in puncto DZB - 03 / 2018
Ausgabe 03 / 2018
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer in diesem Jahr lässt uns alle ganz schön schwitzen. So auch die Beraterinnen des Infomobils „Blickpunkt Auge“, die an den heißen Tagen in sächsischen Kleinstädten unterwegs sind. Wir wollten mehr wissen über die Resonanz vor Ort und die Menschen, die das Beratungsangebot dankend annehmen. Lesen Sie dazu unser Interview!
Sie ist nicht nur in Deutschland unterwegs und erfreut mit ihrem Gesang viele Musikliebhaber*innen. Die blinde Sopranistin Gerlinde Sämann sang im Juni zum Eröffnungskonzert des Bachfestes und kommt im Herbst zu einem Benefizkonzert für blinde Musiker wieder nach Leipzig. Wir stellen Ihnen die Künstlerin vor und sprechen mit ihr über ihre Auftritte, Braillenotenwerke aus der DZB und erfahren, was der Gesang mit Hörbüchern und deren Sprechern zu tun hat.
Außerdem sind wir mit unserem Reliefkalender 2019 quer durch Deutschland unterwegs. Gehen Sie mit uns auf Tour, lernen Sie Wissenswertes über unser Land kennen und erraten Sie sehenswerte Kulturschätze.
Mit dieser bunten Mischung, die natürlich auch wieder interessante Buchtipps enthält, wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.
Ihre DZB
Im Fokus
Ein Beutel Kirschen als Dankeschön
Der Terminkalender von Liane Völlger und Ulrike Meinhold ist reichlich gefüllt. Die eine arbeitet als Bibliothekarin in der DZB, die andere beim BSV Sachsen „Blickpunkt Auge“. Beide treffen sich an zwei bis drei Tagen in der Woche und sind dann mit dem Beratungs- und Bibliotheksmobil „Blickpunkt Auge“ in Sachsen unterwegs. Im Juni stand der weiße Mercedes-Sprinter mit dem blauen Auge beispielsweise in Hoyerswerda, Kamenz, Meißen, Löbau, Zittau und Bautzen auf Marktplätzen oder vor Bibliotheken. Die beiden „Blickpunkt-Auge“-Beraterinnen informieren über Zuständigkeiten und staatliche Leistungen, aber auch über rechtliche und finanzielle Ansprüche seheingeschränkter Menschen. Sie geben einen Überblick über Sehhilfen und andere Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können.
Wir haben nachgefragt und wollten mehr wissen über die Menschen, die zu ihnen kommen und Rat suchen, über die Resonanz vor Ort auch in ländlichen Regionen und darüber, was noch besser gehen könnte.
Worin sehen Sie ihre Hauptaufgabe? Was soll die individuelle Beratung bringen?
Meinhold: Ich möchte Ratsuchenden Perspektiven aufzeigen, wie sie mit ihrer Seheinschränkung ihren Alltag selbstständig und mit mehr Lebensqualität meistern können. Nur in der individuellen Beratung ist es möglich, die Bedürfnisse jedes Einzelnen herauszufinden und individuelle Lösungswege zu erarbeiten. Denn die Anliegen und Lebenssituationen der Menschen, die zu uns kommen, sind doch recht unterschiedlich.
Völlger: Information. Das ist meine Hauptaufgabe, Betroffene oder Interessierte generell über die DZB und deren Angebote zu informieren.
Welche Menschen nehmen das Beratungsangebot an?
Meinhold: Es sind überwiegend ältere Menschen, die kommen. Die meisten Ratsuchenden haben die Diagnose der Altersbedingten Makuladegeneration.
Völlger: Ja, genau. Dabei hält es sich ungefähr die Waage, ob es sich um Frauen oder Männer handelt. Obwohl Frauen statistisch gesehen häufiger betroffen sind. Unser Angebot wird aber auch immer wieder von Menschen in Anspruch genommen, die noch im Berufsleben stehen und die Rat und Hilfe benötigen, um ihren Beruf weiter ausführen zu können.
Können Sie sich an einen oder zwei der Ratsuchenden näher erinnern?
Meinhold: Oh ja. Da gibt es mehrere. Ich denke da zum einen an eine Frau, ca. 60 Jahre alt, mit Retinopathia pigmentosa, die unter einem zunehmenden Gesichtsfeldausfall und einer Nachtblindheit leidet und von ihrem Ehemann nur wenig Verständnis und Unterstützung bekommt. Als wir das nächste Mal in ihrem Ort Station machten, kam sie zu einer Folgeberatung mit einem Beutel Kirschen aus ihrem Garten und teilte uns erfreut mit, dass es mit der Verordnung einer Kantenfilterbrille und einer Schulung in Orientierung und Mobilität geklappt hat. Beides waren Maßnahmen, von denen sie bis dato noch nie etwas gehört hatte.
Ein anderes Beispiel lässt mich an eine junge Frau denken, Mutter und berufstätig, mit einer noch recht frisch diagnostizierten Zapfen-Stäbchen-Dystrophie. Sie war verzweifelt, weil sie sich mit der Diagnose allein gelassen fühlte. Sie wusste auch noch nicht, was die Diagnose eigentlich bedeutet. Ich erklärte ihr die Augenerkrankung anhand eines Augenmodells und zeigte ihr Kantenfilter. Über beides war sie sehr froh, weil sie nun endlich wusste, was in ihrem Auge passiert und den Kantenfilter wollte sie am liebsten gleich behalten, weil er ihr das Sehen so viel angenehmer machte. Aber den i-Punkt der Beratung machte die Anwesenheit einer weiteren „Blickpunkt-Auge“-Beraterin aus, die genau dieselbe Augendiagnose besaß und (dennoch) fröhlich und selbstständig durchs Leben geht. Das machte der Ratsuchenden so viel Mut, dass sie völlig verwandelt unser Beratungsmobil verließ.
Welche Fragen werden Ihnen häufig gestellt?
Meinhold: Häufig kommen Ratsuchende, um zu erfahren, was es für Nachteilsausgleiche und für Hilfsmittel gibt. Aber auch Fragen zu den medizinischen Hintergründen der Augendiagnose begegnen uns oft.
Völlger: Was gibt es für Sehhilfen? Wie kann ich weiterhin lesen? Gibt es finanzielle Unterstützung für mich? Was habe ich genau für eine Erkrankung und was wird mit meinem Augenlicht passieren?
Wie ist die Resonanz vor Ort?
Meinhold: Die Resonanz ist in der Tat sehr unterschiedlich. Manchmal werden wir förmlich überrannt und manchmal gibt es auch Beratungstage, wo niemand kommt. Und auch dazwischen gibt es alles.
Völlger: Genau, die Resonanz variiert und es lassen sich Rückschlüsse auf die Menschen in einer bestimmten Region ziehen. Dafür gibt es aber letztlich keine Beweise und das muss mit einem Augenzwinkern betrachtet werden. Spaß beiseite! Wie unser Mobil besucht wird, hängt von sehr vielen Faktoren ab, z.B. dem Wetter, unserem Standort, unserer Werbung und der Unterstützung unserer Ansprechpartner vor Ort, aber auch von der Infrastruktur, sprich, wie viele Augenärzte und Optiker gibt es und wie ernst nehmen diese ihre Aufgabe in der Versorgung von Patienten, die eine Erkrankung haben, der kaum noch medizinisch beizukommen ist.
Wenn Sie von heute an zurückschauen auf den Beginn, was hat sich im Laufe der Zeit in Ihrer Arbeit verändert?
Völlger: Natürlich ist die Arbeit und die Organisation der Termine viel routinierter und strukturierter geworden. Zu Beginn war ja alles ganz neu und ich musste erst einmal herausfinden, was ich wann und wie zu tun habe. Wer sind meine Ansprechpartner? Auch die Materie, vor allem die Inhalte des Beratungsangebotes „Blickpunkt Auge“ waren mir neu und ich musste mich erst einarbeiten. Mittlerweile bin ich selber „Blickpunkt Auge“-Beraterin und voll auskunftsfähig. Das ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn man die Fragen der Betroffenen beantworten und helfen kann. Gleich geblieben ist die „Unbekannte“ vor Ort. Generell wissen wir nie genau, was uns an einem Ort erwartet, wie viele Interessenten uns aufsuchen oder in welcher Verfassung sich die Betroffenen befinden. Da sind schon viele bewegende Momente dabei gewesen.
Meinhold: Wir haben uns eine organisatorische Struktur erarbeitet. Wir wissen jetzt, wie man Stellplätze für das Mobil anmietet, wie man die Presse vor Ort informiert und wen wir im Vorfeld mit Flyern versorgen, die unseren Termin ankündigen. Was simpel klingt, mussten wir uns zunächst für jeden Beratungsort einzeln erarbeiten, was viel Aufwand bedeutete. Jetzt sind wir da schon wesentlich routinierter. Darüber hinaus sind Frau Völlger und ich auch als Team vor Ort viel eingespielter geworden. Mit zunehmender Kenntnis über den Arbeitsbereich des anderen konnten wir die Beratungen optimieren und besser koordinieren. Gleich geblieben sind die Inhalte der Beratungen: wir werden immer wieder mit ähnlichen Themen konfrontiert.
Was sich extrem ändert ist das Wetter! Von -10 Grad bis +30 Grad, Schnee, Regen, Sturm, Sonnenschein und Hitze … und wir mittendrin!
Was könnte noch besser gehen?
Völlger: Natürlich können immer Optimierungen vorgenommen werden. Ein Problem, für das ich aber noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden habe, ist die Ungeduld der Ratsuchenden. Häufig sind bei unserer Ankunft schon mehrere Ratsuchende vor Ort und ich muss dann versuchen, Termine zu vergeben und diese mit den Voranmeldungen in Einklang zu bringen. Da kann es schon frustrierend sein, wenn sich die Ratsuchenden nicht vertrösten lassen wollen und das Angebot, in ein oder zwei Stunden wieder zu kommen, ausschlagen.
Meinhold: Die Kooperation mit den Augenärzten! Wir wünschen uns sehr, dass Augenärzte unser Beratungsangebot als Möglichkeit wahrnehmen, ihren Patienten über das Medizinische hinaus etwas mit an die Hand zu geben, was ihnen im Alltag und im Leben mit ihrer Seheinschränkung weiterhelfen kann.
Vielen Dank!
Kontakt: sachsenmobil@blickpunkt-auge.de
Im September ist das Beratungs- und Bibliotheksmobil unterwegs: am 3. in Wurzen, am 6. in Lichtenstein, am 10. in Görlitz, am 13. in Pirna, am 17. in Aue, am 24. in Burgstädt jeweils auf dem Marktplatz und am 20. in Riesa vor der Stadtbibliothek. Weitere Informationen unter: www.dzb.de
Am 2. September, 8 Uhr lief in der Sendung „selbstbestimmt“ im MDR-Fernsehen ein Beitrag über das „Blickpunkt-Auge“-Infomobil. Er ist in der Mediathek abrufbar.
Porträt
Ich singe alles gern, was singbar ist …
Sie personifiziert die Leichtigkeit des Seins. Ihre Füße berühren nur sacht den Boden. In ihrem langen, sommerlichen Kleid erscheint sie wie eine Elfe, die gleich davonschwebt. Ihre Stimme klingt angenehm hell und warm. Und schon jetzt bedauere ich, dass ich sie am Abend nicht singen hören kann.
Wir treffen uns einige Stunden vor dem Eröffnungskonzert des Bachfestes, das in der Thomaskirche stattfindet und wo Gerlinde Sämann Werke von Johann Hermann Schein singen wird. Auf dem Weg zu einem kleinen Café in der Nikolaistraße erzählt sie mir, dass ihr Leipzig sehr gut gefällt und sie mit ihrer Freundin auch schon im Clara-Park war. Lampenfieber vor dem Konzert heute Abend? Nein, das habe sie nicht. Die Proben sind alle gut verlaufen. Sie sei guter Dinge.
Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Brahms singt Gerlinde Sämann sehr gern. Aber ein absolutes Lieblingsstück? Sie überlegt. Nein, das hat sie nicht. Dafür war die Matthäus- Passion, die sie als 11-jähriges Mädchen das erste Mal hörte, ein unglaublich emotionales Erlebnis für sie, das sie nie vergessen wird. Sie empfand die Passion wie eine Offenbarung, weil das, was sie fühlte, in der Musik aufging. Ganz sicher hatte dieses Erlebnis auch Auswirkungen auf ihre musikalische Laufbahn. Doch diese, das betont die Sängerin, war so nicht geplant. Es hat sich einfach alles so ergeben.
„Ich glaube, ich bin schon mit Musik geboren …“
Gerlinde Sämann wird 1969 in Nürnberg geboren. Musik spielt in ihrem Elternhaus weniger eine Rolle. Viel mehr Einfluss auf den musikalischen Werdegang des Mädchens haben die Musiklehrer an ihrer Schule. Sie lernt Flöte und Klavier. „Ich glaube, ich bin schon mit Musik geboren, die Musik war schon immer da. Ich habe alles, was ich gehört habe, was musikalisch war, in mich aufgesaugt", sagte die Sängerin einmal einem Journalisten. Sie schafft es auf das Richard-Strauß-Konservatorium in München, studiert zunächst Klavier und später Gesang.
Seitdem tritt die Sopranistin solistisch mit den verschiedensten Ensembles auf, wie beispielsweise dem Balthasar-Neumann-Chor, dem Dresdner Kammerchor, dem Dresdner Kreuzchor, Cantus Cölln u.a. Sie wirkt bei vielen Festivals mit und arbeitet mit bekannten Dirigenten wie Joshua Rifkin, Howard Arman, Ton Koopman und Hans-Christoph Rademann zusammen. Mit letzterem und dem Dresdner Kammerchor hat sie die gesamten Werke von Heinrich Schütz eingespielt. Für diese übrigens, habe ich erfahren, hat sich Gerlinde Sämann die Braillenoten aus der DZB kommen lassen.
Braillenoten sind unverzichtbar
„Ich bin unglaublich froh, dass es den Notenübertragungsdienst DaCapo in der DZB gibt“, beginnt die Sopranistin ihre Lobesrede. „Ich kenne Herrn Purtov. Wir kennen uns schon eine Weile. Ich bin natürlich immer spät dran. Und er ist total nett und versucht mir entgegenzukommen. Er ist unglaublich kulant und gewissenhaft. Die Noten sind total sauber. Es ist einfach toll, dass es diesen Service gibt!“
In Augsburg, wo sie mit ihrer Tochter lebt, „bastelt“ sie sich am Computer ihre eigene Variante, so dass sie den Teil, den sie singt, flüssiger lesen kann. Bei ihren Auftritten liegen die Noten entweder auf einem Pult oder sie hält sie in der Hand und liest mit der rechten Hand. Gerlinde Sämann schmunzelt, als ich sie frage, ob sie auch nach Gehör singt: „Es ist zu ungenau. Notenlängen kann man nicht gut hören. Man stellt sich vor, es ist eine halbe Note, aber in Wirklichkeit ist es eine punktierte Viertelnote mit einer Achtelpause. Dann hält man den Ton zu lang. Man muss die Pause aber exakt mitsingen. Das geht nur mit Noten.“
Für Gerlinde Sämann ist die Musik eine Brücke, über die sie ihre Außenwelt wahrnimmt. Sie verinnerlicht sie voll und ganz und schöpft daraus ihre Energie. So spürt sie die Atem- und Körperbewegungen des Dirigenten und kann dadurch exakt auf den Einsatz des Dirigenten reagieren, obwohl sie ihn nicht sieht. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem. „Es gibt Dirigenten, die dirigieren nur fürs Auge, da überträgt sich nichts. In solchen Fällen muss ich den Kollegen neben mir bitten, mit einzuatmen.“
Mit „Vocame“ und Liedern aus dem Mittelalter unterwegs
Im Laufe der Zeit hat Gerlinde Sämann ein beachtliches Repertoire aufgestellt, das von Alter Musik über Barock und Romantik bis zur Neuen Musik reicht. „Ich singe alles gern, was singbar ist. Es gibt eine Form von neuer Musik, die so im Kopf komponiert ist, die wirklich als nicht singbar erscheint. Und selbst da findet man einen Weg, das singbar zu machen. Ich lasse mich auf das ein, was ich habe. Auch aus langweiligen Stücken kann man etwas machen.“ Die Sängerin lächelt: „Das ist wie mit Hörbüchern. Es gibt so gute Sprecher, die können das Telefonbuch vorlesen und das ist dann irgendwie interessant.“
Seit 2009 gehört Gerlinde Sämann dem Vokalensemble „Vocame“ an. Gemeinsam mit drei Sängerinnen aus dem Bereich der Alten Musik singt sie Lieder aus dem Mittelalter, u.a. von Hildegard von Bingen, und byzantinische Musik. Begeistert erzählt die Künstlerin, dass das Ensemble etwas ganz Besonderes ist und die Sängerinnen einen sehr speziellen Klang entwickelt haben.
Auf das Konzert im Herbst in der Alten Handelsbörse freut sie sich schon. Mendelssohn-Bartholdy ist einer ihrer großen Komponisten. Die Sängerin verspricht ein interessantes Solo-Programm, in dem sie – begleitet vom Klavier – nicht nur Lieder von Mendelssohn, sondern auch anderen ihm nahe stehenden Komponistinnen und Komponisten aufführen wird.
Eine zweite Chance für mich, Gerlinde Sämann singen zu hören.
Informationen
Benefizkonzert „Noten für blinde Musiker“, 24. 10. 2018 in der Alten Handelsbörse, Naschmarkt 2, Leipzig,
18.30 Einführung, 19.30 Uhr Konzertbeginn, Tickets 25 Euro unter https://de.xing-events.com/SVAJAPO, Telefon: 03417113146, Restkarten an der Abendkasse
Mit dem Besuch des Konzertes, aber auch einer Notenpatenschaft oder einer Spende unterstützen Sie die Produktion von mehr Braillenoten für blinde Musiker.
www.freunde-der-dzb.de
Kurz gemeldet
Radio DZB
Alljährlich veröffentlicht der Förderverein „Freunde der DZB e. V.“ gemeinsam mit der DZB eine Info-CD unter dem Namen „Radio DZB“. Im Stil von Radiofeatures wird hier von der Arbeit des Hauses berichtet, gibt es Hintergründiges zu erfahren und es werden Einblicke gewährt – auch von Seiten der Bibliotheksnutzer, die in Interviews Fragen beantworten. Gestaltet von professionellen Radiomachern können die Empfänger der CD auf unterhaltsame Weise etwas mehr rund um die DZB erfahren. Und wenn sie wollen, kann dann die Tätigkeit der DZB durch eine Spende an den Förderverein unterstützt werden. Die kostenfreie CD „Radio DZB“ wurde Mitte August versandt. Interessenten können sich bei uns melden: presse@dzb.de
Lehrhefte für die Voll- und Kurzschrift
Ab September sind in der DZB zwei Lehrwerke zum Erlernen der Voll- bzw. Kurzschrift in den Editionen Braille, MAXI-Druck, Normaldruck und als elektronische Datei auf CD erhältlich.
Hans Klemm: Kurzschrift in Kürze
Das Lehrwerk führt systematisch in die Regeln der Kurzschrift ein. Es ist nach Kürzungskategorien aufgebaut und vermittelt die Zeichen für Doppellaute, Lautgruppenkürzungen, gekürzte Silben, ein- und zweiförmige Wortkürzungen, Kommakürzungen sowie besondere Schreibweisen.
Vollschrift mit Kürzungsverzeichnis.
Hans Klemm: Lehrheft zum Erlernen der Vollschrift für Blinde
Das Lehrheft vermittelt die Grundlagen zum Lesen und Schreiben der Sechs-Punkte-Brailleschrift für die Vollschrift. Es enthält die wichtigsten Grundlagen der Braille-Vollschrift, auch einen Anhang mit den wichtigsten Zeichen in der Acht-Punkte-Brailleschrift (Euro-Braille).
Durch Lese- und Schreibübungen kann das Erlernte gleich geübt werden. Die beiliegende Audio-CD führt schrittweise durch das Lehrwerk.
Ihre Bestellungen nehmen wir telefonisch unter 0341 7113 119 und per Mail verkauf@dzb.de entgegen.
Sächsischer Staatspreis für Design 2018: Das klappt ja gut!
Die DZB hat sich mit dem taktilen Klappbilderbuch „Formen und Oberflächen“ aus ihrer neuen interaktiven Kinderbuchreihe „Klapperlapapp“ für den Sächsischen Staatspreis für Design 2018 beworben. Es ist das erste in der Reihe, dem noch weitere folgen werden. Für blinde und sehbehinderte Kinder entwickelt und gestaltet richtet sich „Klapperlapapp“ jedoch an ALLE, die gern klappen, plappern, tasten, entdecken und lesen. Mit der Teilnahme am Wettbewerb und dem inklusiv gestalteten Kinderbuch möchte die DZB eine breite Öffentlichkeit erreichen und zeigen, dass universelles Design auch im Bereich Kinderbuch möglich ist.
Am 7. September 2018 findet die Leistungsschau aller diesjährigen Wettbewerbs-Einreichungen in Dresden statt. www.designpreis.sachsen.de
REHACARE 2018: Willkommen am DZB-Stand
„Selbstbestimmt leben“ ist das Motto der diesjährigen REHACARE, der größten internationalen Fachmesse für Rehabilitation und Pflege. 900 Aussteller aus mehr als 35 Ländern werden vom 26. bis 29. September innovative Produkte aus den Bereichen Alltagshilfen, Mobilität, Physiotherapie, Freizeit und Sport, Reisen, Kommunikation präsentieren.
Die DZB wird gemeinsam mit der Firma F.H. Papenmeier ihre Produkte in Halle 5 am Stand A09 vorstellen. Gezeigt werden aktuelle Produkte aus der Braille- und Hörbuchproduktion, beispielsweise die neuen Lehrwerke zum Erlernen der Voll- und Kurzschrift. Highlights werden der Reliefkalender 2019 „Eine Deutschlandreise“, eine neue Ausgabe des Kartenspiels „Black stories – Music Edition“ und neue Grußkarten mit Braille-Lack sein. Am Stand gibt es Informationen über das aktuelle Zeitschriftenangebot, das Download-Angebot der Hörbücherei und die Serviceleistungen der DZB. Alle Besucher erhalten kompetente Beratung. Sie können Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und Informationen sammeln.
REHACARE Düsseldorf, vom 26. bis 29. September, DZB-Stand Halle 5 A09
Im Gespräch
Reinsprechen ist tabu
Seit wann sind Sie mit dabei?
Lehmann: Seit 2013.
Sonne: Oh, da muss ich überlegen. Ja, ich glaube, seit 2014.
Welche Aufgabe kommt Ihnen im Team zu? Wie konkret sieht ihre Arbeit aus?
Lehmann: Vor allem fungiere ich als Korrektiv, d. h. ich muss mich äußern, welche Vorstellung ich beim Hören der Beschreibungen habe. Erzeugen die Erklärungen in meinem Kopf ein falsches Bild, müssen wir anders formulieren. Des Weiteren muss ich beim Arbeiten mit der DVD auf Sprechpausen achten, um diese dann eventuell mit Erklärungen zu füllen. Außerdem bin ich auch aktiv beim Erarbeiten der Beschreibungen beteiligt.
Sonne: Meine Aufgabe ist es, die Wahrnehmung eines Theaterstückes für blinde Theaterfreunde zu komplettieren, das heißt, alle Eindrücke und Infos für Blinde zu schildern, die für die Handlung des Stückes wichtig sind. Dies beinhaltet unter anderem auch Kulisse und Bühnenbeschreibung sowie die Vermittlung vom Stil und Art der Kostüme.
Wie hat alles für Sie angefangen?
Sonne: Ich wurde direkt angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, Autorin im Team der Audiodeskription zu werden. Ich bin dann zu den Workshops gegangen und habe hospitiert. Und nach einigen Einführungssitzungen und Hospitationen habe ich zugesagt.
Lehmann: Vor Beginn der Spielzeit 2013/2014 erfuhr ich über den BSVS, KO Leipzig, dass das Schauspiel Leipzig blinde oder sehbehinderte Kulturinteressierte sucht, die sich für die Mitarbeit an der Erstellung von Live-Audiodeskriptionen für Aufführungen an ihrem Haus interessieren.
Wie oft treffen Sie sich gemeinsam?
Lehmann: Alle gemeinsam treffen wir uns ein- bis zweimal im Jahr.
Sonne: Ja, einmal zur Besprechung des neuen Spielplanes und dann natürlich zu den Schreibterminen, die meist zeitnah zur Premiere des jeweiligen Stückes liegen. Unsere Nachbesprechungen finden direkt im Anschluss an die Endredaktion statt.
Was gefällt Ihnen an dieser Arbeit?
Sonne: Man muss hinhören, sich auf das Stück konzentrieren. Das Spannende ist: Wie vermittele ich die Handlung so in Kurzform und komprimiere alles so, dass Bildbeschreibung und Handlung eine Einheit ergeben.
Lehmann: Das intensive Befassen mit einem Theaterstück und natürlich auch mit der jeweiligen Inszenierung. Der Kontakt zu den sehenden Autorinnen und der Einblick in die Arbeit am Schauspielhaus sind wunderschön.
Was ist das Schwierige bzw. eine Herausforderung beim Bildbeschreiben und Texten?
Lehmann: Das möglichst kurze, präzise Formulieren, so dass im Kopf des Zuschauers das richtige Bild entsteht. Nach der Devise „so viel wie nötig, aber gleichzeitig so wenig wie möglich“. Der Text der Schauspieler darf nicht übersprochen werden.
Sonne: Schwierig ist es, präzise und prägnant zu texten, so dass die Bildbeschreibungen in die Pausen passen. Alles muss so knapp wie möglich sein und trotzdem das Wesentliche beschreiben.
Was ist für eine gute Audiodeskription tabu?
Sonne: Auf keinen Fall darf eine Bildbeschreibung in die Dialoge der Schauspieler*innen hineingesprochen werden. Die Audiodeskription sollte immer neutral bleiben. Es darf nichts interpretiert werden. Optimal ist eine Bildbeschreibung, wenn Handlung und Audiodeskription ineinanderfließen, so dass bei blinden Theaterfreunden innere Bilder entstehen.
Lehmann: Ich meine, ein wirkliches Tabu gibt es nicht. Worte wie z. B. „wir sehen, es wird sichtbar“ o. Ä. gehören im Leben eines blinden Menschen auch zur Umgangssprache. Ich sage doch auch, „dies oder jenes habe ich mir angesehen“ und meine, ich hatte es unter meinen Händen.
Was ist ganz schwer zu beschreiben?
Lehmann: Szenen, in denen mehrere Handlungen parallel ablaufen und es sehr turbulent zugeht. Auch werden manchmal gleichzeitig zum Spiel auf der Bühne „Stummfilme“ gezeigt, deren Inhalt dann miterklärt werden muss. Dann gilt es, die Priorität für den Fortgang der Handlung herauszufinden.
Sonne: Ja, das stimmt. Wenn zum Beispiel auf der Bühne und der Leinwand gleichzeitig verschiedene Handlungen ablaufen und gar unterschiedliche Zeiten stattfinden, das ist schwierig zu beschreiben. Genauso die Projektion eines Stummfilmes auf die Leinwand. Dann bleibt nichts anderes übrig, als sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Man muss in diesem Falle bestimmte Informationen einfach weglassen und sich stattdessen auf das fokussieren, was am meisten Sinn macht.
Welche Fähigkeiten muss man beim Texten für die Audiodeskription mitbringen?
Lehmann: Man muss sich Vieles gut merken können. Ein gutes Vorstellungsvermögen gehört dazu: Auf Grund der kurzen Erläuterungen der sehenden Autorinnen entsteht ein Bild vor dem geistigen Auge, welches dann entsprechend zu beschreiben ist.
Sonne: Als erstes gute Auffassungsgabe und Konzentration, das Vermögen zu reflektieren, hinter den Text zu fühlen. Natürlich gehört auch eine gute Wahrnehmung für die Sprache dazu.
Welche Aufführung, glauben Sie, ist Ihnen als Team am besten gelungen?
Sonne: Ich fand, dass uns „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen sehr gut gelungen ist.
Lehmann: Über das Gelingen einer Audiodeskription muss wohl das Publikum entscheiden, aber ich meine, eine unserer gelungensten Arbeiten war die AD zu „Metropolis“.
Welche Aufführung bereiten Sie gerade vor?
Lehmann: Momentan ist Spielzeitpause. Die Arbeit beginnt wieder im September mit der Inszenierung von „Faust I“.
Sonne: Mein Team wird „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen für die neue Spielzeit 2018/2019 vorbereiten. Das Schauspielhaus spielt das Märchen vor allem in der Weihnachtszeit.
Renate Lehmann (69) hört sehr gern Musik und geht oft ins Konzert. Sie organisiert für Mitglieder der Kreisorganisation Leipzig des BSVS kulturelle Veranstaltungen verschiedenster Art. Sie arbeitet mit Museen zusammen, wenn es um deren barrierefreie Gestaltung geht. Auch sportliche Betätigung ist für sie wichtig. Sie ist Nutzerin der DZB und liest sehr gern Bücher, vor allem Biografien und alles, was mit Geschichte, Kunst und Kultur zu tun hat. Sie liebt den Gesang von Vögeln sehr.
Auch Pernille Sonne (47) ist Nutzerin der DZB und leiht sich gern Hörbücher aus. Sie ist Dänin, lebt seit 2003 in Leipzig und fühlt sich hier sehr wohl. Sie arbeitet als Sprachgestalterin an der Karl-Schubert-Schule. Sie gibt Therapiestunden für sprachbehinderte Kinder. Wenn Sie nicht für das Schauspiel Leipzig arbeitet, ist sie gern in der Natur, spielt Saxophon und meditiert. Als Schauspielerin würde sie gern die Pippi Langstrumpf spielen, weil sie so ein herzoffenes und starkes Mädchen voller Ideen ist und alles Neue als frohe Herausforderung sieht – und natürlich, weil sie diesen kleinen Affen hat. Pernille Sonnes Lieblingsgeräusche sind die Stille und ein leiser Sommerregen.
Öffentliche Probe mit Audiodeskription
Am 11. 10. 2018, dem Welttag des Sehens, findet speziell für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen eine öffentliche Probe zum Theaterstück „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen statt, die live vom Audiodeskriptionsteam des Schauspiels Leipzig begleitet wird. Eintritt ist frei.
Inklusionspatenschaften
In Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk hat das Schauspiel Leipzig ein Patenprogramm ins Leben gerufen. Äußern Sie bei Kartenbestellung einfach den Wunsch nach einem Inklusionspaten, der Sie bei Ihrem Theaterbesuch begleitet.
Telefon: 0341 / 12 68 168
E-Mail: besucherservice@schauspiel-leipzig.de
Rätsel
Quer durch Deutschland und das Jahr 2019
Der Reliefkalender 2019 nimmt uns mit auf eine Reise durch Deutschland und stellt auf großflächigen, transparenten Reliefs, die mit farbigen, kontrastreichen Fotografien unterlegt sind, Sehenswürdigkeiten und Kulturschätze vor, die charakteristisch für verschiedene Orte in unserem Land sind. Wichtig für die Auswahl der Motive waren zum einen die unterschiedlichen Formen und Strukturen, die für blinde und seheingeschränkte Menschen tastbar dargestellt wurden. Zum anderen steht der Kalender ganz im Zeichen des Louis-Braille-Festivals, das vom 5. bis 7. Juli 2019 in Leipzig stattfinden wird. Zu diesem größten Treffen blinder und seheingeschränkter Menschen reisen die Festivalgäste von überall aus Deutschland nach Leipzig an.
Die Reliefs werden Monat für Monat durch Texte in Braille- und Großschrift ergänzt, die die Sehenswürdigkeit bzw. die charakteristische Besonderheit näher beschreiben.
In unserem Preisrätsel suchen wir die Namen von sechs Motiven des Reliefkalenders 2019. Finden Sie die richtigen Lösungen und gewinnen Sie mit ein bisschen Glück den DZB-Reliefkalender 2019 „Eine Deutschlandreise“! Viel Freude dabei!
- Beliebtes Ausflugsziel und das Wahrzeichen auf der Insel Helgoland ist die Lange Anna, ein frei stehender 47 Meter hoher Felsen - auch Brandungspfeiler im Nordwesten von Helgoland. Sie ist nicht frei zugänglich und das Brutgebiet verschiedener Seevögel. Aber um die Lange Anna geht es in unserem Rätsel nicht, auch nicht um den 34 Meter hohen Leuchtturm, der das lichtstärkste Seefeuer an Deutschlands Küsten trägt. Es geht uns um eine Sehenswürdigkeit, die bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt ist. Früher waren es Wohnhäuser und Werkstätten der Helgoländer Fischer. Heute sind es Galerien, Kneipen und Cafés. Sogar dem bekannten Kinderbuchautor James Krüss, der auf Helgoland geboren wurde, ist darin eine Ausstellung gewidmet. Was wird hier gesucht?
- Er ist das Markenzeichen des fränkischen Weinanbaugebietes. Schon um 1400 v. Chr. fand man keltische Tongefäße in dieser Form. Seinen Namen hat das Behältnis nach dem Körperteil eines volkstümlichen Tieres, das schon in der antiken Mythologie das Begleittier des Weingottes Dionysos war. Seit mindestens 250 Jahren dient es als Gefäß für den angesehensten und besten Wein der fränkischen Region. Heute gibt es sogar eine gleichnamige Straße mit fünf verschiedenen Routen durch das Weinanbaugebiet mit einer Länge von jeweils 55 bis 160 Kilometern. Wie heißt das Behältnis?
- Friedrich der Große verbrachte hier seine glücklichsten Tage als Kronprinz. Von Knobelsdorff wirkte hier als Architekt für Schloss und Garten. Malerisch am Grienericksee gelegen ist es von einem der schönsten Landschaftsgärten Deutschlands umgeben und eines der attraktivsten Reiseziele in Brandenburg. In seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" setzte Theodor Fontane der Stadt ein literarisches Denkmal, und bald darauf machte Kurt Tucholsky die Stadt mit ihrem Schloss zu einem Ort für Verliebte. Wie heißt das Schloss?
- Man sieht ihn in den verschiedensten Formen, besonders oft zu einer ganz bestimmten Zeit und in einer mitteldeutschen Region. Der Überlieferung nach hat seine Form bergmännischen Ursprung. Seinen Namen bekam er aus der Architektur. Dort verwendet man ihn als Begriff für eine Stütze zwischen zwei Mauern. Um 1726 soll ein erster schmiedeeiserner seiner Art angefertigt worden sein. Er ist ein Kleinod echter handwerklicher Schmiedekunst und traditionell aus Schwarzmetall geschmiedet oder in Laubsägearbeit aus Holz hergestellt. Aber es kommen auch von Schnitzern aus Holz gestaltete hinzu. Nach was wird hier gesucht?
- Nur 10 Kilometer vor den Toren einer wunderschönen bayerischen Stadt, hoch oben über der Donau ließ der bayerische König Ludwig I. einen klassizistischen Bau in Gestalt eines von Säulen umgebenen 125 Meter langen und 55 Meter breiten Tempels erbauen. Der berühmte Parthenon auf der Athener Akropolis galt als Inspiration für den Architekten Leo von Klenze. 1830 erfolgte die Grundsteinlegung des Nationaldenkmals. 12 Jahre später wurde es feierlich eröffnet. Im Inneren sind entlang der Wände bis heute 130 Marmorbüsten bedeutender deutscher Persönlichkeiten, Politiker, Wissenschaftler und Künstler aufgereiht. Nur zwölf der Geehrten sind Frauen. Wie heißt das Bauwerk?
- Bis 1955 wurden in der DDR noch die Limousine BMW 321 und deren Nachfolgemodelle produziert. Dann untersagte die Münchener Bayrische Motoren Werk AG das Führen des Namens BMW. Materialengpässe in der DDR führten letztendlich dazu, dass die BMW-Modelle nicht mehr produziert wurden. Auf staatlichen Beschluss hin wurde in den 50er Jahren der Bau von Autos mit Viertakt-Motoren eingestellt. Welches Museum steht heute an der Stelle des 1896 gegründeten Automobilwerkes? Und wo steht es?
Schicken Sie uns die richtigen Lösungen unter dem Kennwort „in puncto Rätsel“ bis spätestens 5. November 2018 an unsere Adresse (siehe Impressum)!
Ab September Kalender 2019 erhältlich!
Reliefkalender „Eine Deutschlandreise“, Format 26,5 x 33,5 cm als Ringblock mit Aufhängung für 19,90 Euro direkt bei der DZB bestellbar.
Zu unserem Kalenderangebot gehören außerdem: die Taschenkalender in MAXI-Druck (Classic und Comfort) und Brailleschrift (Flexi, Maxi und Mini), der Tisch- und Wandkalender in MAXI-Druck (wieder in größerer Schrift) und ein Jahreswandkalender in Vollschrift.
Ihre Bestellungen nehmen wir telefonisch unter 0341 7113119 und per Mail verkauf@dzb.de entgegen.
Gelesen und empfohlen
Super-Bruno – in jedem Jungen steckt ein Superheld
In Brunos Leben läuft’s gerade nicht so super: Kürzlich erst umgezogen, stirbt sein geliebter Großvater. Außerdem hat er sich mit drei fiesen Jungs aus dem Dorf angelegt, die seine Bretterhütte zerstören und ihn spüren lassen, dass er nichts gegen sie ausrichten kann. Ein Eimer brauner Farbe bringt ihn auf eine Idee: Verkleidet mit braunem Umhang und Maske zieht er nun als Superheld Brauno durch die Nacht. Und nun gelingt, was tagsüber unmöglich schien: Er rächt sich an seinen Peinigern, indem er ihre Fahrräder braun anmalt. Sogar seinen Großvater trifft er in diesen magischen Nächten wieder.
In seinem ersten Kinderbuch hat der Norweger Håkon Øvreås eine Geschichte vorgelegt, die unter die Haut geht. Brunos große Traurigkeit und die ungeschickten Versuche der Erwachsenen, damit umzugehen, werden in kurzen Dialogen überdeutlich: Mehr als einmal fragt der Vater hilflos den verschlossenen Sohn: "Geht es dir gut?", "Mir geht’s prima", antwortet Bruno. Und das war’s.
Ein wirklich wunderbares Buch, das Erwachsenen die Augen öffnet und Kindern Mut macht. Absolut empfehlenswert, für Jungen und Mädchen – denn auch Braunos Freundin Laura kann sich nachts verwandeln. Und blau passt doch ganz gut zu braun, oder?
Vollschrift/Kurzschrift, 1 Br., 12 Euro, Verkauf 9382/9381, Ausleihe 18624/18625
Sushi, Kirschblüten und gebrauchte Damenwäsche aus dem Automaten
In 55 kurzweiligen Kapiteln entwirft Matthias Reich ein faszinierendes Bild von Japan, das sich dem Touristen, der meist nur kurze Zeit im Land der aufgehenden Sonne verweilt, entzieht. Schnell wird dem Leser klar, dass an vielen skurrilen Gerüchten und bizarren Vorurteilen mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit dran ist.
Neben allgemeinen Themen, wie Bahnfahren, Religion, Politik, Erdbeben oder Rente, erfährt man, warum die Japaner keinen Alkohol vertragen und sich offensichtlich nichts daraus machen. Warum das japanische Fernsehen sehr gut geeignet ist, einen in den Wahnsinn zu treiben. Warum es nichts Ahnungsloseres gibt als einen Taxifahrer in Tokyo. Oder warum Hochzeiten nicht nur für die Heiratenden so teuer sind.
Insgesamt ein unterhaltsamer „Kultur-Enthüller“ über all die Dinge, die einem sonst niemand verrät.
1 CD DAISY (5:32 h), Ausleihe 37882
Umfrage
Wie musizieren blinde und seheingeschränkte Menschen?
Von Herbst 2016 bis Frühsommer 2018 nahmen 105 Personen an der Befragung teil. Die Altersgruppe von 41 bis 65 Jahren ist mit mehr als der Hälfte aller Befragten am stärksten vertreten. 56 Prozent sind weiblichen und 44 Prozent männlichen Geschlechts, 82 Prozent der Teilnehmer sind blind, 18 Prozent sind sehbehindert bzw. hochgradig sehbehindert. Bei einem guten Drittel der Interviewpartner handelt es sich um Berufsmusiker. Hierbei sind die hauptamtlichen Kirchenmusiker am häufigsten vertreten, gefolgt von den freischaffenden Musikern und Komponisten sowie den Musikpädagogen. Die größte Gruppe der Studienteilnehmer bilden die Laienmusiker. In ihrer Kindheit und Jugend erhielten nahezu alle der befragten Musiker regelmäßigen Gesangs- und/oder Instrumentalunterricht. Nur ein kleiner Personenkreis gibt an, das Instrumentalspiel oder Singen autodidaktisch erlernt zu haben.
Freude am Instrumentalspiel
Das Bild der instrumentalen und vokalen Musizierpraxis ist bunt. Die Mehrzahl der blinden Musiker verfügt über vielseitige musikpraktische Fähigkeiten. Diese Vielseitigkeit äußert sich wie folgt: 58 Prozent geben an, ein Tasteninstrument zu spielen, 14 Prozent singen, 13 Prozent spielen Saiteninstrumente, 11 Prozent spielen ein Blasinstrument und 4 Prozent spielen Schlaginstrumente.
Von allen Befragten sind über drei Viertel bi- oder multimusikalisch, d. h. sie beherrschen mindestens zwei Instrumente oder praktizieren gleichermaßen Instrumentalspiel und Gesang.
83 Prozent der Teilnehmer geben an, die Braille-Notenschrift erlernt zu haben. Zwei Drittel von ihnen nutzen die Braille-Notation regelmäßig zum Musizieren oder Komponieren, das verbleibende Drittel verwendet die erworbenen Notenkenntnisse nur selten oder gar nicht.
Musik fördert das kreative Miteinander
Alle Musiker bezeichnen Freude und Erfüllung als hauptsächliche Motivation für die musikalische Berufsausübung und Freizeitgestaltung. Die Untersuchungsergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Musik positiv auf Wohlbefinden und Lebensqualität auswirkt. Nahezu alle Befragten betrachten die Musik als Ausdruck und Steigerung ihrer Lebensqualität. Musik fördert das kreative Miteinander und soziale Handeln. Das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Musikerlebnis von Sehenden und Blinden ist stark ausgeprägt. Auch zeigt die Auswertung des Datenmaterials, dass die musikalische Bildung eine der Grundvoraussetzungen für blinde und sehbehinderte Menschen ist, selbstbestimmt am musikalischen Leben in der Gesellschaft teilzuhaben.
Damit die engagierte Forschungsarbeit erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann, braucht es die Unterstützung weiterer Berufs- und Laienmusiker, die an der Studie teilnehmen. Melden Sie sich bitte bei Dr. Juliane Bally!
Kontakt: braillemusic@jbally.de
Technik getestet
Technikberatung auch für sehbehinderte Menschen
VoiceOver, TalkBack und Jaws heißen die Zauberworte, die blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen die digitale Welt erschließen. Aber nicht alle Menschen mit geringem Sehvermögen möchten sich auf eine sprachgeführte Bedienung an PC und mobilen Endgeräten verlassen. Gerade für Menschen, die zwar gern mal ein Hörbuch hören, ihr Handy, Tablet oder den PC aber lieber so lange wie möglich mit den Augen erkunden, möchten wir im Rahmen unseres Online-Unterstützungsservice LOUIS zukünftig mehr Beratung anbieten.
Sie möchten ein Smartphone nutzen, wissen aber nicht, welches mit Ihrem geringen Sehvermögen gut für Sie geeignet ist?
Sie haben bereits ein Smartphone, möchten aber die Bedienbarkeit an Ihr Sehvermögen anpassen?
Sie suchen eine App, die man auch bedienen kann, wenn man auf starke Kontraste und große Schrift angewiesen ist?
Sie kommen mit der Bedienung einer App nicht zurecht, weil Sie etwas nicht erkennen können?
Sie haben an Ihrem PC zu Hause Windows 10 aber keine Schriftvergrößerung? Wie bekommen Sie die Bildschirminhalte auf eine für Sie lesbare Größe?
Fragen, die bei der bekannten assistiven Bedienung oft nicht auftauchen. Die Lösungen dafür möchte ich ab sofort im Rahmen des Beraterteams von LOUIS gemeinsam mit Ihnen suchen. Dabei geht es nicht um eine fachliche IT-Beratung, sondern um das Weitergeben behindertenspezifischer Erfahrungen bei der Bedienung moderner Technik.
LOUIS ist seit Jahren ein kompetenter Ratgeber aus der DZB. Mit der Erweiterung der Beratung um das Thema „Vergrößerer und Co.“ hoffen wir, noch mehr sehbehinderte Menschen zu erreichen. Die Themen sind breit gefächert – die geeignete Fotoapp finden, E-Books lesen, Navigieren, nicht benutzte Apps deinstallieren, den richtigen Launcher wählen, die grafische Darstellung anpassen und vieles anderes mehr.
Ich bin gespannt auf Ihre Fragen. Sie erreichen mich in der DZB Montag bis Donnerstag unter Tel.: 0341 7113115 oder susanne.siems@dzb.de.
Fragebogen
Sechs Fragen – sechs Antworten
Was ist Ihre Aufgabe in der DZB?
Meine Aufgabe ist es, die mit Brailleschrift bedruckten Bögen Papier zu einem Buch zusammen zu binden. Dies geschieht je nach Art der Produkte in den verschiedensten Bindearten, beispielsweise mittels Fadenheftung für Braillebücher oder Ringbindung für Atlanten bzw. Kalender.
Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?
Zurzeit ist in der Buchbinderei gerade die Kalenderproduktion für 2019 in vollem Gange. Wir stellen sechs verschiedene Kalender her, angefangen vom Reliefkalender, über den Tischkalender in MAXI-Druck bis hin zu den Taschenkalendern in Brailleschrift und MAXI-Druck. Hier werden die Seiten vor allem mittels einer Ringspirale gebunden.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …
Lesen.
Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?
Ein Buch, einen Liegestuhl und eine Decke.
Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?
Als Krimifan empfehle ich das Buch „Argus“ von Liane Hoffman. Darin geht es um eine Staatsanwältin und einen Serienmörder.
Ihr Lebensmotto?
Immer ein Lächeln auf den Lippen haben.
Rätsel
Machen Sie mit und gewinnen Sie!
Wir wollen wissen: Wann findet das Benefizkonzert „Noten für blinde Musiker“ in der Alten Handelsbörse in Leipzig statt?
Schicken Sie Ihre Antwort bis 5. November 2018 per E-Mail (presse@dzb.de) oder per Post an: DZB, Kennwort: Rätsel „in puncto DZB“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig.
Das können Sie gewinnen: Labyrinthe (1 Broschur mit Schwellpapierreliefs).
Mitarbeiter der DZB können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auflösung aus 2/2018
Die richtige Antwort lautet: Andreas Pflüger
Der glückliche Gewinner heißt: Andreas Leutloff. Herzlichen Glückwunsch!
Sudawo – Such das Wort
Suchen Sie das Wort, das sich aus allen 9 Buchstaben bilden lässt.
Beispiel: HLNAAMDBE
Lösung: Abendmahl
- ASIHTHNCC
- ELEUNVETL
- BISTANGEH
Auflösung siehe unten.
Weitere Rätsel finden Sie in „Sudawo“ (1 Bd., Vollschrift, BN-Verkauf 8154, 1 Bd., Kurzschrift, BN-Verkauf 8155, je 12 Euro).
Impressum
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0, Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzb.de
www.dzb.de
Redaktion
Gabi Schulze
Tel.: 0341 7113-148, E-Mail: gabi.schulze@dzb.de
Abonnements, Anzeigen
Sylvia Thormann
Tel.: 0341 7113-120, E-Mail: abo@dzb.de
»in puncto DZB« wird vier Mal im Jahr kostenfrei per E-Mail versandt und online unter www.dzb.de veröffentlicht.
Die Zeitschrift erscheint kostenpflichtig wahlweise als CD DAISY sowie in Blindenkurzschrift.
- Jahresbezugspreis Braille-Ausgabe: 9 Euro
- Jahresbezugspreis CD DAISY: 9 Euro
Das kostenpflichtige Abonnement gilt bis zum Ende des Kalenderjahres und verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht spätestens bis zum 30. September gekündigt wird. Bei Bestellung im laufenden Kalenderjahr erfolgt die Preisberechnung anteilig.
Es gelten unsere AGB. Die vollständigen AGB finden Sie im Internet unter www.dzb.de/agb, auf Wunsch senden wir Ihnen diese gern zu.
DZB 2018
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