegt. Sie kam im Rahmen eines europäischen Austauschprogrammes nach Deutschland und arbeitet seitdem beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. Für ihr interaktives Buch „Wer hat Bartolitus entführt?“ erhielt sie 2015 den Awesome Foundation Berlin Chapter Grant. Dieses und andere Tastbilderbücher des DBSV hat die engagierte junge Frau mit nach Leipzig gebracht.

Taktile Aktionsbücher für Kinder

Es sind schon kleine Meisterwerke. Caroline Schürer freut sich, diese in die Bibliothek der DZB aufnehmen zu können. Die äußerst aufwändig gestalteten Bücher des DBSV beinhalten nicht nur taktile Bilder aus verschiedenen Materialien. Sie animieren die Kinder auch zum aktiven Mitgestalten der Geschichte. Bewegliche 3-D-Elemente, wie Figuren, Tiere und Pflanzen, können an eine andere Stelle im Buch versetzt werden. „Dornröschen“, „Freunde“, „Das Mix-Max-Fühlbuch“ und „Wer hat Bartolitus entführt?“ werden in der Runde herumgereicht und Frau Cambeiro stellt das neue DBSV-Kinderbuchprojekt vor. „Insgesamt sollen sechs neue Tastbücher entwickelt und in je 200 Exemplaren hergestellt werden“, und Frau Rieger ergänzt: „Da die Herstellung von Tast- und Aktionsbüchern sehr aufwändig ist, suchen wir jetzt nach Herstellungsverfahren, die den bisherigen Aufwand verringern, die Qualität der Bücher aber verbessern.“

Das klingt anspruchsvoll. Und das ist es auch. Die DZB verfolgt bei der Fertigung ihrer Tastbilderbücher ähnliche Ziele. Zur diesjährigen SightCity erscheint „Fühl mal, ein Tier!“, Nummer zwei der taktilen Klapperlapapp-Reihe. Wie schon bei Nummer eins „Formen und Oberflächen“ sind auch hier durch Umklappen der mittig geteilten Seiten zwei passende Hälften zu finden. Nur geht es in diesem Buch um Tiere und ihre Besonderheiten: Die gekräuselte Wolle gehört zum Schaf, das stachlige Kleid zum Igel, das lederne Ohr zum Elefanten …

Lesekisten für Schulen und Kinder-Eltern-Workshops

Mehr taktile Bilderbücher in besserer Qualität herzustellen, ist das eine. Das Interesse der Kinder und deren Lust an diesen Büchern zu wecken, das andere. Eine scheinbar einfache Sache, die jedoch nicht so leicht zu meistern ist. Auch hier kann ein Erfahrungsaustausch helfen: Wie macht ihr das mit der Leseförderung? Welche Kontakte habt ihr, die uns nützen?

Leseförderung hat auch in der DZB viele Gesichter: Lesekisten für die Förderschulen in Mitteldeutschland, Veranstaltungen bei Eltern-Kind-Wochenenden der BEBSK (Bundesvereinigung Eltern blinder und sehbehinderter Kinder e.V.) und Vorlese-Veranstaltungen im eigenen Haus sind nur einige Beispiele. Caroline Schürer kann dem DBSV-Team viele Erfahrungen, Ideen und Kontakte vermitteln. Frau Cambeiro Andrade und Frau Rieger informieren über ihre Kinder-Eltern-Workshops, die sie im Rahmen ihres Projektes durchführen werden. Auf dessen Grundlage wollen die engagierten Frauen ein Konzept für inklusive Lesenachmittage entwickeln und Interessierte dafür schulen. Eine tolle Sache, von der sicher auch die Leseförderung der DZB profitieren wird!

Drei Fragen an unsere Gäste

Welches Kinderbuch hat Ihre Kindheit geprägt?
Eva Cambeiro Andrade:
Als kleines Mädchen war „Orla Tragarranas“ (Orla Froschfresser) von Ole Lund Kirkegaard mein Lieblingsbuch. Als ich ein bisschen älter war, habe ich sehr gern das Buch „Cuentos para jugar“ von Gianni Rodari gelesen, in dem man sich das Ende selber aussuchen kann.

Christine Rieger: Alle Grimms Märchen.

Mit welcher Kinderbuch-Figur möchten Sie gern mal einen Tag den Platz tauschen?
Eva Cambeiro Andrade:
Mit Alice (von „Alice im Wunderland“).

Christine Rieger: Mit Pippi Langstrumpf.

Welches Kinderbuch würden Sie immer wieder gern verschenken?
Eva Cambeiro Andrade:
„Der kleine Prinz“.

Christine Rieger: Ich verschenke immer wieder gern das Kinderbuch „Der kleine Maulwurf“.

Geschichte zum Anfassen

Seit 2014 arbeitet das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin mit der DZB zusammen und gestaltete mit deren Hilfe einige Sonderausstellungen barrierefrei. In diesem Jahr ist es die Ausstellung „Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie“ (bis 22. September 2019) und „Demokratie-Labor“ (bis 4. August 2019). Gabi Schulze hat mit Werner Schulte, Ausstellungsgestalter im DHM, gesprochen. Er ist für die Umsetzung und Organisation der Sonderausstellungen verantwortlich und betreut ebenso den Bereich „Ausstellungen für Alle“.

Wie barrierefrei für blinde und sehbehinderte Menschen ist ihr Museum?

Seit 2015 ist es unser Ziel, durchgehend im Jahr immer eine „Ausstellung für Alle“ zu zeigen. Inklusion ist eine Willkommenskultur, d.h. wir möchten möglichst viele Gäste schon an der Eingangstür mit kontrastreichen Bodenleitlinien empfangen und den Besuch möglichst einfach gestalten. Die Ausstellungshalle ist komplett mit Bodenleitlinien ausgestattet, von der Eingangstür über die Kasse bis zu den jeweiligen Eingängen zu den Ausstellungen auf den vier Etagen, von der Garderobe über die Toiletten bis zum Notausgang. Der eigenständige Besuch des Museums ist uns sehr wichtig.

Ansprechen wollen wir alle Menschen, unabhängig von irgendwelchen Einschränkungen. Beginnend mit einem Text „Ausstellungen für Alle“, einem taktilen Grundriss vor der Ausstellung, inklusive Audiodeskriptionen, Texte in Braille, Texte in Großschrift in weiß auf schwarz und schwarz auf weiß. Ein Rundgang durch die Ausstellungen führt mittels Bodenleitlinien zu kontrastreich gestalteten Haupttexten. Stellvertretende Objekte bzw. Installationen in den jeweiligen Themenräumen sind kontrastreich und tastbar zu erfahren. Unsere Inklusiven Kommunikations-Stationen (IKS) bestehen aus Objekten, die in Deutsch, Englisch, Braille, Leichter Sprache und Gebärdensprache (Monitor) beschrieben werden. Jeder kann den Text lesen, den er benötigt. Bei großen Ausstellungen gibt es auch noch weitere IKS, die das Thema vertiefen. Taktile Hörführungssymbole ergänzen die Audioguide-Führungen durch die Ausstellungen.

Ist die Dauerausstellung barrierefrei?

Da die Dauerausstellung in naher Zukunft überarbeitet wird, ist diese aktuell noch nicht für Blinde und Sehbehinderte zugänglich. Wir bieten an festgelegten Tagen einmal im Monat spezielle Führungen an. Die Gäste können dann auf Tuchfühlung mit der Geschichte gehen und auch ausgewählte Exponate, wie z. B. Rüstungsteile, Marmorbüsten oder ein Teil der Berliner Mauer ertasten.

Warum macht das DHM Sonderausstellungen für Blinde und Sehbehinderte zugänglich?

2014 haben wir die Foto-Ausstellung „The eyes of war“ für Blinde und Sehbehinderte zugänglich gemacht. Der Fotograf Martin Roemers hat Menschen fotografiert und interviewt, die durch den Zweiten Weltkrieg erblindet sind. U.a. eine Frau, die erblindete, weil ihr Sohn im Wald eine Handgranate gefunden hatte und diese dann zündete. So lag es für uns nahe, diese Ausstellung u.a. für Blinde und Sehbehinderte zu gestalten.

In dieser Ausstellung haben wir erstmals taktile Elemente wie einen taktilen Grundriss, kontrastreiche Texte, alle vierzig Interviews in einem Brailleschrift-Buch ausgelegt und schwarze Bodenleitlinien auf Paketfußboden eingesetzt. Ebenfalls wurden die Portraits mittels Audiodeskription beschrieben, die auch von Sehenden gerne angenommen wurden. Seitdem gestalten wir jedes Jahr eine barrierefreie Sonderausstellung, beispielsweise „1917. Revolution. Russland und Europa“ im Jahr 2017 oder „Deutscher Kolonialismus“ im Jahr 2016.

Wie haben Sie Ihre Ideen umgesetzt?

Während wir die Ausstellung gestalteten, haben wir regelmäßige wöchentliche Treffen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Abteilung Bildung und Vermittlung durchgeführt. In Diskussionen versuchen wir eine möglichst zugängliche Annäherung an die Themen zu erarbeiten. Parallel entsteht das Konzept für die Inklusion. In Workshops mit den betroffenen Gruppen stellen wir das Konzept vor und diskutieren gemeinsam die Umsetzungsvorschläge. Das Feedback bekommen wir dann in neuen Workshops.

Die von uns vorbereiteten Vorlagen für die Grundrisse mit den Leitlinien durch die Ausstellung, Ausstellungwände, Vitrinen und die Texte werden dann von der DZB in Braille bzw. taktil in speziellen Verfahren umgesetzt. Hier liegt die Kompetenz bei der DZB, da alle Arbeiten von Blinden und Sehbehinderten u.a. auch geprüft werden.

Für die diesjährige Ausstellung „Demokratie Labor“ hat die DZB den taktilen Grundrissplan und einige Texte in Brailleschrift und MAXI-Druck angefertigt. Worum geht es in der Ausstellung und wofür sind die Texte in Brailleschrift und Schwarzdruck?

Die Ausstellung beschäftigt sich in sieben Themenräumen mit Fragen zur Demokratie in Gegenwart und Zukunft, welche Grundrechte gibt es in einer Demokratie, was macht Wahlen zu einem Element der Demokratie, welche Bedeutung haben Medien und welche Rolle spielt ziviles Engagement.

Der Einleitungstext gibt eine kurze Einführung in die Ausstellung und die Raumtexte beschreiben die Themenräume. Exponate der Inklusiven Kommunikations-Stationen (IKS) heben ausgewählte Objekte bzw. Installationen hervor, die stellvertretend für diesen Themenraum stehen. Sie sind tastbar erfahrbar. Für ein Museum ist es schon etwas Besonderes, zumal Objekte normalerweise in Vitrinen gesichert sind. Zum Beispiel liegt in der Vitrine eine Elektroschockpistole der Polizei und auf dem Tisch eine ähnliche zum Anfassen, die aber nicht funktioniert. Zum Thema Wahlen in der Weimarer Republik wird die Sitzverteilung der Nationalversammlung taktil dargestellt.

Neu sind die Aktivierungsstationen in der Ausstellung „Demokratie-Labor“. Sie laden die Besucher zur Interaktion ein. So kann man zum Beispiel Fragen zum Einbürgerungstest in Deutschland beantworten.

Über das Museum

Groß, mächtig und barock ist das Zeughaus am Boulevard „Unter den Linden“ in Berlin. Darin befindet sich das Deutsche Historische Museum (DHM). Seit 2006 vermittelt die Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ mit über 7000 Exponaten die wechselvolle 2000-jährige deutsche Geschichte. Im architektonischen Kontrast zum barocken Gebäude schließt sich an dessen Rückseite ein faszinierendes, modernes Ausstellungsgebäude mit einem Eingangsbereich aus Glas, Stahl und einer Treppenspindel an. Es wurde vom chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei entworfen, 2003 eröffnet und ist – neben einem separaten Eingang – auch über den verglasten Innenhof des Zeughauses zu erreichen. Hier finden auf über vier Etagen die wechselnden Sonderausstellungen statt.

Kontakt/Führungen: fuehrung@dhm.de

125 Jahre DZB

Kriegswirren, ein kurzer Ausflug in die Republik und die DZB im „Dritten Reich“

Diese Phase in der Geschichte der DZB zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass eine Abgrenzung nach außen stattfand: Lomnitz-Klamroth isolierte sich von den anderen Blindenbibliotheken, die Kriegsblinden lehnten die Zusammenarbeit mit „Zivilblinden“ ab und letztlich grenzten sich Blinde im „Dritten Reich“ von anderen Menschen mit Behinderung ab und begrüßten den NS-Staat ohne Widerstand. Ein Beitrag von Jana Weber.

Im Verlaufe des ersten Weltkriegs trat die DZB in eine neue Entwicklungsphase. Es wurde offenbar, was sich schon angedeutet hatte: Marie Lomnitz-Klamroth hatte keinerlei Interesse an einer Zusammenarbeit mit anderen Blindenbibliotheken, im Gegenteil sprach sie sich klar und wenig diplomatisch dagegen aus. Dies hing einerseits damit zusammen, dass sie als einzige Frau unter den ausschließlich männlichen Bibliotheksleitern sowieso eine Sonderstellung einnahm, sich zur Unterordnung gedrängt fühlte und deshalb mit größtmöglicher Abgrenzung reagierte. Zum anderen war sie von der Überlegenheit ihres selbst entwickelten Übertragungssystems überzeugt und hoffte auf eine Übernahme durch andere Bibliotheken. Bis in die Weimarer Republik gab es weder einen gemeinsamen Katalog noch eine Abstimmung bei der Auswahl der zu übertragenden Werke und dementsprechend jede Menge Doppelproduktionen.

Fachbücher für blinde Akademiker

Nichtsdestotrotz wuchsen die Ausleihzahlen der DZB auch in Kriegszeiten weiter. Dies hing in erster Linie damit zusammen, dass viele Soldaten erblindeten, die im Vergleich zu den „Zivilblinden“ eine Sonderstellung einnahmen und gesellschaftlich deutlich höher angesehen waren, so z.B. durch ein Gesetz von 1920, das ein Quotensystem für die Wiedereingliederung schwerbeschädigter Kriegsteilnehmer vorsah. Nun wurde eine große Zahl fachlicher Bücher (z.B. Lehrbücher oder Lexika) benötigt, um eine Umschulung in geeignete Berufe zu ermöglichen. Außerdem entstand mit Gründung der Blindenstudienanstalt in Marburg 1916 eine neue Gruppe: blinde Akademiker, die man ebenfalls mit wissenschaftlicher Literatur versorgen musste. Der Anteil der sogenannten „schöngeistigen aktuellen Literatur“ im Programm der DZB sank deshalb immer stärker zugunsten wissenschaftlicher Fachbücher.

Mitte der 1920er Jahre gelang es dank finanzieller Unterstützung durch Sachsen und staatliche Organe der Weimarer Republik, eine Werkstatt an die DZB anzugliedern. Tony Mahler, Mitarbeiterin aus Lomnitz-Klamroths engstem Kreis, erfand zahlreiche Hilfsmittel für blinde Menschen (z.B. einen Kompass) und tätigte abenteuerliche Konstruktionen, z.B. die Verknüpfung dreier Pichtmaschinen.

Finanziell gestaltete sich die Situation in der Weimarer Republik jedoch zunehmend schwierig: Die Zahlungen durch Vereinsmitglieder wurden weniger. Zwar steigerte die Stadt ihre Zuschüsse weiter und übernahm einen immer größeren Anteil am Haushalt, die heranrückende Inflation machte der DZB aber jegliche Investition unmöglich. Die Situation spitzte sich in Folge der Weltwirtschaftskrise zu, da auch die Stadt ihre Leistungen kürzen musste. Der komplette Betrieb musste deshalb für einige Zeit eingestellt werden, u.a. weil keine Gehälter gezahlt werden konnten.

Ausgrenzung und Ausschluss in der NS-Zeit

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 änderten sich die Strukturen und Bedingungen für die Arbeit der DZB grundlegend. Die Arisierung, also der Ausschluss jüdischer Mitglieder, fand in sämtlichen Vereinen des Blindenwesens mit genauso viel Konsequenz statt wie überall sonst. Zusätzlich waren blinde Menschen vom bereits 1933 verabschiedeten „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und ab 1935 vom „Gesetz zum Schutz des Erbguts des deutschen Volkes“ betroffen. Ersteres ermöglichte die Zwangssterilisation von Menschen mit erblicher Blindheit, letzteres verbot eine Heirat, wenn einer der Partner „erbkrank“ war. Außerdem wurden Blinde generell vom staatlichen Fürsorgesystem ausgeschlossen, wobei Kriegsblinde weiterhin eine Rente bezogen und damit ihre Sonderstellung festigten.

Die DZB hatte schon 1932 einzelne Werke nationalsozialistischer Autoren gedruckt. Diese Tendenz verstärkte sich nach 1933, so erschien z.B. eine dezidiert nationalsozialistische Zeitschrift und vor allem eine große Zahl martialischer Kriegsbücher. Hier, wie im gesamten Blindenwesen, war der Protest gegen nationalsozialistische Gesetzgebung marginal. So fand in der DZB bald eine gründliche Aussortierung der sogenannten „unerwünschten Literatur“, also z.B. jüdischer oder marxistischer Autoren, statt. Trotzdem erhielt die DZB im „Dritten Reich“ keinerlei staatliche oder städtische Förderung mehr, sondern war gänzlich auf Spenden und Gelder aus einer Lotterie angewiesen. 1934 schließlich wurde der „Verein zur Förderung der DZB“ gleichgeschaltet und Lomnitz-Klamroth zur Bibliotheksleitung mit ausschließlich beratender Stimme degradiert. Neuer Vorsitzender des Vereins wurde der jeweilige Kreishauptmann der Stadt Leipzig, der Vollmachten in allen Bereichen besaß und damit unangreifbar war. Daraufhin zog sich Lomnitz-Klamroth 1936 vollständig zurück. Ihre „Ära“ war endgültig vorbei.

Vernichtung fast aller Bücher

Während des Zweiten Weltkriegs führte die DZB eine Schattenexistenz: Wegen der fehlenden finanziellen Mittel arbeitete man weitgehend mit wenigen Mitarbeitern und produzierte nur sehr eingeschränkt Bücher. Diese Epoche stellt einen absoluten Rückschritt dar.

Beim großen Bombenangriff auf Leipzig 1943 wurde das Gebäude der DZB, das sich seit einigen Jahren im Täubchenweg befand, völlig zerstört und damit auch der größte Teil der Braille-Bücher und sämtliche Hilfsmittel und Maschinen. Der Bestand beschränkte sich auf diejenigen Bücher, die zum Zeitpunkt der Zerstörung ausgeliehen waren und anschließend in Döbeln zwischengelagert wurden. Damit begann man nach Kriegsende im Grunde bei null, auch gewonnene Erfahrungen auf dem Gebiet der Herstellung (wie z.B. der plattenlose Druck) wurden nie wieder angewandt.

Kurz gemeldet

Tastbare Pläne für das Festival

Für das Louis-Braille-Festival hat die DZB im Auftrag des DBSV Tastpläne produziert. Sie liegen im Festivalbüro und an verschiedenen Informationsständen in der Kongresshalle am Zoo, im Zoo und auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz aus, sind aber nicht zum Mitnehmen gedacht.
Schwellkopiepläne gibt es für die Kongresshalle, den Zoo und den Wilhelm-Leuschner-Platz. Für diese Orte liegen auch Pläne im MAXI-Druck aus. Der Cityplan und die Übersichtskarte der Veranstaltungsorte werden im Relief und in extra großer Schrift dargestellt.

Zwei Städte – Ein taktiles Kinderbuch

Der Löwe Liju trifft Kinder aus Addis Abeba und Leipzig. Er erfährt von ihrem Alltag, welche Sprache sie sprechen, was sie in ihrer Freizeit machen, welche Spiele sie mögen, was sie gern essen und wovon sie träumen. Das Buch lädt ein, das Leben der Kinder in beiden Städten zu verfolgen. Es kann in Englisch, Amharisch, Deutsch und mithilfe der Brailleschrift gelesen werden. Die taktilen Illustrationen, die auf Zeichnungen blinder, sehbehinderter und sehender Kinder aus Addis Abeba und Leipzig basieren, regen dazu an, das Erzählte auch mit den Händen zu begreifen.

Das taktile Kinderbuch „Meine Stadt – My City“ entstand im Rahmen eines internationalen Austauschprojektes der Partnerstädte Addis Abeba und Leipzig zum Thema Inklusion. Es zeigt, mit welcher Fantasie und Freude die Kinder gemalt haben.

Das Buchprojekt wurde gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ sowie dem Förderverein „Freunde der DZB“.

Jana Zehle/Antje Mönnig: Meine Stadt – My City
Ab 6 Jahren. Vollschrift in Braille-Lack und MAXI-Druck, Format ca. 260 x 230 mm, Ringbindung, verschiedene Materialien und Illustrationen mit taktilem Lack zum Tasten, [9972], 15 €

Kein Tag der offenen Tür

Am 12. November 2019 wird die DZB 125 Jahre alt. Ihr Jubiläum feiert sie in diesem Jahr in einem größeren Rahmen mit allen Gästen des Louis-Braille-Festivals. Sie ist an vielen Festivalorten aktiv. Deshalb wird es in diesem Jahr keinen Tag der offenen Tür am ersten Samstag im September geben.

Louis-Braille-Festival 2019

Jetzt sind es nur noch wenige Wochen bis zum Louis-Braille-Festival. Das Programm erhält den letzten Feinschliff, die taktilen Pläne für Zoo und Stadt sind in Produktion, die Bühnentechnik für die große Show am Samstag ist bestellt, die Künstler sind gebucht. Es kann also bald losgehen!

Wo überall die DZB präsent ist

Gemeinsam mit der DZB feiern

Die DZB erwartet ihre Gäste am Freitag schon ab 10 Uhr in ihrem Haus – also vor dem offiziellen Start des Festivals um 15 Uhr im Zoo. Hier, im extra eingerichteten DZB-Café, wird der Geburtstagskuchen angeschnitten. Entsprechend des DZB-Jubiläums gibt es für die Besucher 125 Stück Kuchen kostenfrei zum Kaffee. Diese können dann bei unterhaltsamer Piano-Cafèhaus-Musik verspeist werden. Wer möchte, kann sich in der Druckerei und Buchbinderei umschauen, mit unseren Brailleschrift-Experten ins Gespräch kommen, sich in der Bibliothek über neue Hör- und Braillebücher informieren. Die Gäste können am Technik-Stammtisch Platz nehmen und von unseren Spezialisten mehr über den Gebrauch von DAISY-Technik, Smartphone und Co. erfahren. Interessante Informationen über die Herstellung von Notenwerken geben auch die Experten des Notenübertragungsservice DaCapo.
Summa summarum: Die Mitarbeiter der DZB freuen sich auf viele Gespräche mit den Besuchern des Festivals und beantworten gern deren Fragen.
Wer jetzt schon weiß, dass er die DZB besuchen möchte und mit der Familie oder in der Gruppe in unser Haus kommt, der kann sich gern schon unter 0341 22821054 anmelden.

Im Folgenden lesen Sie, wo überall an den Festivalorten die DZB präsent ist.

Kongresshalle am Zoo

Foyer Süd
Hier ist das Festivalzentrum und hier werden alle Gäste empfangen. Im Festivalzentrum erhalten Sie von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Informationen, Orientierungspläne und Audioguides. Hier befindet sich auch der DZB-Shop mit einem vielfältigen Angebot unserer Produkte.

Bachsaal

  • DZB-Leselounge, Samstag, 6. Juli, 10.30 bis ca. 18 Uhr

In unserer Leselounge stellen sich bekannte DZB-Studiosprecherinnen und –Sprecher mit ihren Büchern vor: Es lesen Simone Cohn-Vossen, Hans Henrik Wöhler, Kerstin Hoffmann, Günter Schoßböck und Hans Nenoff. Zusätzlich können die Gäste noch zwei Lesungen in Brailleschrift erleben. Aus „Tyll“ von Daniel Kehlmann liest Anja Lehmann und aus „Beste Absichten“ von Thomas Brussig Volker Purtzner.

Prominenter Gast der Leselounge ist der bekannte Thriller-Autor Andreas Pflüger.

15.30 Uhr liest er extra für das Festival aus den Druckfahnen seines bald erscheinenden dritten Buches „Geblendet“, in dem es um die blinde Ermittlerin Jenny-Aaron geht. Verstärkung hat sich der Autor mit Christian Spremberg  geholt, der einen Auszug aus dem Thriller in Brailleschrift liest.

16.45 Uhr beendet die bekannte Sopranistin Gerlinde Sämann mit einem Liederprogramm rund um den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy die Leselounge.

Am DZB-Stand in der Leselounge informieren wir über unser DZB-Studio und die DZB-Hörbuch-App.

Weißer Saal

  • DZB-Kiosk, Freitag und Samstag

Unser Kiosk ist bestückt mit Zeitschriften für Wissbegierige, zur Unterhaltung und Information, für Jung und Alt, in Brailleschrift und im DAISY-Format. Hier erhalten Sie Hörproben und Auskünfte zum Abonnement. Auch Grußkarten sind erhältlich!

  • DZB-Festival-Postamt „Grüße aus Leipzig“, Freitag und Samstag

Direkt vom Festival können Grußkarten geschrieben und verschickt werden.

  • Festival-Fotograf: Förderverein „Freunde der DZB“

Am Stand des Fördervereins können sich die Besucher zur Erinnerung an das Festival mit dem Wappentier Leipzigs, einem großen Plüschlöwen, fotografieren lassen. Das Foto kann auch gleich nebenan am DZB-Kiosk als Karte beschrieben und versendet werden.

Der Förderverein präsentiert außerdem tolle T-Shirts, trendige Stoff-Rucksäcke und formschöne Trinkbecher der Traditionsfirma Kahla mit Braille-Beschriftung. Alle Produkte können gekauft werden und sind ein schönes Mitbringsel.

Zoo

  • Bastel- und Lesespaß für Kinder, Samstag von 11 bis 17 Uhr

Auf einer Aktionsfläche im Zoo können Kinder spielen und basteln: zum Beispiel ein tastbares Buch aus verschiedenen Materialien gestalten und mit nach Hause nehmen. Oder sie spielen Klang-Memory, Domino zum Tasten und andere Spiele, die mit akustischem und tastendem Sinn zu erleben sind. Im Lese-Tipi wird mit allen Sinnen gelesen.
Um 14 Uhr erwartet das Knalltheater Leipzig sein Publikum. Aufgeführt wird ein clowneskes Sockenpuppenstück für Kinder ab vier Jahren.
Um 16 Uhr gibt es eine Comedy-Lesung unter dem Motto „„Erst Totlachen, dann Gesundmachen!“ Die Kinder gehen auf Erkundungstour durch den menschlichen Körper.

Wilhelm-Leuschner-Platz

  • Infostand gemeinsam mit DBSV, Samstag ab 14 Uhr

Hier geben wir Informationen rund um die DZB, ihre Dienstleistungen, Produkte und Veranstaltungen.

  • Braille-Postamt, Samstag ab 14 Uhr

Besucher erfahren einiges mehr über die Brailleschrift und dessen Erfinder. Sie können selbst Brailleschrift auf der Pichtmaschine schreiben.

  • Infomobil „Blickpunkt Auge“, Samstag ab 14 Uhr

Das Team gibt Auskunft über deren Beratungen vor Ort.

Barrierefreie Kulturangebote zum Festival

Im Folgenden stellen wir Ihnen aus dem vielfältigen Kulturangebot drei Highlights vor. Das gesamte Programm barrierefreier kultureller Aktivitäten liegt der Hörfassung unseres Magazins bei. Sie finden es aber auch ab Mitte Juni unter www.leipzig-inklusive.de. In der DZB wird es dann auch im Schwarzdruck erhältlich sein.

Kontakt – Festivalbüro: 034122821054 bzw. info@dbsv-festival.de

Bachmuseum

Führung mit Berührung

Es können Nachbauten historischer Musikinstrumente, Kopien barocker Kleidung, eine Büste von Johann Sebastian Bach und das Originalmodell des bekannten Bachdenkmals von Carl Ludwig Seffner ertastet werden.

Ort: Thomaskirchhof 15/16

Am 4.7. um 11 und um 15 Uhr und am 5.7. um 11 Uhr bietet das Museum Termine zur Führung mit Berührung für bis zu 10 Teilnehmer nach Voranmeldung an.
Kosten: 6 Euro erm. Eintritt, zzgl. 2 Euro Führungsgebühr, Begleitpersonen kostenlos.

Am 5.7. um 15 Uhr ist die reguläre öffentliche Führung, die im Eintritt des Museums inbegriffen ist, eine Führung mit Berührung und offen für alle. (Museumseintritt 8 Euro regulär, 6 Euro erm., Begleitpersonen kostenlos). Falls mehr als 15 Teilnehmer kommen: Blinde und Sehbehinderte haben Vorrang.

Am 7.7. von 10 bis 18 Uhr ist der Eintritt ins Bach-Museum frei. Um 11 Uhr findet eine öffentliche Führung mit Berührung statt. Falls mehr als 15 Teilnehmer kommen: Blinde und Sehbehinderte haben Vorrang.
15 Uhr: Kurzkonzert mit Gottfried Kronfeld im Duett mit Schülern (Vorstellung des Fagotts mit anschließender Ertastung)

Kontakt/Anmeldung: 0341-9137202 oder museum@bach-leipzig.de

Schauspiel Leipzig

"Lazarus" von David Bowie & Enda Walsh (Audiodeskription)

"Der Mann, der vom Himmel fiel" - 1976 kam dieser Film heraus, mit David Bowie in der Rolle eines Außerirdischen, der auf der Erde landet. 40 Jahre später griff der Künstler die Geschichte wieder auf und schrieb zusammen mit dem irischen Dramatiker Enda Walsh eine Fortsetzung: "Lazarus". Die Uraufführung des Musicals im Dezember 2015 in New York erlebte Bowie noch. Er steuerte viele Hits und auch neue Songs bei. Speziell für das Festival hat das Schauspiel eine Audiodeskription erstellt.

Ort: Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1
Zeit: 4.7., 19:30 Uhr
Kontakt/Anmeldung: 0341 1268 168 und besucherservice@schauspiel-leipzig.de
Um Voranmeldung wird bis 30.06.2019 mit dem Codewort „Festival“ gebeten.

Halle 14 - Zentrum für zeitgenössische Kunst

Workshops und Führungen

Das Schwerpunktthema 2019 liegt auf Soundart. Soundkunst, Geräusche, Klangräume werden in verschiedenen Workshops, Projekten, Ausstellungen und in Gesprächsrunden thematisiert und untersucht. In der Ausstellung sind besonders viele Künstler mit  Soundarbeiten vertreten. Hier wird zeitgenössische Kunst barriere-arm erlebbar.

Ort: Leipziger Baumwollspinnerei; Spinnereistr. 7

Zeit:
4.7., 15.30 Uhr  und 7. 7.,  11.30 Uhr
Tandem-Führungen mit Sehenden und Sehbehinderten:
"Vergessene Aufklärungen: Unbekannte Geschichten des Islam in der zeitgenössischen Kunst"
7. 7., 14 bis 18 Uhr
Workshop: Sound auf Papier
Es geht um Geräusche von Zeichenmedien auf Papier.

Kontakt/Anmeldung: 0341 492 42 02 und kunstvermittlung@halle14.org

Im Zoo ist die Welt noch in Ordnung

Uta Serwuschok ist Leipziger Kabarettistin und steht auf der Bühne des Kabaretts Sanftwut. Seit einiger Zeit ist sie aber auch Autorin des amüsanten Zoo-Büchleins „Komm, mir gehn bei die Giraffen“, das sie auch selbst in der DZB als DAISY-Buch gelesen hat. Zum Louis-Braille-Festival bringt sie Manni vom Kabarett mit und die Gäste können Auszüge aus ihrem Büchlein, aber auch Auszüge aus dem Moni-Manni-Programm hören, das da heißt: „Moni und Manni gehn bei die Giraffen“. Gabi Schulze hat der Kabarettistin und Autorin einige Fragen gestellt.

Sie sind leidenschaftliche Zoobesucherin und haben eine Jahreskarte für den Zoo. Warum gehen Sie so gern in den Zoo?

Simpel geantwortet: Es ist dort sehr entspannt. Kein Straßenverkehr, keine Hunde und viele fröhliche Kinder.  Man kann viel lernen über Tiere, Artenschutz und natürlich über die Menschen. Und da alles etwas entspannter ist, als im Leben da draußen, macht es einfach Spaß zuzuschauen.

Irgendwann haben Sie begonnen, nicht so sehr die Tiere, sondern die Menschen im Zoo zu beobachten und sich darüber Notizen zu machen. Warum haben Sie darüber ein Buch geschrieben?

Letztens habe ich an der Straßenbahnhaltestelle Zoo beobachtet, wie eine junge Familie sich auf den Haupteingang zubewegte. Dann entdeckte der kleine Sohn seine Oma, die schon gewartet hat. Die Freude, mit der der Kleine zu ihr stürmte, hat mich sehr berührt. Da schwang viel mit: die Liebe zur Oma und auch die Vorfreude auf den Zoo, durch den man gemeinsam bummeln wird. Ein schöner Moment, dem ich beiwohnen durfte. Solche Augenblicke haben mich fasziniert und irgendwann begann ich mir Notizen zu machen. Es ist wie mit einer Liebe. Man kann nicht anders, als sich ihr hinzugeben.
Ursprünglich hatte ich eine Geschichte geplant und diese sollte in dem vorher veröffentlichten Büchlein „Woran erkennt man eine ostdeutsche Verkäuferin?“ Platz finden. Dann aber merkte ich, dass das Material über den Zoo immer mehr wurde und entschied mich für ein gesondertes Buch.

In Ihrem Buch schildern Sie witzige Momente, auch Beobachtungen menschlicher Schwächen, oftmals auch in Verbindung mit eigenen Gedanken darüber. Welche der Geschichten in dem Buch ist Ihre liebste? Und warum?

Die Frage kann ich nicht beantworten. Ich mag sie alle. Als ich eine gekürzte Fassung für eine CD erstellen wollte, bin ich gescheitert. Ich konnte mich von keiner Geschichte trennen. Irgendwie stehe ich hinter jedem Wort.

Sie schreiben ja neben Ihren Büchern auch Texte für Ihre Kabarettstücke. Wie, wo und wann kommen Ihnen die besten Ideen?

Mein Alltag wirft mir die Ideen zu. Manchmal bleiben sie lange als Notiz liegen.  Irgendwann drängt sich das Thema auf. Irgendwann hast du den Anlass und das Bedürfnis, einen Text daraus zu formen. Dann beginnt die Arbeit des Schreibens. 
Der Blick fürs Komische ist einerseits schon ein Talent, was man mitbekommen hat. Andererseits lernt man mit den Jahren, die witzigen Momente des Lebens zu erfassen. Das ist ein besonders schöner Job, den ich da habe. Er erheitert ja auch mein Gemüt.

Warum haben Sie dem Buch den Titel „Komm, mir gehn bei die Giraffen“ gegeben?

Ich habe den Titel dem Volk abgelauscht. Der Leipziger sagt zum Beispiel nicht: „Wir gehen zur Oma.“ Er sagt: „Wir gehen bei die Oma.“ Im Zoo geht man also bei die Löwen, bei die Erdmännchen und bei die Giraffen. 

Sie haben Ihr Buch in unserem Studio gelesen. Wie sind die Aufnahmen gelaufen? Sind Sie zufrieden damit?

Ich glaube, es ist authentisch. Das bin eben ich. Als Autorin hat man einen engen Kontakt zu seiner Arbeit. Ich denke auch, dass man die Kabarettistin raus hört. Aber ja, ich bin zufrieden. Im Studio ist man natürlich allein und befürchtet, dass das alles sehr trocken rüber kommt. Ich habe dennoch die große Hoffnung, dass es mir gelungen ist, eine Nähe zu den Zuhörerinnen und Zuhörern herzustellen. Und ich hoffe auch, dass der Spaß rüber kommt. 
Im Studio ist alles sehr angenehm gelaufen und ich möchte mich ausdrücklich bei Herrn Raetsch und Frau Saurin für die Betreuung bedanken. 
Ich habe es als schöne Aufgabe empfunden, das Büchlein für blinde und sehbehinderte Menschen herzustellen. Auch wenn es pathetisch klingt: Es war mir eine Ehre.

Vielen Dank, Frau Serwuschok!

Ich danke auch und grüße alle Leserinnen und Leser. 

Zum Buch

„Herrlich menschlich“ und „tierisch vergnüglich“ sind Komplimente, die die Autorin für „Komm, mir gehn bei die Giraffen“ bekommen hat. Die amüsanten Zoogeschichten nehmen die Leser mit zu einem Zoo-Bummel der etwas anderen Art. In ihrem Buch erzählt die Autorin mit viel Witz und Humor von den Zoobesuchern unterschiedlichen Couleurs: den Vätern, die ihrem Nachwuchs liebevoll erklären, warum das bei den Tieren anders ist als bei den Menschen, den Teenies, die vor dem Affengehege ihre Selfies machen, von Robbie, der zu „die Giraffen“ will, oder den Großfamilien, die im Teichcafé einen Tisch belegen. Sie hat die Gespräche der Zoobesucher belauscht und nimmt augenzwinkernd deren menschlichen Unzulänglichkeiten auf die Schippe.

1 CD DAISY (2:07 h) H045237

Homer zum Tasten

Studierende der Kunstpädagogik und Archäologie der Universität Leipzig und die DZB haben sich für ein ganz besonderes Projekt zusammengefunden. Es steht im Zeichen des Louis-Braille-Festivals, soll aber viel weiter gehen. Ein Blick hinter die Kulissen von Gabi Schulze.

„Die Mischung macht‘s! Spezielle Führungen, Audioguides, Beschreibung dessen, was hinter Glas zu sehen ist, die Möglichkeit, Objekte tasten zu können“, so die Antwort einer Blinden auf die Frage, welche inklusiven Angebote sie sich von einem Museum wünscht. Eine große Herausforderung für die Studierenden der Kunstpädagogik und Archäologie an der Universität Leipzig.

Diese trafen sich Anfang April, zu Beginn des Sommersemesters, zu einer Auftaktveranstaltung im Geschwister-Scholl-Haus der Universität Leipzig. In den kommenden Monaten erarbeiten sie im Rahmen des Projektes „Museum für Alle“ inklusive Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen. Zum Louis-Braille-Festival wollen sie den Gästen einen barrierefreien Zugang zu ausgewählten Kunstwerken im Antikenmuseum schaffen. Einer der Partner des Projektes ist die DZB. In der Auftaktveranstaltung gab sie den Studierenden einen Einblick in die Medienherstellung ihres Hauses und informierte über barrierefreie Kommunikationsangebote.

„Schon im Wintersemester 2018/19 haben wir einen Förderantrag für dieses Projekt eingereicht“, berichtet Dr. Hans-Peter Müller, Dozent am Institut für Klassische Archäologie. „Die Studierenden werden in verschiedenen Themengruppen arbeiten, beispielsweise einzelne Objekte in den Vitrinen barrierefrei aufbereiten, eine Einführungstafel mit grundlegenden Informationen zur Antike erstellen und eine Taststation Architektur entwerfen.“

Das Antikenmuseum und seine Ausstellungsobjekte

Seit 1994 stellt das Antikenmuseum der Universität Leipzig im historischen Gebäude der Alten Nikolaischule eine Auswahl von rund 450 originalen Objekten aus. Sie stammen aus mehr als 2500 Jahren der griechischen, etruskischen und römischen Antike. Das Antikenmuseum besteht aus zwei großen Abteilungen, der Original- und der Gipsabguss-Sammlung. Den Besuchern des Museums werden hauptsächlich Objekte der antiken Klein- und Gebrauchskunst gezeigt, vor allem griechische Keramik. Aber auch Terrakotta- und Bronzefiguren, griechische und römische Marmorskulpturen, Tonlampen und Gläser geben einen repräsentativen Überblick über die verschiedenen Kunstgattungen und Stilrichtungen der Antike zwischen 2000 v. Chr. bis ca. 500/600 n. Chr.

Inklusive Medienangebote

Blinde und sehbehinderte Museumsbesucher sollen über verschiedene Medien und Ebenen Zugang zu kulturgeschichtlichen Informationen erhalten. Sie entdecken über das Ertasten von Replikaten griechischer und römischer Kultur die antike Welt. Mit den Händen zu erleben sein wird eine Kopie des antiken Porträts von Homer sein, dem berühmtesten Blinden der Antike und Dichter der Ilias und Odyssee. Auf diese Art und Weise wird Wissen über die Antike vermittelt. Für die praktische Umsetzung ihrer inklusiven Konzepte holten sich die Studierenden Rat und Anregung in der DZB. Hier sahen sie tastbare Reliefs, Beschriftungen in Brailleschrift und taktile Orientierungspläne. Aber auch in Museen mit inklusiven Vermittlungsangeboten, wie dem Bachmuseum in Leipzig und dem Staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz, sammelten die Studierenden wertvolles Wissen für die Umsetzung ihres Projektes.

Ab Mitte Mai erfolgt die Realisierung des Projektes „Museum für Alle“. Es wurden Entwürfe zu barrierefreien Internetseiten, Plakaten und Flyern präsentiert. Die Studierenden zeigten tolle Entwürfe, die von Ideenreichtum und kreativer Arbeit zeugen. Man sieht, dass sie sich mit dem Thema Barrierefreiheit, wie Lesbarkeit von Schriften, Kontraste und Farben beschäftigt haben. In einem konstruktiven Miteinander erarbeiteten sie gemeinsam mit ihren Dozenten aus den vielen Entwürfen einen Titel, die Farben und das Motiv für Plakat, Flyer und Internetseite.

Bis zum Festival ist nicht mehr viel Zeit und es gibt noch viel zu tun – für die Studierenden. Wie das Projekt umgesetzt und welche inklusiven Angebote geschaffen wurden, das können letztendlich die Festival-Gäste im Antikenmuseum selbst beurteilen. Eines kann man jetzt schon sagen: Ein Besuch lohnt sich!

„Museum für Alle“ im Antikenmuseum der Universität Leipzig

Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2
Freitag, 5.7.2019, 16 bis 17 Uhr
kostenfreier Eintritt
Gruppen nach vorheriger Anmeldung
Telefon: 0341 9730700
E-Mail: museumfueralle@gmail.com

Gelesen und empfohlen

„Best friends – so wie wir sind“ von Emily Gould

Empfohlen von Liane Völlger (Bibliothekarin)

„Best friends“ ist der Debütroman der Amerikanerin Emily Gould und erzählt die Geschichte einer Frauenfreundschaft mit all ihren Höhen und Tiefen. Bev und Amy sind fast dreißig und weit davon entfernt, in ihrem Leben angekommen zu sein. Beide, überqualifiziert und unterbezahlt, schlagen sich beruflich so durch und auch privat sieht es nicht gerade rosig aus. Doch plötzlich wird Bev ungeplant schwanger und diese neue Situation wirbelt die Freundschaft der Frauen tüchtig durcheinander. Beiden wird klar, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen, erste Bilanz zu ziehen und sich zu überlegen, wohin es im Leben gehen soll.

Das Buch bietet einen intensiven und ehrlichen Einblick in die Struktur und Dynamik einer Freundschaft und beschreibt dabei sowohl die schönen, als auch die hässlichen Momente. Eine Empfehlung für alle, die Lust auf eine kurzweilige, aber nicht oberflächliche Geschichte über Freundschaft und das Erwachsenwerden haben.

1 CD DAISY (8:30 h), Ausleihe 43340

Technik getestet

Eindrücke von der SightCity 2019

Ein Beitrag von Susanne Siems

Hilfsmittel haben für mich viel mit Musikinstrumenten gemeinsam. Man kann lange probieren, ohne einen wirklichen Zugang zu haben. Dann, eines Tages, kommt das richtige und spricht sozusagen mit mir: „Ich bin gut für dich, lerne mich, gemeinsam sind wir ein starkes Team“.

Vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Ansatz für einen Bericht zu einer Hilfsmittelmesse, übrigens der europaweit größten Messe speziell für Blinde und Sehbehinderte. Aber nur so kann man sich den gigantischen Dimensionen dieser Messe stellen, seinen persönlichen Nutzen daraus ziehen, der immer nur einen kleinen Ausschnitt des großen Ganzen widerspiegeln kann.

Bildschirmlesegerät neben „Kochprofi“-Schablonen

137 Aussteller aus 20 Ländern, 4.000 Besucher über drei Tage – das ist schon beeindruckend. Die landauf, landab bekannten Hilfsmittelanbieter und Produzenten waren dabei, aber auch Berufsförder- und –bildungswerke, Selbsthilfeverbände und natürlich auch wir als DZB. Gefallen hat mir an der Messe, dass Hilfsmittel eben nicht nur heißt: Braillezeile, Bildschirmlesegerät und neueste technische Spielereien, sondern auch Laserlangstock, wie ich ihn bei der Firma Vistac gesehen habe, die „Kochprofi“ –Schablonen für Induktions- und Ceranfelder der Firma IRATEC oder die DZB-Kinderbücher, z. B. „Klapperlapapp“.

Aber natürlich liegt der Schwerpunkt einer solchen Messe auf technischen Hilfsmitteln. Viel Bekanntes habe ich dort gesehen. Das ganz neue, noch nie dagewesene Hilfsmittel fand ich nicht. Das mag der eine oder andere anders sehen, jeder hat andere Bedürfnisse auch in diesem Bereich. Die OrCam, das von mir persönlich in den letzten Monaten meist eingesetzte Hilfsmittel, konnte man bei der OrCam GmbH Deutschland ausprobieren. Auf Nachfragen erfuhr ich, dass für die nächste Zeit – da denken wir lieber in großen Zeiträumen – die Installierung einer App geplant ist. Besonders interessant fand ich die Aussage, dass die OrCam zukünftig auch über Sprachbefehle gesteuert werden kann. Englischsprachig funktioniert das wohl schon, an der deutschen Übersetzung wird gearbeitet.

Ein Retro-Radio mit vielfältigen Modulen

Wenn man länger darüber nachdenkt, fand sich dann wohl doch eine kleine Neuheit, die den ein oder anderen von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, interessieren mag. Am Gemeinschaftsstand der Firma Ludwig Becker und Blindzeln fand ich das sogenannte Retro-Radio. Ein Kasten, der aussieht wie aus Omas Wohnzimmer mit einem wunderbaren Holzgehäuse, aber dahinter verbirgt sich wirklich viel Technik. Ein richtiger PC mit Windows 10, Bluetooth, WLAN, diversen USB-Anschlüssen und vielem mehr. Das Radio ist also nicht nur Radio, sondern kann es mit seinen vielfältigen Modulen zu DER Technikanlage in Ihrem Zuhause schaffen. Wenn man so etwas am Messestand sieht, staunt man – die vielen Möglichkeiten erschließen sich aber wohl erst nach und nach. Sollten wir von LOUIS Gelegenheit haben, das Smartradio näher auszuprobieren, wird es dazu sicherlich auch einen Beitrag in unserem Kundenmagazin geben.

„Eyesmart“ – da geht noch was!

Was fand ich noch auf meinem vierstündigen Messebesuch? Die berufsbezogenen Anwendungen der Firma Dräger&Lienert sind sicherlich ein Ansatz, der für den einen oder anderen blinden Berufstätigen, der mit Spezialanwendungen konfrontiert wird, von großem Nutzen sein kann. Die Firma Reinecker zeigte mir „Eyesmart“ – ein Android-Tablet bzw. Smartphone mit einem integrierten Softwarepaket für sehbehinderte Benutzer. Eine gute Sache, weil es weit mehr Vergrößerungsmöglichkeiten als von Android mitgeliefert gibt. Nachteil, die Software kann nicht unbedingt auf jedem beliebigen Handy installiert werden. Es kann dann zu Verwicklungen mit anderen Apps kommen. „Da geht noch was!“, möchte ich den Entwicklern zurufen. Ein guter Ansatz, mal sehen, was es dazu im nächsten Jahr Neues gibt.

Und damit bin ich auch schon am Ende meines kurzen Einblicks. Die SightCity im nächsten Jahr, 2020, soll auch in Frankfurt, aber nicht mehr im Sheraton-Hotel stattfinden. Ich las etwas von Kap Europa, ein Kongresshaus der Messe Frankfurt, eine U-Bahn-Station vom Hauptbahnhof entfernt. Wir werden es sicher erfahren. Wirklich super hat die Begleitung sehbehinderter und blinder Besucher geklappt. Ein Plus dieser Messe. Vielleicht treffen wir uns ja im nächsten Jahr, dann findet die SightCity vom 27. bis 29. Mai statt.

Fragebogen

Sechs Fragen – sechs Antworten

Mitarbeiter, Partner, auch Freunde der DZB antworten auf unsere Fragen. Diesmal: Ilona Wuttke (Verkauf)

Was ist Ihre Aufgabe in der DZB?

Wenn jemand telefonisch ein Buch in der DZB kaufen möchte, dann hört die- oder derjenige in den meisten Fällen meine Stimme am Telefon. Ich bin im Verkauf tätig und bearbeite Bestellungen, Anfragen und Rücksendungen von unseren Kunden.

Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?

Gerade ist bei uns ein neues taktiles Bilderbuch erschienen – „Klapperlapapp – Fühl mal ein Tier!“. Für dieses Buch gibt es schon einige Interessenten. Diese Vorbestellungen werden nun versandfertig gemacht.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …

Ich habe das Stricken wieder entdeckt …
Außerdem versuche ich mich ein- bis zweimal in der Woche sportlich zu betätigen. Und sonntags geht’s in den Tanzkreis (Walzer, Rumba, Tango, Jive …)

Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?

Meine beiden Kinder – auch wenn sie schon erwachsen sind. Natürlich meinen Mann und gute Laune.

Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?

„Meine Welt“ von Helen Keller. Das Buch erzählt vom Leben der taubblinden Helen Keller. Ich bewundere diese Frau, aber vor allem auch deren Lehrerin und Lebensbegleiterin, die mit viel Geduld und Ausdauer Helen die Welt durch Ertasten nahe brachte. Mit deren Hilfe hat Helen ihr Leben meistern können. Sie studierte, schrieb Bücher, reiste durch die Welt und hielt Vorträge.

Ihr Lebensmotto?

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.

Rätsel

Machen Sie mit und gewinnen Sie!

Wir wollen wissen: In welchem Saal der Kongresshalle Zoo findet zum Festival die DZB-Leselounge statt?

Schicken Sie Ihre Antwort bis 6. August 2019 per E-Mail (presse@dzb.de) oder per Post an: DZB, Kennwort: Rätsel „in puncto DZB“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig

Das können Sie gewinnen: einen Taschenkalender 2020 in Brailleschrift (FLEXI) bzw. einen Taschenkalender 2020 in MAXI-Druck (COMFORT).

Mitarbeiter der DZB können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung aus 1/2019

Die richtige Antwort lautet: Marie Lomnitz-Klamroth

Die glückliche Gewinnerin heißt: Franziska Ketelsen. Herzlichen Glückwunsch!

Sudawo – Such das Wort

Suchen Sie das Wort, das sich aus allen 9 Buchstaben bilden lässt.
Beispiel: HLNAAMDBE
Lösung: Abendmahl

  1. HTÖSIHENC
  2. KENTRLOEI
  3. MTTUAAFHR

Auflösung siehe unten.
Weitere Rätsel finden Sie in „Sudawo“ (1 Bd., Vollschrift, BN-Verkauf 8154, 1 Bd., Kurzschrift, BN-Verkauf 8155, je 12 Euro).

Impressum

Herausgeber, Herstellung, Vertrieb

Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0, Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzb.de
www.dzb.de

Redaktion

Gabi Schulze
Tel.: 0341 7113-148, E-Mail: gabi.schulze@dzb.de

Abonnements, Anzeigen

Sylvia Thormann

Tel.: 0341 7113-120, E-Mail: abo@dzb.de

»in puncto DZB« wird vier Mal im Jahr kostenfrei per E-Mail versandt und online unter www.dzb.de veröffentlicht.

Die Zeitschrift erscheint kostenpflichtig wahlweise als CD DAISY sowie in Blindenkurzschrift.

  • Jahresbezugspreis Braille-Ausgabe: 9 Euro
  • Jahresbezugspreis CD DAISY: 9 Euro

Das kostenpflichtige Abonnement gilt jeweils für ein Jahr ab Bezugsbeginn und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird.

Es gelten unsere AGB. Die vollständigen AGB finden Sie im Internet unter www.dzb.de/agb, auf Wunsch senden wir Ihnen diese gern zu.

DZB 2019

Spenden

Förderverein »Freunde der DZB e.V.«
Sparkasse Leipzig
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